Österreichs Höchster: Der Weg auf den Glockner@(zwischenHeadlineTag)>
Der Großglockner als höchster Gipfel Österreichs ist für sich genommen bereits ein sehr attraktives Ziel für jeden Alpinisten. Die imposante Form dieses Berges, seine Höhe, die fantastische Rundumsicht und die Fülle an interessanten Anstiegswegen machen ihn zu einem der begehrtesten Gipfel der Ostalpen.
Wirklich leicht gemacht wird einem der Weg zur Spitze aber nicht. Selbst der Normalweg über die Adlersruhe weist Stellen I auf, ist zum Teil versichert, stellenweise ausgesetzt und hat wegen der zunehmenden Ausaperung am Glocknerleitl eine neue Schlüsselstelle bekommen: einen mit Felsschutt durchsetzten Eishang, für den es keine Ausweichmöglichkeit gibt.
Eine anschauliche wie detaillierte Beschreibung der Tour in Videoform findet ihr beim YouTube-Kanal AlpineFex. Wer nicht ausreichend Erfahrung besitzt, dem empfehlen wir eine:n Bergführer:in! Auch sollten nur gut akklimatisierte und konditionsstarke Alpinisten den Berg als Tagestour in Angriff nehmen.
Der schönste Anstieg aufs Dach Österreichs ist jedoch nicht der Normalweg, sondern der Stüdlgrat. Der lange Felsgrat beginnt oberhalb des Sporns mit der Stüdlhütte und zieht auf gut 500 luftigen Höhenmetern direkt zum Gipfel hinauf. Die Schwierigkeiten überschreiten nirgends den III. Grad, Eisenstangen und Bohrhaken sichern die Kletterei ab und seit einigen Jahren befinden sich an den Schlüsselstellen sogar Drahtseile.
Dass man angesichts dieser Rahmenbedingungen am Stüdlgrat selten allein sein wird, ist selbstverständlich. Über den Normalweg steigt man zur Adlersruhe ab, so ergibt sich eine tolle Rundtour, die zu den Highlights jedes Bergjahrs zählen wird.
Großglockner über den Stüdlgrat: Alle Infos zur Tour@(zwischenHeadlineTag)>
Der Stüdlgrat ist eine hochalpine Kletterei im III. Schwierigkeitsgrad. Sowohl im Aufstieg wie im Abstieg geht man zudem über Eis und Gletscher, sodass der Alpinist als Ganzes gefordert ist. Landschaftlich hervorragend, toller Fels und riesige Aussicht.
Schwierigkeit: Klettertour, mittel, III
Dauer: 2 Tage
Höhenmeter: 1900 Hm
Route: Vom Lucknerhaus, 1918 m, steigt man über die Lucknerhütte auf zur Stüdlhütte, 2801 m. Von hier auf einem Steig nach Norden und aufs Teischnitzkees (Gletscherausrüstung). Nahe am Luisengrat haltend geht es bis auf gut 3300 m, hier gelangt man über einen Steig im Schrofengelände auf den Stüdlgrat hinauf. Dem Grat folgend geht es anfangs im I. und II. Grad bis zum Frühstücksplatz, 3550 m. Ab hier steiler und im III. Grad teils kurz mit Drahtseilversicherung den Grat hinauf bis zum Gipfel, 3798 m, überwiegend luftig und ausgesetzt. Über den Normalweg steigt man ab: Vom Gipfel in die Obere Glocknerscharte, jenseits auf den Kleinglockner, 3770 m, und über Fels hinab (Eisenstangen, I – II im Fels). Über das Leitl (teils apere Eisrinne, 40 Grad, steinschlaggefährdet) geht es aufs Hofmannskees und zur Adlersruhe, 3454 m. Versichert bis auf das Ködnitzkees (Vorsicht Spalten) und über Stüdl- und Lucknerhütte zum Ausgangspunkt zurück.
Info: Tourismusinformation Kals, A-9981 Kals am Großglockner, Tel. +43 50212 540, kalstourismus.at
Anreise: Aus dem Salzachtal fährt man über Mittersill und den Felbertauerntunnel (ganzjährig, Maut) Richtung Kals, 1325 m.
Beste Zeit: Juli – September
Ausgangspunkt: Parkplatz am Lucknerhaus, 1918 m
Gehzeiten: Lucknerhaus – Stüdlhütte 3 Std., Stüdlhütte – Einstieg Stüdlgrat 1 ½ Std., Einstieg Stüdlgrat – Großglockner 4 – 6 Std., Großglockner – Adlersruhe 1 – 2 Std., Adlersruhe – Lucknerhaus 4 Std.
Hütten: Stüdlhütte, 2801 m, Mitte Juni – Anfang Oktober, davplus.de/stuedlhuette; Erzherzog-Johann-Hütte auf der Adlersruhe, 3454 m, Mitte Juni – Anfang Oktober, erzherzog-johann-huette.at
Bergführer: Bergführer Kals, Tel. +43 664 4161289, bergfuehrer-kals.at
Literatur: Willi End: Alpenvereinsführer Glockner- und Granatspitzgruppe, Bergverlag Rother, 2011.
Karte: AV-Karte, 1: 25 000, Blatt 40, Großglocknergruppe
Absicherung: Am Stüdlgrat einige Eisenstangen, Bohrhaken, an kurzen Stellen Drahtseilversicherungen.
Ausrüstung: Kletter- und Hochtourenausrüstung. Ein paar Expressschlingen reichen, lange Schlingen sind hilfreich. Steigeisen, Pickel und Eisschraube sind für die Gletscherabschnitte zwingend erforderlich.
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