Notsituation in der Hohen Tatra

In Turnschuhen und ohne Ausrüstung am Berg: Rettungseinsatz endet mit Todesopfer

Eine Wandergruppe mit vier Personen hat in der Hohen Tatra einen Großeinsatz der Bergrettung ausgelöst. Die Wanderer waren am 2. November 2024 in Turnschuhen und ohne notwendige Ausrüstung im winterlichen Gebirge unterwegs, als sie in Not gerieten. Die Tour endete für eine Person tödlich.

In Turnschuhen und ohne Ausrüstung am Berg: Rettungseinsatz endet mit Todesopfer
© hzs.sk

Rettungseinsatz an der Gerlachspitze: Das ist passiert

Die Gruppe aus Polen hatte sich zum Ziel gesetzt, den höchsten Berg der Hohen Tatra zu besteigen. Auf die 2655 Meter hohe Gerlachspitze schafften es die Bergsteiger nicht: Schneefall und Wind ließen die vier nur langsam vorankommen. Wie mehrere Medien berichten, waren alle Gruppenmitglieder ohne Ausrüstung und in Turnschuhen unterwegs, als plötzlich der Gruppenerste den Halt verlor und über einen Abbruch in die Tiefe stürzte.

Die Tourenpartner des Verunfallten versuchten noch, Kontakt zu ihm aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Daraufhin setzten sie den Notruf ab. Während der umfassenden Rettungsaktion hatten auch die Retter Mühe, sich zu der Gruppe vorzuarbeiten. Die widrigen Wetterbedingungen erschwerten den Aufstieg und machten auch Helikopterflüge unmöglich.

<p>Mit einer Eisschicht überzogen: Einer der Bergretter versorgt ein Gruppenmitglied. </p>

Mit einer Eisschicht überzogen: Einer der Bergretter versorgt ein Gruppenmitglied. 

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Völlig unterkühlt gerettet

Zwei Einsatzgruppen erreichten die völlig erschöpfte und stark unterkühlte Gruppe nach mehreren Stunden Fußmarsch. Zwischenzeitlich hatte eine dünne Eisschicht die Felsen und auch die Kleidung, sowohl der Wanderer als auch die der Einsatzkräfte, überzogen. Etwa auf der Hälfte des Weges stießen die Retter zunächst auf den Abgestürzten, dieser war jedoch bereits seinen Verletzungen erlegen.

Die restlichen Gruppenmitglieder waren in ihrer jeweiligen Position blockiert und mussten nach der Erstversorgung durch warme Getränke und Rettungsdecken von den Einsatzkräften abgelassen werden. Zurück im Tal wurden die drei Bergsteiger in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Die Leiche des Abgestürzten konnte erst am Sonntag vom Berg gebracht werden, als sich das Wetter gebessert hatte. Ermittlungen zum Unfallhergang wurden von der Polizei aufgenommen.

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