Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Everest-Erstbesteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay war bereits im Vorfeld mit einer besonders hohen Zahl an kommerziellen Expeditionen gerechnet worden. Experten befürchteten dadurch eine erhöhte Gefahr am Berg, da es an den Schlüsselstellen im Auf- und Abstieg zu "Staus" kommen könne. Gerade in der Todeszone auf über 8.000 Metern wird ein längerer Aufenthalt selbst mit Atemmaske kritisch.
Bereits im Vorfeld kamen bei der hochgefährlichen Installation der bis zum Gipfel reichenden Fixseile vier Sherpas im Khumbu-Eisbruch ums Leben. Wie die FAZ berichtet, gab es ab Eröffnung der Saison fast täglich zu Meldungen über Tote, Vermisste und Rettungseinsätze. 13 weitere Personen kamen ums Leben oder gelten als vermisst.
Gesucht wird unter anderem nach dem gehörlosen Malaysier Muhammad Hawari Hashim, der laut offiziellen Informationen während des Abstiegs spurlos verschwand. Ebenfalls vermisst ist der ungarische Bergsteiger Szilard Suhajda, der zuletzt am Hillary Step, einer Felsstufe kurz unterhalb des Gipfels auf 8.790 Metern Höhe gesehen wurde. Suhajda war ohne Flaschensauerstoff aufgestiegen.
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Mehrere Szene-Blogger und Alpinisten wie der Amerikaner Alan Arnette oder Melissa Arnot (ebenfalls aus den USA) ließen in ihren Posts auf Instagram dem Ärger über den Fortgang der Saison freien Lauf. Dabei standen besonders die kommerziellen Anbieter in der Kritik, denen die Alpinisten Skrupellosigkeit und Profitgier vorwarfen. Die Situation am Everest werde verharmlost und die Schattenseiten ausgeblendet, schreibt etwa Arnot.
Andere, wie der Fotograf Elia Saikaly gehen noch einen Schritt weiter. Er sagte gegenüber dem Portal "Explorersweb": "Einige Anbieter töten ihre Kunden und Kundinnen auf diesem Berg [...] Die meisten Personen sind wegen einer Kombination von Fahrlässigkeit und fehlender Erfahrung gestorben".
Dass es nicht nur Schatten am höchsten Berg der Erde gibt zeigt ein Videoausschnitt einer Rettungsaktion von über 8000 Metern. Die Bilder zeigen Gelje Sherpa, der einen erfrierenden Expeditionsteilnehmer aus der Todeszone trägt. Der Bergführer transportierte den erschöpften Mann bis ins Camp IV, wo dieser der Rettung übergeben werden konnte.
Die wohl größte Tragödie am Everest ereignete sich im Mai 1996, als acht Menschen am Berg ihr Leben verloren. Alles aus der Besteigungsgeschichte könnt ihr in unserer Bildergalerie zur Besteigungsgeschichte des Mount Everest nachlesen:
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