Den zweifelhaften Ruf, die "höchste Müllkippe der Welt" zu sein, hat der Everest schon länger; und daran wird sich voraussichtlich auch in naher Zukunft nichts ändern.
Denn der Ansturm auf den König der Achttausender ist so groß wie nie. Jahr für Jahr schleppen sich immer mehr Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommerzieller Expeditionen zumindest bis in die Basislager auf der Nord- und Südseite des Berges.
Auch die Zahl derjeniger, die es - mit tatkräftiger Unterstützung der Sherpas - bis hinauf in "eisige Höhen" schaffen, hat in den letzten Jahren zugenommen. So sollen am 22. Mai 2019 über 300 Menschen den Gipfel in 8848 Meter Höhe erreicht haben - neuer Rekord.
Die Massen verschwinden wieder vom Berg, ihr Müll bleibt oftmals zurück: Sauerstoffflaschen, Ausrüstungsgegenstände aller Art, Bekleidung, Zelte, Verpackungen, Speisereste und tonnenweise Fäkalien.
Die nepalesische Regierung hat mit einer ganzen Reihe von Regelungen versucht, dem Problem Herr zu werden - ohne bisher damit durchschlagenden Erfolg gehabt zu haben.
Seit ein paar Jahren sind Bergsteiger beispielsweise dazu verpflichtet, rund acht Kilogramm Unrat vom Berg mit ins Tal zu bringen. Doch wer 50.000 US-Dollar und mehr für eine Expedition ausgibt, nimmt eine Strafe von bis zu 4.000 Dollar oftmals billigend in Kauf, so zeigt die Erfahrung.
Und die privat organisierten Müllsammelaktion, die regelmäßig von Freiwilligen aus der ganzen Welt und lokalen Sherpas durchgeführt werden, können kaum für richtige Entlastung sorgen.
In Sachen Müllbekämpfung soll es daher nun die Armee am Everest richten. Bis Anfang Juni möchte man, so sieht es ein neuer Regierungsplan vor, rund 35 Tonnen Unrat vom Everest und fünf weiteren Bergen geschafft haben. Die Kosten für die Aktion belaufen sich nach Angaben aus Kathmandu auf umgerechnet rund sieben Millionen Euro.
Die Entsorgung der Abfallberge am und rund um den Everest bleibt eine enorme Herausforderung.
Der Schwede Tommy Gustafsson hat sich dazu seine eigenen Gedanken gemacht wie dieses Video aus der ARD-Sendung Weltspiegel vom 16.02. zeigt:
12 Kommentare
Kommentar schreibenWar selber im Oktober bis ins Basecamp. Ich habe keine "Müllberge" gesehen. Wenn die Wege in deutschen Wäldern oder in den Alpen so Müllfrei wären wäre es ein Traum. Die ganze Strecke bis zum Basecamp hat man Müllsammelstationen inkl. Mülltrennung nach Deutscher Art. Via Esel und Yak wird der Müll nach Lukla und von dort per Flieger nach Kathmandu transportiert, Plastik / Papier wird dort recycelt. Dies früher (2014) weit verbreitete "Müllverbrennen" habe ich in 14 Tagen genau einmal gesehen.
Nepal gleicht gerade in den vom Tourismus noch nicht entdeckten Gebieten leider einer Müllkippe. Das Everestgebiet ist vergleichsweise sauber. Es sind nach meiner Beobachtung nicht Bergsteiger oder Trekkingtouristen, die Müll hinterlassen. Die Nepalesen müssen sich da schon an die eigene Nase fassen.
Nicht das Militär sondern die Bergsteiger, die den Müll rauf getragen haben, sollten ihre Verlassenschaft wieder aufräumen! Ich find es eine Frechheit, das andere, als die Verursacher, dafür herhalten müssen!
Alle Bergsteiger müssten die gleiche Kilomenge an Gewicht wieder ausführen müssen wie sie mitgebracht haben, plus Restgebühr.
Stammt der Müll nicht von den Naturliebhabern? Welcher Normalbürger kommt dort hin und die Einheimischen werden es auch nicht sein?
@Luitgard Scheerbaum... dann würden die Länder drumherum wieder in Armut versinken ... und bei den Millionen Umsätzen möchte da wohl keiner verzichten.
Wie wäre es wenn keiner mehr auf dem Gipfel darf, der Müll würde nicht mehr...
Versaut von echten Freunden der Natur, Super!
Wir kennen doch alle die alte Weisheit: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gegessen ist, werdet ihr merken, dass man GELD NICHT ESSEN KANN." Der Mensch hat es nicht besser verdient.
Die haben doch keine Ahnung was sie sich da antun, selbst die Sherpas, welche ständig da oben sind, rieskieren jedes Mal ihr Leben mit einer solchen Aufräumaktion. Daher gibt es derzeit auch Widerstand gegen diese Aktion.