Gegen 13 Uhr ging am vergangenen Samstag (27. Mai) der Notruf bei der Bergwacht Grainau ein: Vier erschöpfte Bergsteiger waren im unteren Teil des Höllental-Klettersteig blockiert. Die vier Personen hatten offensichtlich die winterlichen Verhältnisse unterschätzt.
Ein Aufstieg vom Tal war laut Mitteilung der Rettungskräfte aufgrund der "tief winterlichen Bedingungen und des enormen zeitlichen Aufwandes" nicht möglich. Deshalb wurde die Rettung per Heli mit Seilwinde gestartet.
Die zwei angeforderten Bergretter konnten zwar noch am Einsatzort abgelassen werden, ein direktes Ausfliegen war jedoch aufgrund sich verschlechternder Wetterbedingungen nicht möglich.
Heli-Rettung im Höllental verzögerte sich wegen Schlechtwetter @(zwischenHeadlineTag)>
Die Bergretter sicherten deshalb zunächst die in Not Geratenen und richteten aufgrund von andauerndem Schlechtwetter Seilgeländer und Abseilstellen ein. Schließlich begannen sie mit dem Abstieg. Schließlich konnten die Bergsteiger aufgenommen und ins Tal geflogen werden.
Die Retter waren mit den Blockierten zwischenzeitlich bis auf den Gletscher abgestiegen. In einem weiteren Anflug konnten noch die zwei im Gelände verbliebenen Bergretter abgeholt werden. Der Einsatz war laut Bergwacht gegen 18:00 Uhr beendet.
Aktuelle Bedingungen im Höllental@(zwischenHeadlineTag)>
Noch immer liegt laut Bergwacht sehr viel Schnee im Höllental. Die aktuellen Verhältnisse seien etwa wie sonst im April. Weitere Bergsteiger-Gruppen hatten laut merkur.de ebenfalls den Anstieg durchs Höllental versucht, kehrten jedoch noch vor dem Klettersteig um.
Am vergangenen Donnerstag hatte die Alpinschule Garmisch noch einen detaillierten Bericht zu den aktuellen Bedingungen in der Region herausgegeben und vor den aktuellen Verhältnissen gewarnt.
1 Kommentar
Kommentar schreibenIch war auch am Wochenende dort und war entsetzt vom Erlebten. Einige Aspiranten waren vollkommen ohne Winterausrüstung (Eisen und Pickel) oder gar Wissen über die korrekte Nutzung des Klettersteigsets unterwegs. Man hat den Eindruck dass sich an der Zugspitze das abspielt, was wohl auch am Everest passiert. Also dass Leute ohne ausreichende Erfahrung sich in einige Gefahr begeben. Trotzdem ist es schwer zu sehen, wie das in einer freiheitlichen Demokratie verhindert werden kann.