1995 verbrachte der damals 23-jährige Stephan "Stef" Siegrist erstmals ein paar Wochen in Patagonien, um an den weltberühmten Torres zu klettern. Sein Expeditionspartner, der Schweizer Fotograf Thomas Ulrich, hatte den Trip nach Südamerika geplant und die Ausrüstung besorgt, darunter auch ein Outfit des Bergsportausrüsters Mammut.
Der Anfang einer ganz besonderen "Geschäftsbeziehung", die nun schon seit über zwei Jahrzehnten anhält. In dem schnelllebigen Sport-Business eher die Ausnahme als die Regel.
Mit 26 Jahren entschied sich Siegrist dazu, sein Geld zukünftig nicht mehr als Zimmermann, sondern als Bergführer zu verdienen. Von einer Karriere als (gesponserter) Profialpinist wollte der gebürtige Berner zunächst nichts wissen.
Im Jahr 1999 wurde "Stef" jedoch diese Entscheidung aus der Hand genommen, als er die Einladung zu "Eiger Live" erhielt, einer 30-stündigen Live-Reportage des Schweizer Fernsehens.
Zusammen mit Ralf Dujmovits, Evelyne Binsack und Hansruedi Gertsch durchstieg er als jüngster Kletterer der Seilschaft die Nordwand des Eiger, während hundertausende Zuschauer gebannt am Bildschirm zuschauten.
Dabei diente das TV-Ereignis nicht nur dem noch medienscheuen Jungalpinisten als Sprungbrett zur Profikarriere, sondern lenkte auch das Auge der Öffentlichkeit auf seinen Sponsor.
Auch international markierte das Jahr 1999 den Durchbruch für den 27-jährigen: die geglückte erste Winterbegehung der Cerro Torre-Westwand brachte den Schweizer auch internationale Medienpräsenz.
Als der Schweizer Mitte der Neunzigerjahre zu Mammut stieß, zählte das Unternehmen gerade einmal 60 Beschäftigte. Eine einzige Person kümmerte sich um Marketing, PR, Events, Messen und Sponsoring.
Aus 60 Mitarbeitern wurden im Laufe der Jahre 600, aus 20 Millionen Umsatz wurden 200. An dem freundschaftlichen Verhältnis änderte der beidseitige Erfolg jedoch nichts. Siegrist wurde für viele zum Gesicht der traditionsreichen Bergsportmarke.
"Als junger Mensch kannte ich noch jeden persönlich", erinnert sich Siegrist. "Mittlerweile kenne ich zwar immer noch viele Leute, aber um diese zu treffen muss ich schon an einigen Büros vorbei."
Auch nach 20 Jahren im Profisport denkt Stephan Siegrist nicht daran kürzer zu treten. In letzter Zeit zog es den Vater einer Sohnes vermehrt in die noch relativ unerschlossene Bergwelt Kaschmirs. "Dort stehen massenhaft wunderschöne Berge, die niemand in Europa kennt und die noch komplett unbestiegen sind."
Erst vor wenigen Monaten waren dem Schweizer hier weitere Erstbegehungen gelungen - und Mammut war natürlich auch wieder mit dabei!
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