So lief die Verleihung in Sexten

Verdient: Dani Arnold erhält Paul-Preuss-Preis 2024

Der Schweizer Extrembergsteiger Dani Arnold ist der zwölfte Träger des Paul-Preuss-Preises zur Erinnerung an den großen Freikletterer Paul Preuss aus Altaussee im steirischen Salzkammergut. Damit reiht er sich ein in die Liste großartiger Bergsteiger wie Reinhold Messner, Alexander und Thomas Huber sowie Catherine Destivelle. Preisträger des Jahres 2023 war der Slowene Marko Prezelj.

Dani Arnold erhält Paul-Preuss-Preis 2024
© Dani Arnold

So lief die Verleihung in Sexten

Ende September fand bei bestem Wetter und dem ersten Schnee in Sexten die Verleihung des Paul Preuss Preises 2024 statt. Geehrt wurde Dani Arnold für seine alpinistischen Leistungen, darunter zahlreiche äußerst schwere Solo-Begehungen.

<p>Treffen der Legenden: Im Bild u.a. Reinhold Messner (li.), Alexander Huber (3. v. li.) und Preisträger Dani Arnold. </p>

Treffen der Legenden: Im Bild u.a. Reinhold Messner (li.), Alexander Huber (3. v. li.) und Preisträger Dani Arnold. 

© Andreas Erkens

Der Alpinist betonte den Wert von Ehrlichkeit und Transparenz in Bezug auf die eigenen Leistungen: "Wir haben Verantwortung, das zu zeigen" waren die Schlussworte seiner Dankesrede. Anwesend waren Alpin-Größen wie Reinhold Messner, Alexander Huber, Peter Habeler, Hans Kammerlander, Gaby und Siegi Hupfauer, Hanspeter Eisendle, Christoph Hainz, Marko Prezlj, Ales Cesen und Igor Koller.

Das Fazit von ALPIN-Redakteur Andreas Erkens: "Ein herausragendes Treffen alpiner Geschichte und Geschichten mit Vorbildern für junge und motivierte Alpinisten. Schade, dass es so etwas nur einmal im Jahr und in dieser kleinen Runde gibt. Denn vom Austausch profitieren Alt wie Jung."

Dani Arnold erhält Paul-Preuss-Preis 2024

Die Jury der veranstaltenden Internationalen Paul-Preuss-Gesellschaft (IPPG) hatte sich für den Schweizer entschieden, womit sie die alpinen Leistungen des 40-jährigen im Sinne der Philosophie des Dr. Paul Preuss (1886-1913) würdigt. Der große österreichische Kletterer war der damals wohl bekannteste Vertreter des Freikletterns, der streng danach handelte, dass man nur solche Wände klettern sollte, denen man sich ohne Hilfsmittel gewachsen fühlt. "Das Können ist des Dürfens Maß" war seine Maxime, für die auch Dani Arnold mit seinen alpinistischen Leistungen steht.

Dani Arnold, aufgewachsen in der Urner Bergsiedlung Biel oberhalb von Bürglen im Schächental, begann mit etwa 20 Jahren mit dem Free-Solo-Eisklettern und machte danach vor allem durch seine Speed-Klettereien eine breite Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. So stellte er Speed-Rekorde Free Solo in allen sechs großen Nordwände der Alpen auf: Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses, Petit Dru, Pizzo Badile und Große Zinne.

Dani Arnolds Leistungen

Weitere alpinistische Höhepunkte von Dani Arnold sind die erste Winterbesteigung des Torre Egger in Patagonien mit Thomas Senf und Stephan Siegrist, die erste Begehung der zentralen Headwall an der Ostwand des Mooses Tooth in Alaska "Bird of Pray", die Free-Solo-Begehung des Carlesso (VIII-) an der Südwand des Torre Trieste in 68 Minuten, der Eisroute Betablocker Super (WI 7), die Erstbegehung der Schweizer Nase (VIII/A4) an der Nordwand des Matterhorns und die erste Wiederholung der Anubis, einer Mixed-Route in Schottland, Bird of Pray zusammen mit David Lama (2019 verstorben) sowie der Broad Peak.

<p>Dani Arnold im Porträt.</p>

Dani Arnold im Porträt.

© Dani Arnold

Der Preis wird Dani Arnold am Samstag, den 28. September 2024 am Helm bei Sexten verliehen, und zwar im Panoramasaal, dem neuen Projekt von Reinhold Messner. Dieser begeht wenige Tage zuvor seinen runden Geburtstag. Dabei wird er einen Vortrag über "traditionellen Alpinismus" halten. "Bei den Begehungen von Dani Arnold steht nicht das ‚was‘, sondern das ‚wie‘ im Vordergrund", sagt Alexander Huber, Freund und Seilpartner großer Unternehmungen; der Paul-Preuss-Preisträger 2017 wird auch die Laudatio halten.

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