Kot am Mount Everest: Müllbeutel werden Pflicht@(zwischenHeadlineTag)>
Nur schwerfällig kommt die Entsorgung der Abfälle am höchsten Berg der Erde in Gang. Nun wurde eine weitere, längst überfällige Maßnahme beschlossen: Bergsteiger müssen ihren Kot wieder mit vom Berg bringen und selbst entsorgen. Der Grund? Es stinkt!
Zu viele menschliche Exkremente der Expeditionsteilnehmer säumen die Route. Das Problem: Bei den niedrigen Temperaturen werden diese nicht zersetzt, das hat Auswirkungen auf Umwelt und die Luftqualität. "Unsere Berge stinken", sagte Mingma Sherpa, Vorsitzender der Gemeinde Pasang Lhamu, der BBC.
Das Gemeindegebiet umfasst den Großteil des Landes um den Bergs. Die Einheimischen wollen dem Problem nun durch eine neue Regelung Herr werden. Jeder Bergsteiger muss verpflichtend einen Kotbeutel mitführen, in dem die Exkremente chemisch und geruchlos zersetzt werden. Dieser muss nach erfolgter Besteigung von den Hochtouristen ins Tal getragen und dort entsorgt werden.
Schätzungen ergeben: 50 Tonnen Müll und drei Tonnen Kot am Everest@(zwischenHeadlineTag)>
Je weiter man entlang der Normalroute aufsteigt, umso schlimmer macht sich das Problem offensichtlich bemerkbar. Gibt es im Basecamp noch "Klo-Zelte", kann davon in den höheren Camps keine Rede mehr sein. Niemand will sich für den Abtransport (und die damit einhergehenden Kosten) verantwortlich machen.
In den Schnee gegrabene Löcher seien bei der Ansammlung an Menschen pro Saison keine geeignete Lösung, zumal sich die bereits vorhandenen Ausscheidungen kaum zersetzen. So sammelt sich ein Berg aus Fäkalien an, der stetig wächst. Laut einem Bericht von Focus, liegen am South Col auf 7906 Metern Höhe die meisten Exkremente.
"Dort gibt es kaum noch Eis und Schnee, sodass man überall menschlichen Stuhl sieht", bestätigte Bergführer Stephan Keck der BBC im Interview. Umweltorganisationen wie das Sagarmatha Pollution Control Committee (SPCC) schätzen, dass sich zwischen Camp 1 und Camp 4 insgesamt drei Tonnen Exkremente befinden. Hinzu kommen etwa 50 Tonnen Expeditionsmüll.
Prinzip der Kotbeutel bereits andernorts bewährt@(zwischenHeadlineTag)>
In der Antarktis und am Mount Denali seien Kotbeutel für Bergsteiger bereits Standard. Der Erfolg der Maßnahme sei spürbar, gab Minga Sherpa an. Bereits im vergangenen Jahr ging ein Video viral, in dem ein Hochträger die Müllsituation am Berg dokumentiert hatte.
Disheartening to see the accumulation of garbage at Camp IV on Mt #Everest (8848.86 m). It's high time we address this issue with urgency and commitment. Let's demand stricter regulations, enforcement of clean climbing practices, and effective waste management strategies. Video… pic.twitter.com/KGMlRmUuZk
— Everest Today (@EverestToday) May 28, 2023
1 Kommentar
Kommentar schreibenDas wäre vielleicht auch für die Routen zur Zugspitze ein Modell. Am Jubiläumsgrat und auch auf der Höllentalroute sammelt sich einiges an Unrat, auch menschlichen Ursprungs.