Nicht in Lebensgefahr

Erneuter Bärenangriff im Trentino: Jogger verletzt

In der norditalienischen Provinz Trentino kam es erneut zu einem Bärenangriff, bei dem ein Jogger verletzt wurde. Untersuchungen zur Identifikation des Tiers laufen. Der Vorfall fachte die Diskussionen um den Umgang mit der großen Population in dem Gebiet erneut an.

Bär im Trentino (Symbolbild, nicht das betreffende Tier!)
© IMAGO / Dreamstime

Erneuter Bärenangriff im Trentino: Jogger verletzt

Mittlerweile kommt es mehrfach pro Jahr zu Bärenangriffen und -begegnungen in den Bergen im Trentino. Am Dienstag (16. Juli 2024) wurde ein französischer Urlauber bei einer Laufrunde von einem Bär überrascht und attackiert. Der 43-Jährige wurde mit Verletzungen ins Krankenhaus nach Trient gebracht, wie die dpa berichtet.

Nach offiziellen Angaben war der Mann am frühen Morgen durch den Wald in der Gemeinde Dro nördlich des Gardasees zu einer Trainingseinheit aufgebrochen, wo sich der Angriff ereignete. Der an Armen und Beinen Verletzte rief um Hilfe, bis das Tier von ihm abließ. Die alarmierten Rettungskräfte leisteten Erste Hilfe und brachten den Mann per Hubschrauber in ein Krankenhaus. 

Bärenbegegnung im vergangenen Jahr endete tödlich

Es bestehen keine lebensgefährlichen Verletzungen, vermeldet die dpa. Derzeit versuchen Förster, das Tier anhand der hinterlassenen Spuren zu identifzieren. Im vergangenen Jahr war in der Region bereits ein Jogger von einem Bär angegriffen und dabei tödlich verletzt worden.

Dies führte dazu, dass sich die ohnehin scharfe Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Tier weiter zuspitzte. Unter anderem wurde ein Gesetz verabschiedet, dass die Bärenpopulation in ihrer Größe eindämmen soll. Die Tötung von acht Tieren pro Jahr wird darin erlaubt. Insgesamt werden etwa 100 ausgewachsene Braunbären in der Region vermutet.

Verhaltensregeln bei Bärenbegegnungen

Bei Aufenthalten in der Natur sollten niemals Essensreste und Müll zurückzulassen werden, da das die Tiere an bewohnte Gebiete gewöhnt. Grundsätzlich sind Bären jedoch sehr scheue Tiere, die man kaum zu Gesicht bekommt. Normalerweise schlagen laute Gespräche die Tiere bereits in die Flucht.

  • Wenn du auf einen Bär triffst, zeige Respekt und halte Abstand.

  • Bleibe möglichst ruhig und gelassen.

  • Bleib stehen und mache den Bären durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf dich aufmerksam.

  • Nicht wegrennen und dem Tier nicht nähern! Auf keinen Fall dem Bären nachstellen, sondern in Ruhe lassen! Das Tier könnte sich bedrängt fühlen und sich ggf. verteidigen.

  • Nicht versuchen, den Bären zu verscheuchen. Keine Äste oder Steine nach dem Tier werfen!

  • Den Bären im Auge behalten und in jedem Fall eine Ausweichmöglichkeit offen lassen!

  • Weitere Informationen zum richtigen Umgang mit Bären findet ihr hier.

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Patrick auf Facebook

In einer Zeit wo die meisten sowieso nur noch auf sich schauen und nach dem Motto leben "Und nach mir die Sintflut"! Wie sagte Ian Malcolm so schön, "das leben findet einen weg" und so wird die Natur immer wieder an die Türen klopfen und Ihre ansprüche stellen und ihr recht einfordern... Damit muss Mensch schlicht und einfach leben! Ein so weit nur mögliches, friedvolles mitteinander sollte es sein, zwischen Mensch und Tier... Gegenseitiger respekt, was sicher eher vom Tier als vom Menschen her kommt. Man sollte sich auch darüber informieren, wie man sich verhalten muss, bei Begnungen mit Wildtieren. Vorallem wenn man sich in solchen regionen bewegt, wo dies durchaus vorkommen kann und der Bär ist nicht das einzige Tier das gefährlich werden kann... Natürlich ist es schlimm wenn jemand bei so einer begegnung sein leben verliert, da brauchen wir gar nicht erst Diskutieren. Aber für mich ist ein Tierleben nicht weniger wert, als das eines Menschen. Und wenn ich schaue wieviel Tierleben Mensch auslöscht und wieviel das Tier den Menschen, ist das eine sehr einseitige balance in richtung Mensch... Die Indianer sind und bleiben das beste Beispiel für ein leben mit der Natur