Absturz über Schneefeld

Erneuter Einsatz am Watzmann: Wanderer vom Hocheck gerettet

Am Sonntagnachmittag (7. April 2024) verletzte sich ein Wanderer im Abstieg vom winterlichen Watzmann-Hocheck, als er auf einem Schneefeld mehrfach ausrutschte und stürzte. Der dehydrierte und an einem Sonnenstich leidende Mann konnte per Hubschrauber gerettet werden.

Der Rettunshubschrauber im Anflug zur Absturzstelle unterhalb des Hochecks (rechts).
© BRK Berchtesgaden/Markus Leitner

Erneuter Einsatz am Watzmann: Wanderer vom Hocheck gerettet

Der Notruf ging laut offiziellen Informationen gegen 17:15 Uhr bei der Bergwacht ein, die sich per Heli auf die Suche nach dem Verletzten machte. Im Bereich zwischen Hocheck und Watzmannhaus wurde der Verunfallte entdeckt, jedoch konnten Notarzt und Bergretter aufgrund starker Windböen nicht direkt am Unfallort abgesetzt werden. Sie wurden ca. 300 Meter entfernt per Winde abgelassen und mussten zu dem 50-Jährigen queren. 

Der Mann aus dem Landkreis Rosenheim hatte sich beim mehrfachen Stürzen so stark am Sprunggelenk verletzt, dass er nicht mehr eigenständig zum windgeschützten Platz gehen konnte. Zudem stellte der Notarzt fest, dass der Mann stark dehydriert war und unter einem Sonnenstich litt. Im Tal machten sich daraufhin weitere Retter mit Trage und Seil bereit. Kurz nach 18 Uhr nutzte der Hubschrauber-Pilot eine Windpause und nahm Notarzt und Verletzten, der im Fallen ein Steigeisen und beide Stöcke verloren hatte, per Winde auf.

<p>Der Pilot nutzte einen windstillen Moment für die Aufnahme per Winde.</p>

Der Pilot nutzte einen windstillen Moment für die Aufnahme per Winde.

© BRK Berchtesgaden

Der 50-Jährige wurde im Tal vom Freilassinger Roten Kreuz in Empfang genommen und in die Bad Reichenhaller Kreisklinik gebracht. Zwischenzeitlich stieg der Bergretter zu Fuß zum Watzmannhaus ab und wurde dort vom Heli aufgenommen. Acht Einsatzkräfte waren bis 19:45 Uhr im Einsatz bzw. in Bereitschaft. Erst vor wenigen Tagen war die Bergwacht zu zwei Einsätzen an der Watzmann-Südspitze ausgerückt. Ein 19-jähriger Finne musste gerettet werden, ein 20 Jahre alter Bergsteiger stürzte auf einem steilen Schneefeld in den Tod.

1 Kommentar

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OvidiusRegnum

Leider viele überschätzt dem Berg, die glaubt, wenn in Tal sonnig ist es wird auch oben wunderbar. Ich war am 02.04, bis zum Watzmannhaus und dort im Winterraum übernachtet
Viele Menschen überschätzen den Berg und denken, dass das Wetter oben genauso angenehm ist wie im Tal, wo die Sonne scheint. Ich war am 02.04. am Watzmannhaus und habe dort im Winterraum übernachtet. Über Nacht kam ein Schneesturm mit neuem Schnee, aber wir waren gut ausgerüstet mit Kletterausrüstung, Seil, Eispickel und Steigeisen.

Am zweiten Tag, als wir vom Watzmann abstiegen und bei der Mitterkaseralm waren, trafen wir um 14:00 Uhr eine Gruppe von fünf Leuten, die in Richtung Watzmannhaus wanderten. Sie trugen leichte Wanderschuhe und hatten weniger Wasser dabei.