Produkttest 2015: All Mountain-Bikes
Das Zesty ist seit Jahren ein Klassiker unter den All-Mountain-Bikes. Und tatsächlich ist auch mit der Neuauflage 2015 wieder ein guter Wurf gelungen. Das Zesty AM 427 fühlt sich in jeder Situation am Berg wohl – und mit ihm der Fahrer. Bergauf klettert das Rad trotz des durch das elektronische e:i-Shock System nicht gerade ganz geringen Gewichts wie eine Gämse. Selbst in Steilpassagen scheint das Bike wie ein Gecko am Boden zu kleben. Auf verwinkelten Trails zeigt es sich wendig. Vor engen Kurven packen die Bremsen kräftig zu. Das Fahrwerk arbeitet sehr sensibel und effektiv. Es reagiert schnell und bügelt auch bei hohem Tempo geschmeidig über Hindernisse. Das e:i-Shock-System mit elektronischer Steuerung des Fahrwerks funktioniert einwandfrei. Bei Zwischensteigungen dämpft es automatisch die Federung und erlaubt damit mehr Vortrieb. Geht es wieder bergab, schaltet die Steuerung automatisch wieder in den Downhill-Modus mit voller Federrate. Für Fahrer, denen mechanisch vom Lenker aus verstellbare Fahrwerke noch nicht komfortabel genug sind, ist das sicher eine nette Technikspielerei. Man bezahlt sie allerdings mit spürbarem Mehrgewicht. Auf längeren Tragepassagen kann das schon mal ins Kreuz gehen. Wirklich unschön ist eigentlich nur der Kabelsalat am Lenker für Schaltung, Bremsen, Vario-Sattelstütze und Fahrwerkskontrolle.
Ein Spaß-Bike für Technik-Freaks und gleichzeitig ein vielseitiges Touren-Bike mit tollen Downhill-Eigenschaften, das auch vor steilen Anstiegen nicht kapituliert. Als Alternativmodell ohne e:i-Shock etwas leichter und ein heißer Kandidat für Alpenüberquerungen.
- Klettert gut bergauf
- sensibel reagierendes Fahrwerk
- wendig
- Unübersichtliche Kabelverlegung am Lenker