Wasser per Container

Ende der Durststrecke am Rotwandhaus: Beliebte Berghütte öffnet wieder

Nachdem mehrere Fälle einer Magen-Darm-Erkrankung mit einem Besuch des Rotwandhauses am Spitzingsee in Verbindung gebracht wurden, hatte das Schutzhaus vorübergehend den Betrieb einstellen müssen. Zwei Monate nach der Schließung kann die Berghütte ihre Türen wieder für Gäste öffnen.

Beliebtes Ausflugsziel: Das Rotwandhaus.
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Update 20. August 2024: Das Rotwandhaus öffnet wieder

Wie u.a. BR und die dpa berichten, darf das Rotwandhaus wieder für Gäste öffnen. Zwei Monate nach dem Fund von Rotaviren und einer angeordneten Schließung kann der Betrieb wieder aufgenommen werden. Möglich wurde das durch eine temporäre Wasserversorgung über Container, sagte Anselm Engelmayer, Schatzmeister der zuständigen Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des Deutschen Alpenvereins (DAV) der dpa auf Anfrage.

Somit konnten am vergangenen Wochenende auch erstmals wieder Übernachtungsgäste im Rotwandhaus unterkommen. Bislang waren es etwa ein Dutzend, die Zahlen sollen nun langsam bis auf die verfügbaren 80 Schlafplätze gesteigert werden. Da das Leitungswasser nach wie vor nicht verwendet werden darf, muss Wasser gespart werden. Deshalb sind vorerst die Duschen außer Betrieb.

Eine Dauerlösung sei der kostenintensive und wenig ökologische Ansatz jedoch nicht, betonen Wirte und Sektion. Per LKW werden die Container derzeit die ca. 700 Hm über eine Forststraße zur Hütte transportiert. 

Rotaviren stammen aus der hütteneigenen Quelle

Auf dem Rotwandhaus waren nach mehreren Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen Rotaviren im Wasser aus der hütteneigenen Quelle festgestellt worden. Derzeit arbeiten Sektion und Wirte mit Hochdruck an einer Lösung, z.B. Filtern und UV-Bestrahlung des Wassers. Wie lange die Maßnahmen noch dauern werden, steht allerdings noch nicht fest. Woher die Viren stammen, konnte ebenfalls noch nicht ermittelt werden. 

Update 08. August 2024: Notbetrieb mit alkoholfreien Getränken + WC

Nachdem die temporäre Wasserversorgung nach Angaben des Rotwandhauses aufgrund mangelnder Teile immer noch nicht in Betrieb genommen werden konnte, sind seit mittlerweile zwei Wochen zumindest die Toiletten des beliebten Stützpunkts unterhalb der Rotwand wieder geöffnet. Wie die Hüttenwirte hinweisen, allerdings ohne Trinkwasser!

Ab sofort ist es auch wieder möglich, alkoholfreie Getränke zu erwerben und auf der Terrasse zu trinken. Die Ausgabe erfolgt ausschließlich in verschlossenen Flaschen, es gibt keine Gläser. Auch weiterhin können keine alkoholischen Getränke und Essen serviert werden.

Für die Hüttenwirte und Gäste eine äußerst unbefriedigende Situation, ist das Haus in der Hochsaison normalerweise mit Tages- und Übernachtungsgästen doch gut gefüllt. Die Hüttenwirt klagen auf ihrer Internetseite: "Eine mögliche Öffnung des Rotwandhaus verzögert sich deshalb noch einmal bis voraussichtlich Mitte August. Einen exakten Termin können wir nicht nennen, auch nicht am Telefon. Es ist zum Verzweifeln, aber nicht zu ändern. Wir bitten um Verständnis."

Update 08.07.2024 | Außengastronomie ab 09.07.2024 geöffnet

Wie das Rotwandhaus auf seiner Internetseite mitteilt, öffnet am 09. Juli 2024 zumindest die Außengastronomie wieder. Während die Gaststube weiterhin geschlossen bleibt, werden auch die Sanitäranlagen wieder für Gäste geöffnet. Nach dem Händewaschen müssen mit dem bereitgestellten Desinfektionsmittel unbedingt die Hände desinfiziert werden, da das Wasser nach wie vor das Rotavirus enthält.

Ab wann wieder Übernachtungen auf der beliebten Hütte am Spitzingsee möglich sind, ist noch unklar.

Update 05.07.2024 | Rotaviren im Trinkwasser, Öffnung verschoben

Eigentlich hätte das Rotwandhaus zum 06.07. wieder seine Pforten öffnen sollen. In einer finalen Wasserprobe vor der Öffnung der beliebten Berghütte oberhalb des Spitzingsees wurden nun jedoch Rotaviren festgestellt. Dieser Virus ist resistent gegen Chlor und UV-Strahlung. Aus diesem Grund muss die Wiedereröffnung nochmals verschoben werden.

Update 17.06.2024 | Rotwandhaus bis 23.06.2024 geschlossen

Wie unter anderem der Bayerische Rundfunk berichtet, bleibt das Rotwandhaus noch bis mindestens 23.06.2024 geschlossen. Neben dem Norovirus und Trinkwasserkeimen wurde laut Gesundheitsamt nun noch das Bakterium "Bacillus cereus" bei den Untersuchungen nachgewiesen: Das Bakterium hat sich wahrscheinlich über die Lebensmittel verbreitet. Es verursacht Symptome wie Bauchkrämpfe und Erbrechen, die nach 24 Stunden wieder abklingen. 

Das Bakterium habe sich wahrscheinlich in den Lebensmitteln auf der Hütte verbreitet, so ein Sprecher des Landratsamt Miesbach. Bleibende Schäden durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel seien jedoch unwahrscheinlich. Das Gesundheitsamt führt weiter Untersuchungen durch und nimmt dabei besonders das Trinkwasser in den Blick. Gemeinsam mit den Betreiben würden Maßnahmen erarbeitet, die eine "gefahrlose Wiedereröffnung" erlauben.

Die beliebte Hütte oberhalb des Spitzingsees und unterhalb der Rotwand bleibt nach Angaben des Deutschen Alpenverein aufgrund der Reinigungsmaßnahmen mindestens noch bis 23.06.2024 geschlossen.

Ursprünglicher Beitrag | Magen-Darm am Berg: Rotwandhaus vorübergehend geschlossen

Nachdem vor einer Woche mehrere Krankheitsfälle auf einen Besuch des Rotwandhauses zurückgeführt werden konnten, wurde die Hütte vorübergehend geschlossen. Die Suche nach der Ursache laufe, bestätigte eine Mitarbeiterin der zuständigen Sektion Turner-Alpen-Kränzchen gegenüber der dpa. Wie das zuständige Landratsamt Miesbach mitteilt, mussten insgesamt 21 Personen von der Bergwacht betreut werden. Sieben Wanderer mussten aufgrund ihrer Symtpome ins Krankenhaus. 

Wegen der Vielzahl der Fälle wurde das Gesundheitsamt eingeschaltet. Dieses stellte zunächst klar, dass die Ursache, und somit die Schuldfrage, noch völlig offen seien. Die Hüttenschließung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme. Nach einer unauffälligen Wasserprobe war das Rotwandhaus zwischenzeitlich wieder geöffnet worden. Nachdem im Anschluss jedoch erneut Fälle auftraten, entschloss sich die Sektion zu einer erneuten Schließung. 

Noch ist unklar, wie lange die Suche nach der Ursache andauern wird. Wirt und Sektion dürften auf eine schnelle Klärung hoffen, da bei gutem Wetter täglich bis zu 1000 Wanderer, Mountainbiker und Kletterer die Hütte besuchen. 

1 Kommentar

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Silvie

Wenn Wirt und Mannschaft symptomlos bleiben, lieg es nicht am Haus.