Inhaltsverzeichnis
- 12.Juni 2024 | Säuberungsaktion am Everest abgeschlossen
- 28. Mai 2024 | Norrdine Nouar bricht Versuch am Everest ab
- Update 27. Mai 2024 | Doppelerfolg an Lhotse und Everest; Stau in der Todeszone
- Update 24. Mai | Neuer Rekord, weitere Erfolge und ein Todesfall
- Update 23. Mai 2024 | Zwei Bergsteiger am Hillay Step vermisst, ein Toter auf Camp 3
- Update 21. Mai 2024 | Vorwürfe gegen Nirmal Purja, weitere Tote & Bergsteiger ohne O2
- Update 15. Mai 2024 | Zwei Bergsteiger aus der Mongolei am Everest vermisst
- Update 13. Mai 2024 | Erste Erfolge von der Südseite, Kami Rita Sherpa zum 29. Mal am Gipfel
- Wie teuer ist eigentlich eine Everest-Besteigung?
- Update 08. Mai 2024 | Everest – Erste Gipfelerfolge von der Nordseite
- Update 06. Mai 2024 | Everest-Permits für Norden erteilt | Gericht fordert Beschränkung für Südseite
- Update 03. Mai 2024 | Norrdine Nouar auf Camp 2 angekommen
- Camp 1 und 2 zerstört
- Update 25. April 2024 | Endgültiges Aus für Everest-Nordroute?
- Drohnen sollen zur Lösung des Müllproblems beitragen
- Update 24. April 2024 | Nordseite erst ab Mai geöffnet - Kami Rita Sherpa vor 29. Besteigung
- Keine Permits für die Shishapangma
- Meldung vom 04. März 2024 | Neue Regelung für Bergsteiger am Mount Everest
- Strengere Regelungen am Everest: Tracking-Chips & Kotbeutel
12.Juni 2024 | Säuberungsaktion am Everest abgeschlossen@(zwischenHeadlineTag)>
Laut mehrerer Medienberichte ist die Säuberungsaktion der nepalesischen Armee am Mount Everest erfolgreich abgeschlossen worden. Insgesamt wurden elf Tonnen (!) Müll aus den Lagern und der Bergwelt an Everest, Lhotse und Nuptse entfernt. Seit April wurde der Unrat gesammelt und nun ins Tal transportiert. Alte Zelte, Ausrüstung, Kleidung, Sauerstoffflaschen, Kochgeschirr, Bierdosen ... waren über Jahrzehnte von Expeditionen am Berg zurückgelassen worden.
Hinzu kommen einige Tote im Bereich des Normalwegs. Die Verstorbenen verbleiben häufig am Berg, da Bergung und Transport aufgrund der Höhe und Gefahr äußerst aufwendig und teuer sind. Die Armee barg während der diesjährigen Arbeiten vier Tote und eine bereits skelettierte Leiche, deren Identitäten bislang noch nicht bekanntgegeben wurden.
Seit dem ersten "Ramadama" 2019 hat die Armee nach eigenen Angaben bisher etwa 120 Tonnen Müll vom Everest und umliegenden Bergen geholt. Viele Soldaten beteiligen sich an der Aktion, da das Aufräumen einen lukrativen Broterwerb darstellt. 130 Dollar etwa wird pro Sauerstoffflasche gezahlt. Gleichzeitig werden die Expeditionen durch zunehmend strengere Regelungen in die Pflicht genommen: 3700 Euro Kaution muss hinterlegt werden. Wird man beim Vermüllen des Berges erwischt, wird der Betrag einbehalten.
28. Mai 2024 | Norrdine Nouar bricht Versuch am Everest ab@(zwischenHeadlineTag)>
Derzeit jagt eine Meldung vom Everest die nächste. Zuletzt wurde bekannt, dass der deutsche Alpinist Norrdine Nouar seinen Versuch, den Gipfel ohne Flaschensauerstoff zu erreichen, aufgegeben hat. Nur etwa 100 Hm über Camp 4 entschloss sich der 36-Jährige bereits zur Umkehr. "Ich habe ziemlich schnell festgestellt, dass ich es vielleicht schaffe, den Gipfel zu erreichen, aber hundertprozentig nicht mehr zurückkommen würde", zitiert Stefan Nestler den Alpinisten.
Nach seinen Erfolgen an Lhotse (2023) und Annapurna I (2024) war der Bergsteiger zum Everest weitergereist, wo er sich allerdings in Camp 2 eine Infektion eingefangen habe. Von dieser konnte sich Nouar nach eigener Aussage aufgrund der Höhe nicht vollständig erholen. Trotz optimaler Bedingungen enschloss sich der Allgäuer zur zeitigen Umkehr am geplanten Gipfeltag. "Die Bedingungen wären perfekt gewesen. Aber mein Körper war von der Infektion einfach zu schwach", gab er Nestler Auskunft.
Es sei ihm "ein Rätsel, dass ‚Bergsteiger‘ diese einfache Lektion über ihren Körper und ihr Ego nicht beherrschen und zum Gipfel pushen und sterben." Er wolle kein "weiterer, gefrorener Körper" in der Todeszone sein. Auch vom Stil der kommerziellen Expeditionen zeigte sich der Allgäuer schockiert. Zukünftige Achttausenderversuche wolle er selbst planen und organisieren. Auch "den Zirkus" auf der nepalesischen Seite könne er sich nicht noch einmal antun. Ob ein Versuch ohne Flaschensauerstoff von chinesischer Seite möglich sein wird, ist fraglich, da die Behörden diesen ab 7000 Meter vorschreiben.
Update 27. Mai 2024 | Doppelerfolg an Lhotse und Everest; Stau in der Todeszone@(zwischenHeadlineTag)>
Dem Polen Piotr Krzyzowski gelang, was nur wenigen Alpinisten bisher möglich war: Ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff bestieg er Lhotse und Everest unmittelbar hintereinander! Wie Blogger Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de vermeldet, gelang dem Bergsteiger diese Meisterleistung am 21. Mai ohne Guide. Ursprünglich hatte Krzyzowski wohl "nur" eine Lhotse-Besteigung geplant. Als er sich nach seinem dortigen Gipfelerfolg noch fit fühlte, beschloss der Alpinist spontan, über den Südsattel zum Everest aufzusteigen.
Den Gipfel erreichte der 45-Jährige am 23. Mai, ca. 48 Stunden nach seinem Erfolg am Lhotse. Nur wenigen Alpinisten ist dieser Kraftakt bisher gelungen! Damit erreichte der Bergretter seinen sechsten und siebten Achttausender auf einen Streich. Bereits in den Vorjahren hatte der Pole mit bemerkenswerten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Unter anderem war ihm 2019 die Winterbesteigung des Siebentausenders Khan Tengri in Kirgistan gelungen.
"Ich weiß, dass es in den hohen Bergen immer weniger Platz für Menschen wie mich gibt, die ohne die Unterstützung von Sherpas, ohne die Verwendung von Flaschensauerstoff und ohne die große Unterstützung von Agenturen und Hochträgern klettern", kommentiert der Alpinist seinen Stil auf Instagram.
Die gewünschte Einsamkeit fand Krzyzowski am Everest wohl eher nicht. In den sozialen Medien, allen voran X (ehemals Twitter), kursieren derzeit zahlreiche Aufnahme, die den Andrang in der Todeszone des Berges dokumentieren. Gerade vor den Schlüsselstellen kommt es wie in den Vorjahren regelmäßig zu Staus der zahlreichen Gipfelaspiranten. Laut der neuesten Informationen haben in der Saison 2024 mittlerweile über 570 Menschen den Everest erreicht.
Everest a couple of days ago. Why would anyone want to be a part of this? The worst kind of adventure capitalism. pic.twitter.com/f0aW7GyD3K
— Iain Cameron (@theiaincameron) May 23, 2024
Update 24. Mai | Neuer Rekord, weitere Erfolge und ein Todesfall@(zwischenHeadlineTag)>
Nachdem sich die Permitvergabe an der chinesisch-tibetischen Nordseite des Berges bis zum letzten Moment verzögert hatte, wurden gestern die ersten Erfolgsmeldungen bekannt. Einige der wenigen verbliebenen Anbieter hatten den Gipfel gemeinsam mit ihren Kunden über die Nordroute erreicht. "Wir hatten den Berg für uns allein. Mit perfekten Bedingungen", schreibt etwa Lukas Furtenbach von Furtenbach Adventures auf Instagram. "[...] Nicht viele Menschen erleben einen leeren Everest. Ich bin mir bewusst, wie magisch das ist. [...] der beste Everest-Gipfelerfolg, den ich je erlebt habe." Für den 46-Jährigen war es laut Stefan Nestlers Informationen der vierte Gipfeltag am höchsten Berg der Erde.
Die Bergführer und ihre Kunden hatten erst vor elf Tagen die Anreisegenehmigungen erhalten und mussten deshalb eine Expedition im "Schweingsgalopp" durchführen. Insgesamt waren nur etwa 50 Genehmigungen an nicht-chinesische Bergsteiger vergeben worden, auf der nepalesischen Südseite sind es bis dato 414. Laut dem US-amerikanischen Blogger Alan Arnette erreichten bislang 379 Personen über die Südroute den 8848 Meter hohen Gipfel.
Dem Gipfelglück steht ein erneuter Todesfall gegenüber. Ein kenianischer Bergsteiger, der ohne Flaschensauerstoff zum Gipfel gelangen wollte, wurde unweit des höchsten Punktes tot aufgefunden. Sein Begleitsherpa wird vermisst. Damit zählt die aktuelle Saison nun fünf Tote. Daraus werden wohl offiziell bald sieben, da von den beiden vermissten Männern am Hillary Step noch immer jede Spur fehlt. Laut Stefan Nestlers Informationen stürzten die Alpinisten wohl beim Abstieg die Kangshung-Wand, also die Ostflanke des Everest, hinab. Ihnen war zuvor mutmaßlich der Flaschensauerstoff ausgegangen.
Währenddessen wurde ein neuer, weiblicher Speed-Rekord vermeldet. Die nepalesische Alpinistin und Bergführerin Phunjo Lama erreichte den Gipfel in nur 14:31 Stunden. Eine neue Bestzeit! Damit verbesserte die erfahrene Bergsteigerin ihren eigenen Rekord um mehr als 11 (!) Stunden. Lama startete am 22. Mai um 15:52 Uhr Ortszeit im Base Camp und erreichte den Gipfel laut Nachrichtenagentur AFP am 23. Mai um 6:23 Uhr. Bereits im Jahr 2018 hatte die Alpinistin einen Geschwindigkeitsrekord mit 39 Stunden aufgestellt. Dieser war zwischenzeitlich von Ada Tsang Yin-Hung aus Hongkong unterboten worden (25:50 Stunden).
Die alleinerziehende Mutter widmet ihren Erfolg am Everest "dem Empowerment von Frauen, dem Schutz der Berge und dem Weltfrieden". Den Rekord für die schnellste männliche Everest-Besteigung hält seit 2003 der Nepalese Lhakpa Gelu Sherpa mit 10:56 Stunden.
Update 23. Mai 2024 | Zwei Bergsteiger am Hillay Step vermisst, ein Toter auf Camp 3@(zwischenHeadlineTag)>
Nachdem erst vor wenigen Tagen die Leichen der beiden vermissten mongolischen Bergsteiger gefunden wurden, gelten nun erneut zwei Alpinisten als vermisst. Laut Informationen der "Himalayan Times" seien ein Brite und ein Nepalese im Abstieg auf Höhe des Hillary Steps auf ca. 8790 Metern abgestürzt. Ob eine Suchaktion staffindet, ging aus der Meldung nicht hervor.
Eine weitere Todesnachricht kommt derweil aus Lager 3: Ein rumänischer Alpinist, der den Gipfel ohne Flaschensauerstoff erreichen wollte, wurde tot in seinem Zelt auf 7300 Metern aufgefunden. Dies berichtet unter anderem Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de. Unterdessen geht die Debatte über Nirmal Purjas Expeditionsfirma "Elite Exped" in die nächste Runde.
Nach mehreren Vorwürfen bezog das Unternehmen gegenüber dem Portal ExplorersWeb Stellung. Darin stellt der Anbieter klar, dass für alle Besteigungen vorab die passenden Genehmigungen eingeholt worden seien. Unter anderem war "Elite Exped" vorgeworfen worden, ohne Permit mit einem Team zum Gipfel des Everest aufgestiegen zu sein. "Alles wurde gemäß den Vorschriften durchgeführt", ließ die Firma mitteilen. "Eine einfache Überprüfung der Genehmigungsinformationen würde beweisen, dass wir nichts falsch gemacht haben."
Eine Entscheidung zweier Kunden habe eine kurzfristige Umdisposition erfordert. Beide bestätigten dies gegenüber dem Portal. Der zweite Vorwurf richtete sich gegen "Nimsdai" persönlich. Darin war dem Profi-Alpinisten vorgeworfen worden, für den Gipfeltag per Heli auf Camp 2 geflogen worden zu sein. "Elite Exped" wies die Vorwürfe mit Verweis auf den Gesundheitszustand mehrere Kunden zurück. Dies hätte den Flug notwendig gemacht, da die betreffenden Personen ins Krankenhaus nach Kathmandu geflogen werden mussten.
Update 21. Mai 2024 | Vorwürfe gegen Nirmal Purja, weitere Tote & Bergsteiger ohne O2@(zwischenHeadlineTag)>
Wie Stefan Nestler auf seinem Blog abenteuer-berg.de mit Berufung auf einen lokalen Anbieter berichtet, erreichten über das Pfingstwochenende mindestens 130 Menschen den höchsten Punkt der Erde auf 8848 Metern. Derzeit herrschen ideale Wetterbedingungen, die noch bis Ende der Woche anhalten sollen. Die erleichtert auch für alle Bergsteiger den Anstieg, die auf Flaschensauerstoff verzichten wollen, darunter der Russe Valeriy Babanov, der Brasilianer Moeses Fiamoncini – und der Deutsche Norrdine Nouar. Laut GPS-Track stieg der 36-jährige Allgäuer zuletzt zu Camp 3 (7200 m) auf.
Unterdessen wurde bekannt, dass die beiden vermissten mongolischen Alpinisten, Usukhjargal Tsedendamba und Purevsuren Lkhagvajav, nach ihrem Gipfelerfolg am Berg verstarben. Beide Männer kamen noch in der Todeszone ums Leben, ein nepalesischer Suchtrupp stieß etwa 300 Meter unterhalb des Gipfels auf die Leichen der beiden Männer. Deren Smartphones belegten noch den Gipfelerfolg am Mittag des 13. Mai unter Einsatz von Flaschensauerstoff. Dieser war den Männern im Abstieg offenkundig ausgegangen.
#EVEREST: Tras examinar sus teléfonos se ha comprobado que los escaladores de mongolia, Usukhjargal Tsedendamba y Prevsuren Lkhagvajav tomaron fotos en la cumbre a las 11:57 am del 13 may.
— L. Carlos Garranzo (@CarlosGarranzo) May 19, 2024
Ambos murieron en el descenso. ??
?? https://t.co/mbKdtMTubg pic.twitter.com/h3JvFOw2qR
Für einen Skandal sorgen zwischenzeitlich Anschuldigungen gegen Nepals Nationalhelden Nirmal Purja "Nimsdai". Wie mehrere nepalesische Medien berichten, sei ein Team von "Elite Exped" ohne Permit auf den Everest gestiegen. Purjas Expeditionsfirma dementierte. Nun ermittelt das Tourismusministerium. Hinzu kommt ein weiterer Vorwurf seitens der "The Himalayan Times" gegen den Star-Bergsteiger. Purja habe sich per Heli auf Camp 2 fliegen lassen, um von dort mit Kunden zum Gipfel aufzusteigen.
Offiziell sei der Flug als "Rettungsaktion" deklariert worden. In der diesjährigen Saison waren Versorgungsflüge in die Hochlager verboten, wurden mitterweile jedoch für Materialtransporte zu Camp 1 und 2 zeitweilig erlaubt. Personentransporte, die keiner Rettung dienen, sind generell untersagt. Erst vor einer Woche war laut Nestler bekannt geworden, dass Nirmal Purja ins Geschäft der Hubschrauberflüge im Himalaja eingestiegen sei. Demnach sicherte er sich die Mehrheit der Anteile am Unternehmen Mustang Helicopters.
Update 15. Mai 2024 | Zwei Bergsteiger aus der Mongolei am Everest vermisst@(zwischenHeadlineTag)>
Zwei Bergsteiger aus der Mongolei werden am Mount Everest vermisst, wie ein Vertreter der nepalesischen Behörden im Basislager des höchsten Bergs der Welt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mitteilte. Die Männer, 31 und 53 Jahre alt, waren nepalesischen Medien zu Folge ohne einheimische Bergführer und wohl auch ohne Flaschensauerstoff unterwegs. Der letzte Funkkontakt fand am Sonntagabend (12. Mai) statt, als die Bergsteiger Lager 4 verließen und Richtung Gipfel aufbrachen.
"Sie waren von ihren Fähigkeiten und ihrer Stärke überzeugt und betonten, dass sie professionelle Kletterer seien und keine Sherpa-Unterstützung benötigten", erklärte Lakpa Sherpa, CEO von 8K Expeditions, gegenüber The Everest Chronicle. "Wir haben ihnen sogar unsere Führer kostenlos angeboten, aber sie lehnten ab."
Angesichts der Situation haben andere Gruppen, die sich auf dem Weg nach oben befinden, nun den Auftrag erhalten, nach den Vermissten Ausschau zu halten. Zusätzlich wurden zwei Sherpa-Bergführer entsandt, um die Männer zu suchen.
Update 13. Mai 2024 | Erste Erfolge von der Südseite, Kami Rita Sherpa zum 29. Mal am Gipfel@(zwischenHeadlineTag)>
Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, wurde der Gipfel des Everest nun auch über die Südroute erreicht, nachdem der Gipfel bereits über die Nordseite erreicht worden war (siehe unten). Der Expeditionsanbieter Seven Summit Treks vermeldete am 10.05., dass das zehnköpfige Fixseil-Team die Route über die Südseite des Berges bis zum höchsten Punkt erreicht und gesichert hat. Damit machte das Team die Verzögerungen der vergangenen Wochen für die Expeditionen wett. Wie Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de berichtet, war die Route in der vergangenen Saison erst am 13.05. eröffnet worden.
Am Sonntag (12.05.2024) erreichten die ersten kommerziellen Teams über die Südseite den höchsten Punkt der Erde. Unter anderem vermeldete Seven Summit Treks auf Social Media den Gipfelerfolg von 20 Bergsteigern, darunter sieben Kunden. Einer der Guides war der 54 Jahre alte Kami Rita Sherpa, der seinen 29. Gipfelerfolg am Dach der Welt feiern konnte. Der britische Alpinist Kenton Cool stand zum 18. Mal auf dem Everest. Damit führt er die Statistik unter den ausländischen Bergsteigern an. Bisherigen Informationen nach erreichten beide Männer den Gipfel unter Verwendung von Flaschensauerstoff.
Wie teuer ist eigentlich eine Everest-Besteigung?@(zwischenHeadlineTag)>
Der Mount Everest auf der Grenze zwischen Nepal und China kann von beiden Seiten bestiegen werden. Anwärter brauchen eine kostenpflichtige Genehmigung (Permit), die im jeweiligen Land beantragt werden muss. In Nepal kostet diese 11.000 Dollar - in China ist der Betrag nochmals höher. Heuer stellte die nepalesische Tourismusbehörde insgesamt 414 Permits aus - darunter 75 für Frauen. Insgesamt kostet die Besteigung des Everest mindestens 40.000 Euro pro Person. Nicht selten sogar das Doppelte. In der Summe enthalten sind neben der Behördengebühr ein lokales Team aus Trägern, Köchen und Guides sowie Kosten für Unterkunft, Flüge, Ausrüstung und Sauerstoffflaschen.
Update 08. Mai 2024 | Everest – Erste Gipfelerfolge von der Nordseite@(zwischenHeadlineTag)>
Wie der Szenekenner Stefan Nestler auf seinem Blog abenteuer-berg.de berichtet, vermelden die Fixseil-Teams den ersten Gipfelerfolg von der tibetischen Nordseite des Berges. Laut Nestlers Informationen erreichte am Vormittag das Fixseil-Team von Tibet Himalaya Expedition den höchsten Punkt auf 8848 Metern. Die ersten Expeditionsanbieter sind unterdessen mit ihren Kunden auf dem Weg zum tibetischen Basislager.
Auch von der Südseite rückt das Fixseil-Team weiter zum Gipfel vor. Derzeit sei die Route bis zum Südsattel auf ca. 8000 Meter gesichert. Der nepalesische Veranstalter Seven Summit Treks teilte mit, dass ein siebenköpfiges Team unter Leitung von Dendi Sherpa die Fixseile bis zum Gipfel des benachbarten Lhotse auf 8516 Metern gelegt habe.
Lhotse Summited by Seven Summit Treks’ fixing team
— Seven Summit Treks ???? (@sst8848) May 6, 2024
6 May 2024 ???
Today, 21:30 hrs SST’s fixing team under Expedition Operators Association of Nepal (EOA) successfully fixed ropes to the top of the 4th highest mountain. With this the summit bid starts. Our team is all well at… pic.twitter.com/adUIFepnM9
Update 06. Mai 2024 | Everest-Permits für Norden erteilt | Gericht fordert Beschränkung für Südseite@(zwischenHeadlineTag)>
Die Ausstellung von Permits für die tibetische Nordseite des Everest lief in dieser Saison schleppend an, weswegen die meisten Expeditionsunternehmen auf die nepalesische Südseite gewechselt waren (siehe unten). Nach langem Ausharren erteilten die chinesischen Behören die Genehmigungen für den Aufstieg von Norden. Dies vermeldet der britisch-amerikanische 8000er-Bergsteiger Adrian Ballinger, Gründer und CEO von "Alpenglow Expeditions", in einem Instagram-Post.
Währenddessen fordert der Oberste Gerichtshof Nepals Medienberichten zufolge, dass auf der Everest-Südseite künftig weniger Permits ausgestellt werden sollen. Während die chinesischen Behörden auf der Nordseite maximal 300 Permits erteilen, sind es auf der Südseite in diesem Jahr aktuell knapp 400. 2023 waren von Nepals Behörden sogar über 478 Permits ausgestellt worden.
Das Gericht folgert aus der hohen Zahl von Bergsteigern Umweltschutzprobleme und eine erhöhte Gefährdung der Gipfel-Aspiranten durch erhöhten "Dichtestress" auf der Südroute. In der Frühjahrssaison 2023 waren am Mount Everest 18 Menschen gestorben. So viele Opfer hatte es nie zuvor in einer Saison gegeben. Das Gericht forderte auch die Nutzung von Helikoptern ausschließlich für Rettungskräfte. In den letzten Jahren wurden Hubschrauber auch vermehrt eingesetzt, um Bergsteiger zum Basislager zu transportieren.
Auf welche Zahl die geforderte Beschränkung hinausläuft geht aus den Berichten nicht hervor. Ob sie tatsächlich kommt, ist zumindest mit einem Fragezeichen versehen, da jede erteilte Genehmigung einen nennenswerten Betrag in die notorisch klammen Staatskassen spült (aktuell ca. 11.000 Dollar). Zudem bieten die Expeditionen bei Einheimischen verhältnismäßig gut bezahlte Jobs.
Update 03. Mai 2024 | Norrdine Nouar auf Camp 2 angekommen@(zwischenHeadlineTag)>
Wie er uns soeben live per SMS mitteilte, hat der deutsche Alpinist Norrdine Nouar das zweite Lager an der Everest-Südseite erreicht. Der im Allgäu lebende Bergsteiger plant für die nächsten Tage weitere Rotationen zu Camp 3 und 4. Nach dem Gipfelerfolg an der Annapurna plant Nouar auch hier eine Besteigung ohne Flaschensauerstoff.
Hier könnt ihr den Versuch live mitverfolgen: share.garmin.com/NorrdineNouar
Camp 1 und 2 zerstört@(zwischenHeadlineTag)>
Die Vorbereitungen für die Expeditionen am höchsten Berg der Erde liefen in diesem Frühjahr eher holprig an. Nachdem die Icefall Doctors bereits mit dem Auffinden und Sichern einer Route im gefährlichen Khumbu-Eisbruch kämpften und die chinesische Regierung den Zugang zur tibetischen Nordseite verzögerte, gab es zuletzt einen erneuten Dämpfer für alle Gipfel-Aspiranten.
Wie das Portal explorersweb.com berichtet, machten starke Winde (70 - 90 km/h) viele Zelte in Camp 1 und 2 dem Erdboden gleich. Die Zerstörung ereignete sich genau zu dem Zeitpunkt, als die ersten Expeditionen ihre Akklimatisationsrunden dort beginnen wollten. Laut Seven Summit Treks ist vor allem Lager 2 mit etwa 40 zerstörten Zelten betroffen. Die Winde waren zwar erwartet worden, ihre Stärke und Dauer erwieses sich allerdings als intensiver als vorhergesagt.
Noch bis Ende der Woche sollen Sturmböen die Hochlager im Griff haben, anschließend ist Schneefall prognostiziert. Somit verzögert sich der weitere Aufstieg um mindestens mehrere Tage. Auch die Transporte zu Camp 3 und 4 können nicht planmäßig stattfinden. Eine Heli-Belieferung sei derzeit keine Option, berichtet das Explorersweb mit Berufung auf einen Expeditionsanbieter.
Update 25. April 2024 | Endgültiges Aus für Everest-Nordroute?@(zwischenHeadlineTag)>
Während auf der Südseite des Berges zahlreiche Expeditionen mit den Hufen scharren, wird es auf der tibetischen Nordseite immer einsamer. Nach wie vor verzögern die chinesischen Behörden die Öffnung der Grenze. 300 Permits wurden zwar vergeben, doch die Mehrzahl der Anbieter ist aufgrund des Zeitdrucks mittlerweile zur nepalesischen Normalroute gewechselt.
Spekuliert wird derzeit auf ein Fenster von ca. drei Wochen, ein mehr als knapp bemessener Zeitraum. Nur noch einige wenige Teams harren derzeit in verkleinerter Besetzung unweit der Grenze aus. Das Basislager auf knapp 5200 Metern und das vorgeschobene Basislager seien bereits eingerichtet, berichtet Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de. Zudem sei die Route bereits bis zum Nordsattel (7000 m) mit Fixseilen gesichert. Ein Rest Hoffnung bleibt.
Drohnen sollen zur Lösung des Müllproblems beitragen@(zwischenHeadlineTag)>
Im Hintergrund des "Expeditionsgerangels" versuchen die nepalesischen Behörden weiterhin, das vieldiskutierte Müllproblem am Berg in den Griff zu bekommen. Bereits seit mehreren Jahren ist dafür auch immer wieder die Armee im Einsatz. Im vergangenen Jahr wurden so knapp 14 Tonnen Abfall vom Berg geschleppt. Die menschlichen Arbeiter sollen nun technische Unterstützung erhalten.
Dank einer Sondergenehmigung werden diese Saison erstmals Drohnen zum Einsatz kommen. Unter anderem soll so Müll von Camp 1 (ca. 6000 m) ins Basislager (5300 m) geflogen werden. Bis zu 30 kg, also ebenso viel wie ein Träger, könne das Modell "FlyCart 30 Category-D" des chinesischen Entwicklers "Da-Jiang Innovation" aufnehmen. Laut Herstellerangaben ist die Drohne den Bedingungen am Berg gewachsen: Sie sei bis -20 Grad kälteresistent und könne bis auf 6000 Meter oder gar höher fliegen.
Ob die Technologie in Zukunft auch für den Transport von Gütern, Vorräten und Equipment eingesetzt werden kann, hängt wohl maßgeblich vom Test in der diesjährigen Saison ab. Sollte der Drohnenflug erfolgreich sein, müsste der gefährliche Khumbu-Eisbruch seltener durchquert werden. Allerdings würden damit viele Träger ihre Lebensgrundlage verlieren und ein Präzedenzfall für weiteren Flugverkehr am Berg geschaffen.
Denn bereits jetzt dürfen Versorgungshubschrauber bis auf Lager 2 fliegen, wie Der Standard berichtet. Begründet wurde dies mit dem verzögerten Saisonstart am Berg. In diesem Jahr noch eine Sondergenehmigung, könnte diese Praxis Schule machen, befürchten die Kritiker.
Update 24. April 2024 | Nordseite erst ab Mai geöffnet - Kami Rita Sherpa vor 29. Besteigung@(zwischenHeadlineTag)>
Experten erwarten die Permit-Vergabe für die Everest-Nordseite Anfang Mai. Deshalb hoffen einige Expeditionsveranstalter auf eine verlängerten Saison bis Mitte Juni, andere gehen von einem planmäßigen Abschluss zum ersten des Monats aus. Furtenbach Adventures wechsle deshalb mit einigen Teams auf die Südseite des Berges, gab der Anbieter im Blog von Stefan Nestler Auskunft. Zuletzt wurde bekannt, dass mehrere Veranstalter mit ihren Teams auf die nepalesische Südseite gewechselt waren. "Die chinesischen Behörden verzögern unser Einreisedatum immer wieder", kommentierte etwa Arnold Coster auf Instagram.
Unterdessen stellt die nepalesische Regierung weiter Genehmigungen aus. Am 22. April waren es 364 für die Everest-Südseite, ein Rückgang von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, machte der nepalesische Bergführer Kami Rita Sherpa seine nächste geplante Everest-Besteigung öffentlich. Es wäre der 29. Gipfelerfolg am "Dach der Welt" für den 54-Jährigen. Gelingt die Besteigung würde der erfahrene Alpinist seinen eigenen Rekord brechen. Laut dpa befindet sich der Bergführer derzeit mit mehreren Gästen zur Akklimatisierung im Basecamp. Die erste erfolgreiche Everest-Besteigung gelang Kami Rita Sherpa im Jahr 1994 im Alter von 24 Jahren.
Keine Permits für die Shishapangma @(zwischenHeadlineTag)>
Wie Himalaja-Experte Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de bekannt gibt, erhielten Expeditionsanbieter einen weiteren Dämpfer: Für die 8027 Meter hohe Shishapangma, den niedrigsten der 14 Achttausender, werden diese Saison keine Permits vergeben. Nach 17 Tagen des Wartens kam die offizielle Absage seitens der Regierung. An der Shishapangma kamen 2023 bei zwei Lawinenabgängen vier Menschen ums Leben, darunter Rekordhalter Tenjen (Lama) Sherpa und zwei US-amerikanische Alpinistinnen.
Meldung vom 04. März 2024 | Neue Regelung für Bergsteiger am Mount Everest@(zwischenHeadlineTag)>
Jedes Jahr werden mehr Bescheinigungen (Permits) für den Everest erteilt. 2023 waren es 478 allein von nepalesischer Seite. Trotz des horrenden Preises von 10.000 Euro boomt das Geschäft mit dem geführten Höhentourismus. Doch der Massenandrang führt neben Stau in der Todeszone zu mehr Unfall-, Todes- und Vermisstenmeldungen. Bergung oder Suche nach den Verstorbenen sind allerdings äußerst aufwendig, teuer und gefährlich.
Nun reagierte die nepalesische Regierung mit einer neuen Regelung, die ab dem Saisonstart 2024 gelten soll: Alle Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die von der nepalesischen Seite aufsteigen, müssen einen GPS-Chip mit sich führen. Zahlreiche Expeditionsanbieter würden die Tracker bereits nutzen, erklärte ein Sprecher der Tourismusbehörde gegenüber CNN.
Laut offiziellen Informationen werden die Chips 10 bis 15 Dollar (ca. 9 bis 13 Euro) kosten und sollen in die Jacke eingenäht werden. Nach der Expedition werden sie wieder entfernt und zurückgegeben. Die Behörde erhofft sich von der Maßnahme, dass verunglückte Bergsteiger schneller gefunden und Vermisstenfälle aufgeklärt werden können.
Strengere Regelungen am Everest: Tracking-Chips & Kotbeutel@(zwischenHeadlineTag)>
Die Regelung scheint überfällig: Mehr als 600 Menschen sollen in der Frühjahrssaison 2023 von der nepalesischen Südseite den Gipfel des höchsten Bergs der Erde erreicht haben. Was Experten bei diesem hohen Menschenaufkommen vorausahnten, wurde traurige Gewissheit: 17 Personen verloren am Berg ihr Leben, zahlreiche weitere gelten als vermisst.
Nepal versucht zudem mit einer neuen Regelung, dem Müllproblem am Everest Herr zu werden. Denn der höchste Berg der Erde ist gleichzeitig die höchstgelegene Müllhalde des Planeten. Ab der beginnenden Saison sollen Alpinisten in Kotbeuteln ihre Exkremente selbst entsorgen.
1 Kommentar
Kommentar schreibenDie Kotbeutelpflicht sollte auch im Wetterstein und für die Watzmann-Überschreitung eingeführt werden.