Herbst und Winter lassen grüßen

Schnee im Anmarsch: Achtung bei der Tourenplanung!

Nach einem heißen August und einem warmen Start in den September folgt die große Abkühlung und der erste Schnee in den Bergen. Bis zu einem Metern Schnee sind für die Hohen Tauern zwischen Großglockner und Großvenediger vorhergesagt. Sonst sollen gebietsweise bis zu 50 Zentimeter Neuschnee fallen. Damit einher geht die Gefahr von Locker- und Gleitschneelawinen. Feuchte Wege und die frühe Dunkelheit sind weitere Probleme, die beachtet werden müssen.

Erster deutlicher Wintergruß: Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
© picture alliance/dpa/Peter Kneffel

Abkühlung in den Alpen: Neuschnee im Anmarsch!

Die letzten Tage brachten bereits erhebliche Niederschläge und eine Abkühlung der Temperaturen in den Bergen. Entlang des Alpenhauptkamms und in Osttirol brachte die Kaltfront vom 09. September viel Niederschlag. Die Temperaturen fielen spürbar ab, die Schneefallgrenze sank zeitweise bis auf rund 2600 Meter.

Ansteigende Lawinengefahr

Wie der Lawinen.report in einem aktuellen Blog-Eintrag berichtet, erreichen in den kommenden Tagen kalte und feuchte Luftmassen die Berge. Besonders im Osten Tirols sind bis Sonntagmorgen ergiebige Niederschläge zu erwarten. Auf den Bergen fallen gebietsweise 50 bis 100 Zentimeter Neuschnee auf großteils aperen Boden. Lockerschnee- und Gleitschneelawinen sind v.a. in den neuschneereichen Gebieten zu erwarten. Mit teils stürmischem Wind entstehen insbesondere ab Freitag auch störanfällige Triebschneeansammlungen.

<p>Neuschnee: aktuelle Verhältnisse am Sulzkogel.</p>

Neuschnee: aktuelle Verhältnisse am Sulzkogel.

© foto-webcam.eu

Mit viel Neuschnee und stürmischem Wind ensteht die Gefahr von Gleitschnee-, Schneebrett- und Lockerschneelawinen. Der Schnee führt weiterhin zu ersten Straßensperren von hoch gelegenen Alpenpässen.

In dieser Fotogalerie findet ihr Erläuterungen zu den fünf Lawinenproblemen

Auch in den bayerischen Alpen kam es zu ersten Schneefällen: Von 11. auf 12. September fielen in höheren Lagen mehrere Zentimeter Neuschnee, am meisten im Zugspitzgebiet. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert, dass es in den nächsten Tagen in Höhenlagen ab 1.500 Metern bis zu 50 Zentimetern Neuschnee geben könnte.

Achtung bei der Tourenplanung!

Das Wetter in den kommenden Tagen lädt dementsprechend nicht zu Unternehmungen in den Alpen ein: Regen und Schnee erschweren Aufstiege, rutschige Wege das Vorankommen. Festes Schuhwerk und entsprechend wasserfeste und warme Bekleidung gehört nun definitiv ins Gepäck. Gerade beim aktuell frühen Einbruch der Dunkelheit muss auch mit langsamerem Vorankommen gerechnet und die Tourenplanung entsprechend mit Reserven angepasst werden. Falsche Ausrüstung und Tourenplanung hatte diese Woche bereits zu mehreren Rettungseinsätzen in Deutschland und Österreich geführt.

In dieser Fotogalerie findet ihr vier Tipps für Bergtouren im Herbst vom DAV: 

Wanderer in Sommerkleidung: Rettungseinsatz in Österreich

So musste im Toten Gebirge ein tschechisches Eherpaar von der Bergrettung am Toten Mann gerettet werden, die nur in kurzer Hose, Leggings und Turnschuhen unterwegs waren. Überrascht von Wind und Regen mussten die beiden per Helikopter vom Gipfel gerettet werden.

Groß angelegte Rettungsaktion: Erschöpft in der Dunkelheit

Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag mussten in einer über fünfstündigen Rettungsaktion 28 Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Freilassing und Teisendorf-Anger eine erschöpfte Frau vom Fuderheuberg retten.

Die 28-Jährige aus dem Landkreis Traunstein war um 08:00 Uhr mit zwei Begleitern über die Bartlmahd zum Reichenhaller Haus aufgestiegen und wollte dann über die Steinernen Jäger und den Fuderheuberg in die Staufenbrücke zurück ins Tal. 

Das Trio kam nur sehr langsam voran und setzte dann gegen 21 Uhr in rund 950 Metern Höhe im Abstieg nach Piding wegen der einsetzenden Dunkelheit, des schlechten Wetters und der körperlichen Verfassung der 28-Jährigen bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab. Die Bergwacht konnte mit vereinten Kräften die 28-Jährige stabilisieren und ins Tal bringen.

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