Hoher Dachstein: Besteigungsversuch bei winterlichen Verhältnissen@(zwischenHeadlineTag)>
Ein 15-Jähriger fuhr nach Angaben der Landespolizeidirektion Oberösterreich am Vormittag gemeinsam mit seinem 44-jährigen Vater von Ramsau am Dachstein mit der Dachstein-Südwandbahn auf den Hunerkogel. Von dort wanderten die beiden entlang der präparierten Pistengerätspur zur Seethalerhütte am Dachsteingletscher. Schon dort bemerkten sie, dass während des Schlechtwetters der vergangenen Tage Neuschnee gefallen war und die Temperaturen stark gefallen sind.
Nach einem kurzen Gletscherübergang stiegen die beiden Urlauber trotz der winterlichen Verhältnisse in den "Schulter-Klettersteig" ein. Der 44-jährige Vater musste sich schon nach wenigen Metern im Klettersteig eingestehen, dass dieses Vorhaben für ihn nicht schaffbar ist und drehte um. Da sein Sohn bereits weiter oberhalb und außer Sicht- und Rufweite war, schrieb er ihm eine Nachricht. Er teilte ihm mit, dass er umdrehen werde. Der Sohn könne jedoch die geplante Tour alleine durchführen. Der 15-Jährige entschied sich dafür und kletterte weiter.
Vater & Sohn am Dachstein: Schlecht gerüstet und Verhältnisse unterschätzt@(zwischenHeadlineTag)>
Auf einer Seehöhe von 2.879 m bemerkte jedoch auch er, dass er die Länge des Klettersteigs sowie die winterlichen Verhältnisse unterschätzt hatte. Aufgrund seiner stark unterkühlten Hände konnte der Jugendliche jedoch weder vor noch zurück. Etwa 130 Höhenmeter unterhalb des Gipfelkreuzes setzte er gegen 10:40 Uhr einen Notruf ab.
Um eine aufwändige und langwierige bodengebundene Rettung durch Bergretter zu vermeiden, wurde der Hubschrauber der Flugpolizei angefordert. Die Crew des Polizeihubschraubers Linz konnte den leicht unterkühlten Jugendlichen trotz starkem Wind und immer wieder aufziehender Bewölkung mit dem variablen Tau aufnehmen und ins Tal fliegen. Dort traf er wieder auf seinen Vater und die beiden konnten den Urlaub erschöpft, jedoch unverletzt, fortsetzen.
Mehr Sicherheit am Klettersteig – mit den 10 Tipps des Alpenvereins:
Der Hohe Dachstein: trotz Seilbahn ein hochalpiner Gipfel@(zwischenHeadlineTag)>
Der Hohe Dachstein ist mit 2995 m ü. A. der höchste Gipfel des Dachsteingebirges und gleichzeitig der höchste Gipfel der österreichischen Bundesländer Oberösterreich und Steiermark. Er ist mit einer Seilbahn von Ramsau aus gut erschlossen. Trotz der Seilbahnnähe ist der Hohe Dachstein ein hochalpiner Gipfel und seine Überschreitung eine anspruchsvolle Bergtour.
Der Ostgrat und die Gipfelschlucht sind durchgehend mit Stahlseilen versichert. Bei großem Andrang muss in der Gipfelschlucht mit Steinschlag gerechnet werden. Im Abstieg ist an der Randkluft besondere Vorsicht nötig: Der Spalt wird mit den Jahren breiter und die darüber hinweg führende Eisbrücke mit fortgeschrittener Jahreszeit dünner. Ein Stück unterhalb der Randkluft hat sich 2010 eine Spalte aufgetan, deren Überquerung gerade bei fortgeschrittener Jahreszeit gesichert werden sollte.
Beim Abstieg über den Westgrat trifft man nur stellenweise Versicherungen an, dazwischen Fels im I. Schwierigkeitsgrad. Für den Abstieg über den Gosaugletscher kann Anseilen nicht schaden, denn auch hier lauern Spalten.
15 Kommentare
Kommentar schreibenGut, dass alle wohlauf sind! Aber ich hoffe, dass sie den Einsatz bezahlen müssen.
Bei solchen Verhältnissen sollte man niemals exponierten touren gehen.
Leichtsinn und 0 Ahnung. Ich wohne bei bgd und was da los ist nur Amateure
Ja die bergwacht holt uns ist das Motto.
Wurde auch ins gipfelbuch geschrieben.
Tour war anstrengend aber wir lassen uns abholen.
Das erste was meine Frau bekommen würde, wären die Papiere zur Scheidung. Wie kann man bitte sein Kind so in Gefahr bringen. Als erfahrene Klettersteiger hätte man aus Vorsicht schon Abstand nehmen müssen. Es ist immer wieder erstaunlich weshalb die Bergrettung Einsätze fliegen muss, die eigentlich unnötig wären.
Falls es da keine Rechnung gibt, wäre eine deutlich großzügige Spende angebracht, da sich ohne die Rettung beide sicherlich nicht wiedergesehen hätten.
Nie im Leben würde ich meinen Sohn alleine weiterklettern lassen. Abgesehen davon weiß man, dass gerade die pubertären Jungs sich total überschätzen. Was für ein verantwortungsloser Vater!
Teile ganz genau die Meinung des Schweizer Bergretters
Meine Frau hatte einen Skiunfall in Österreich. Im Knie alles an Bändern gerissen die es gibt. Kniescheibe hing irgendwo.
Luftrettung war notwendig.
Flugzeit ca, 5 Minuten.
Kosten 5000€
Trotzdem und natürlich
Danke den Ärzten und Helfern.
Gott sei Dank ist die ganze Aktion gut ausgegangen. Der Junge hätte tot sein können. Der Vater wäre seines Lebens nicht mehr froh geworden.
@Gott: die Bergrettung ist in D, AT und CH kostenpflichtig. Ausser man ist ernsthaft verletzt, dann kommt die Krankenkasse dafür auf. Oder man ist Alpenvereinsmitglied, dann zahlt die AV-Versicherung.
Es ist richtig.
Das Bewusstsein für das eigene Tun und Verantwortung feht oder verstumft ist bei sehr vielen Menschen.
Viele haben das Geld für gute Ausrüstung und Urlaub, das was wichtiger wär, das fehlt leider...
Es sind die Wetterverhältnisse zu beachten vor jeder Tour.