Weiterer Einsatz in der Ostwand

Tödlicher Absturz am Watzmann: Bergsteiger tot aufgefunden

Am 10. August 2024 kam ein Bergsteiger am Watzmanngrat ums Leben. Ein Freund hatte den jungen Mann als vermisst gemeldet. Am Folgetag konnte die Leiche geborgen werden. Hinweise aus der Bevölkerung werden erbeten. Auch in der Ostwand kam es zu einem Rettungseinsatz, allerdings mit glimpflichem Ausgang.

Bild von der Ostwand-Rettung.
© BRK Berchtesgadener Land

Tödlicher Absturz am Watzmann: Das ist passiert

Der 23 Jahre alte Bergsteiger aus Erlangen hatte gemeinsam mit einem Freund die Watzmann-Überschreitung geplant. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mitteilt, waren die Männer hierfür bereits am 8. August angereist und zum Watzmannhaus aufgestiegen. Dort verbrachten sie eine Nacht und stiegen am folgenden Morgen zum Hocheck auf. 

Da das Wetter bereits äußerst schlecht war (Wind, Nebel und feuchter Fels) entschied sich einer der beiden Männer, die Tour abzubrechen. Der zweite hielt hingegen an der geplanten Überschreitung fest. Die Tourenpartner trennten sich nach einer längeren Pause am Gipfel. Wie der Abgestiegene der Polizei mitteilte, war sein Freund gegen 10:30 Uhr mit einer weiteren Bergsteigergruppe in Richtung Mittelspitze aufgebrochen. 

Da sich der 23-Jährige nicht mehr meldete und auch auf Anrufe nicht reagierte, meldete der Freund ihn am Abend schließlich als vermisst. Die Bergwacht suchte daraufhin den Bereich um den Grat ab, musste den Heli-Einsatz jedoch aufgrund einbrechender Dunkelheit und starkem Wind im Gipfelbereich abbrechen. Am Folgemorgen entdeckten die Rettungskräfte einen leblosen Körper unterhalb des Grats. Dabei handelte es sich um den Vermissten. 

Wer war am Freitag am Watzmann? Hinweise aus der Bevölkerung erbeten!

Der Leichnam des Vermissten wurde geborgen und ins Tal geflogen. Die Grenzpolizeiinspektion Piding übernahm unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein die Ermittlungen. Die Ermittler bitten nun um Hinweise aus der Bevölkerung. 

Der Verunglückte trug am Unfalltag eine schwarze Hose, schwarze Fleecejacke und hatte auch einen schwarzen bzw. dunklen Rucksack bei sich. Eine ebenfalls schwarze Hardshelljacke lag im Rucksack. Der junge Mann hatte südasiatisches Aussehen, schwarze, mittellange Haare, war ca. 175 cm groß und sprach Deutsch.

Welche Personen gehörten der besagten unbekannten Gruppe von Bergsteigern an, welche den Verunglückten möglicherweise am 9. August 2024, gegen 10:30 Uhr, am Hocheck noch gesehen hatte? Hinweise werden an die Grenzpolizeiinspektion Piding unter der Telefonnummer 08651/950-0 oder jede andere Polizeidienststelle erbeten.

Blockiert in der Watzmann-Ostwand: Rettung nach Nacht am Berg

Bereits in der Nacht vor dem Unfall am Watzmanngrat waren die Einsatzkräfte zu einer Rettung alarmiert worden. Kurz nach 22:30 Uhr hatten Angehörige der 41 und 50 Jahre alten Männer den Notruf abgesetzt, nachdem diese weder von ihrer Tour zurückgekehrt und noch telefonisch erreichbar waren. Es stellte sich schnell heraus, dass die beiden wohl am Nachmittag in ein Gewitter geraten waren, nur die Route war zunächst unklar. 

Die Bergwacht konnte schließlich das Fahrzeug der Männer auf einem kleinen Parkplatz aufspüren, wo sie im Fahrzeug eins der beiden Handys vorfanden. Zwischenzeitlich stiegen drei Bergretter über die Südspitze zum Grat auf und leuchteten bis 1:45 Uhr morgens mit Stirnlampen in Rinnen und Abbrüche bis zum Wandfuß über dem Goldbründl hinab. Gleichzeitig kontaktierten weitere Retter das Watzmannhaus und suchten das Gebiet zwischen Kühroint, Mitterkaseralm und Wetterstation ab.

<p>Bild vom Rettungseinsatz in der Ostwand. </p>

Bild vom Rettungseinsatz in der Ostwand. 

© BRK Berchtesgadener Land/Facebook

Per Polizeihubschrauber wurde unterdessen eine telefonische Ortung versucht, die zunächst jedoch nicht gelang. Stattdessen wurden die Einsatzkräfte auf Lichter aus der Watzmann-Ostwand aufmerksam. Gegen 2:45 Uhr konnte das zweite Handy in der Wand geortet werden, womit sich die Vermutung der Einsatzkräfte bestätigte. Wegen starker Wolkenbildung war ein Anflug des Einsatzortes per Heli jedoch nicht möglich. 

Nach mehreren Verzögerungen konnten am frühen Morgen gegen 7:40 Uhr ein Flug zur Einsatzstelle starten, wo die beiden Männer etwa 100 Meter neben der Biwakschachtel gesichtet werden konnten. Kurz nach 8:15 Uhr wurde das Duo sicher per Winde aufgenommen und ins Tal geflogen. Der Einsatz war nach rund 12 Stunden beendet. 

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