Dramatische Rettungsaktion bei Regen und Nebel

Watzmann-Ostwand: Bergsteiger von Bergwacht gerettet

Die Bergwacht Berchtesgaden und ein Rettungshubschrauber mussten am späten Nachmittag des 18. September 2023 zwei verstiegene und blockierte Bergsteiger aus der Watzmann-Ostwand retten. Die beiden Männer aus Baden-Württemberg hatten in rund 2.200 Metern Höhe den Berchtesgadener Weg verloren und saßen in einer Sackgasse fest. Die Rettung dauerte auf Grund von schlechten Wetterverhältnisse bis tief in die Nacht.

Dramatische Rettungsaktion an der Watzmann-Ostwand
© Angerer, BRK BGL

Watzmann-Ostwand: Notruf um 15 Uhr bei der Bergwacht Berchtesgaden

Die Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Außerferner Notarzthubschraubers "RK2" retteten am Montagnachmittag -abend des 18. September 2023 zwei verstiegene und blockierte Bergsteiger aus der Watzmann-Ostwand. Die beiden 42 und 51 Jahre alten Männer aus Baden-Württemberg hatten in rund 2.200 Metern Höhe im Bereich der Gipfelschlucht den Berchtesgadener Weg verloren und saßen oberhalb in einer Sackgasse fest. Kurz nach 15 Uhr setzten sie einen Notruf ab.

Rettungsaktion bei Regen und Nebel an der Watzmann-Ostwand

Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers "Christoph 14" schaffte es trotz des aufziehenden Nebels, der sinkenden Wolkendecke und des einsetzenden Regens noch, zwei Bergretter im Schwebeflug am ersten Band abzusetzen.

© Angerer, BRK BGL

Gute zwei Stunden lang stiegen die Retter unter schwierigen Bedingungen bei Sichtweiten von nur noch zehn Metern, starkem Regen und Sturzbächen in der Wand auf und suchten die beiden Männer. Schließlich gelang es ihnen trotz des irreführenden Echos an den Felswänden Rufkontakt herzustellen.

© Angerer, BRK BGL

Sie fanden ein Felsband, über das sie die Verstiegenen erreichten, sichern und auf den Berchtesgadener Weg abseilen konnten. Der Rettungskelikopter "Christoph 14“ flog gegen 16 Uhr zur Unterstützung noch drei weitere Bergretter bis an die Nebeluntergrenze an der Rampe, die von dort aus mit zusätzlicher Ausrüstung aufstiegen, um ihre Kameraden an der Einsatzstelle zu unterstützen. 

© Angerer, BRK, BGL

Widrige Bedingungen verhindern Abstieg

Da der Abstieg aufgrund der widrigen Verhältnisse zu riskant war, stiegen dann alle bis 19.30 Uhr weiter bis zur Biwakschachtel auf und rasteten dort, bevor sie weiter zum Südspitzgipfel gingen. Gegen 21 Uhr konnte der Einsatzleiter einen nachtflugtauglichen Helikopter anfordern da sich das Wetter gebessert hatte und die Wolkenuntergrenze immer weiter angestiegen war. 

© Angerer, BRK, BGL

Der Notarzthubschrauber "RK2“ aus Reutte holte gegen 22 Uhr in zwei Anflügen zunächst die beiden Verstiegenen und einen Bergretter und danach die vier weiteren Bergretter mit der Winde ab und flog sie nach Schneewinkl aus. Den Bergrettern wurde so der lange, aufwendige und auch riskante Abstieg über die Südspitze ins hintere Wimbachgries erspart. Im Wimbachgries stand bereits eine weitere Mannschaft mit dem Fahrzeug bereit, um dem Rettungstrupp entgegenzugehen, beim Materialtransport zu helfen und alle ins Tal zu fahren. Dank der Heli-Unterstützung war die Rettungsaktion dann gegen Mitternacht beendet.

<p>Die Ostwand des Watzmanns vom Königssee aus gesehen.</p>

Die Ostwand des Watzmanns vom Königssee aus gesehen.

© picture alliance / Michael Krabs

Über den Berchtesgadener Weg auf die Watzmann-Ostwand

Die Ostwand des Watzmann hat unter Alpinisten einen fast schon mythischen Ruf. Sie ist die höchste Wand der Ostalpen und zieht seit jeher Alpinisten in ihren Bann. Nicht umsonst ist sie ein großer alpiner Klassiker. Auf dem Berchtesgadener Weg hat man als routinierter Bergsteiger vermutlich wenig klettertechnische Probleme, allerdings sollte man sich genauestens mit dem Routenverlauf auseinandersetzten, um die Schwierigkeiten bei der Orientierung zu bewältigen. 

0 Kommentare

Kommentar schreiben