Ex-Fußballprofi auf dem Gran Paradiso

Oben ohne: André Schürrle besteigt höchsten Berg Italiens

Bergtour des Weltmeisters auf den Viertausender erntet begeisterte Zustimmung – aber auch Kritik.

Erfolgreich am Gran Paradiso: André Schürrle.
© Instagram/andreschuerrle

Oben ohne: André Schürrle besteigt höchsten Berg Italiens

"Schürrle. Der kommt an! Mach ihn, mach ihn! Er macht ihn! Mario Götze! Das ist doch Wahnsinn!" Dieser legendäre Live-Kommentar des Siegtors im WM-Finale 2014 von Tom Bartels belegt die Wichtigkeit von André Schürrle für den letzten großen Titel, den Deutschlands Fußballer mitgewinnen konnten.

Schürrle erzielte im Verlauf des Turniers nicht nur drei Tore, sondern schlug in der 113. Minute des Finales gegen Argentinien die Flanke auf Mario Götze, die dieser für den alles entscheidenden Treffer verwerten konnte. Zweifelsohne: Schürrle hat am 13. Juli 2014 den Fußball-Olymp bestiegen, als er mit seinen Team-Kollegen den WM-Pokal in den Nachthimmel von Rio strecken durfte.

André Schürrle besteigt den höchsten Berg Italiens

Fast auf den Tag genau 10 Jahre später meldet sich der mittlerweile 33-Jährige via Instagram und berichtet von einer ganz anderen Besteigung ...

Schürrle, der seine aktive Karriere zwischenzeitlich beendet hat, postete am 10. Juli ein Video, das ihn am Gipfel des Gran Paradiso zeigt, dem höchsten Berg, der mit ganzer Fläche in Italien steht. Schürrle (oder sein Social-Media-Team) schreibt dazu unter anderem: "Top of Italy!!! Der Moment, in dem wir es auf den Gipfel geschafft haben! Gran Paradiso! Du wunderschöner Berg. Dankbar für diese Momente!"

André Schürrle am Gran Paradiso: Begeisterung aber auch Kritik

Schürrle hält, was er in seinem ersten Post verspricht, und legt in den nächsten Tagen in weiteren Posts nach. Daraus geht hervor, dass er in einem kleinen Team (unter anderem mit Coach Sukkhadas Ingo Auer) um 03:30 Uhr morgens gestartet war und den Berg in 13 Stunden und in einem "Push" besteigen konnte. Für Schürrle ist der Gran Paradiso (4061 m) der höchste Berg in seiner bisherigen vergleichsweise kurzen Bergsteiger-Karriere.

Oben ohne auf einen Viertausender?

Auch ohne Text-Erwähnung ist auf den Bildern und Videos zu sehen, dass Schürrle und seine Begleiter den Aufstieg (vermutlich über den Normalweg) auf den Gran Paradiso mit nacktem Oberkörper und in kurzen Hosen unternahmen. Eine durchaus eigenwillig bis fragwürdige Garderobe für eine – wenn auch verhältnismäßig einfache – Viertausender-Besteigung.

Gängigen Sicherheits- und Ausrüstungsempfehlungen entspricht das Outfit keinesfalls. Und so mischen sich unter die vielen begeisterten Reaktionen auf Schürrles Instagram-Kanal (31.200 likes für das "Gipfel-Video") auch kritische Stimmen. Ein User schreibt beispielsweise:

"Ohne Shirt auf einem Gletscher!??? Sorry André, das geht gar nicht, auch wenn es sehr warm ist. Auf einen Gletscher sollten immer alle Hautstellen von Textilien bedeckt sein. Nicht nur wegen der Sonne, sondern vor allem wegen der Verletzungsgefahr bei Stürzen."

Schon einmal hatte Schürrle mit einer ähnlichen Aktion von sich reden gemacht, als er im Juli 2023 die Zugspitze ebenfalls in Shorts und oberkörperfrei bestieg.

Text von Holger Rupprecht

11 Kommentare

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Christoph

Lasst ihn doch bergsteigen, wie er will. Schaut euch doch mal in der Kletter- und Boulderszene um. Kaum kommt einer nen 6er hoch, zieht er sein Shirt aus, um uns allen seine gestählten Muskeln zu zeigen. So sind wir Menschen halt. Die paarungsbereiten Alpha-Männchen und eben auch die Instagram-Poser. Also, lasst auch Schürle seinen Spaß ??

Heiko auf unserer Facebook-Seite

Ich hätte ja fast Glückwunsch gesagt zur Besteigung. Aber Oberkörperfrei am Gipfel verbieten den Respekt. Ein No-Go unter Bergsteiger. Kann er ja weiter machen, aber behalt dein Bild für dich...

Bergfex Alf

Ich sehe kein Problem. Er ist alt genug....

Schorsch

Wenig weltmeisterlicher Kleidungsstil. Aber auch der Titel nicht. Höchster italienischer Berg? Es würde doch niemand bei einer Watzanntour vom höchsten deutschen Berg sprechen, wenngleich er es nach obiger Definition auch ist.

Mike auf unserer Facebook-Seite

Das schöne am Bergsteigen ist doch da jeder machen kann was er will solange er dadurch keinen anderen direkt gefährdet. Also wenn juckt es

Gustav

Wir sind letztes Jahr über den Laveciau Gletscher von der Emanuele Hütte aufgestiegen, da waren Minusgrade im Schatten und nicht nur ich habe gefroren, wir hatten Daunenjacken und Hardshell drüber. Schwierig ist das bei guten Bedingungen nicht aber oben ohne über den Gletscher oh je das finde ich keine gute Werbung fürs Gletschergehen. Zumal das Wetter im hochalpinen Bereich ja bekanntermaßen sehr rasch umschlagen kann.

Elli auf unserer Facebook-Seite

Wer...?? hat wohl einen Grund, warum sich die Einen eher für Bälle am flachen Rasen und die Andern für Hochtouren interessieren. Und so sollts besser auch bleiben, wenn man sich schon nicht mit passender Ausrüstung auseinandersetzen will.

Tanja auf unserer Facebook-Seite

Und in 2 Tagen zeigt er dann den Sonnenbrand am Oberkörper, sofern er sich traut

Daniel auf unserer Facebook-Seite

Leichtsinnig. Punkt.
Alles für Fame, peinlich für einen Weltmeister.

Vitzi

Hauptsache er ist mit den Öffis angereist!

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