Blitzeinschlag im Klettersteig: Mann stürzt vor Augen des Sohnes ab

Tödlicher Absturz am Donnerkogel-Klettersteig

Ein 61-jähriger Bergsteiger beging am 12. Juli 2024 gemeinsam mit seinem 25-jährigen Sohn den Intersport Klettersteig auf den Donnerkogel im Gemeindegebiet von Gosau am Dachstein. Die beiden Urlauber waren mit der Gosaukammbahn auf die Zwieselalm gefahren und starteten dort gegen Mittag ihr Vorhaben. 

Den zwei Männern waren nach Polizeiangaben der Wetterbericht und die vorhergesagte Schlechtwetterfront bekannt. Da der Wetterumschwung laut ihren Angaben gegen 15 Uhr prognostiziert war, entschlossen sie sich, den Klettersteig noch davor zu begehen. Der 25-Jährige war erfahren, für seinen Vater war dies der erste Klettersteig. 

Gegen 13:30 Uhr wurden sie im Klettersteig von einer Gewitterzelle überrascht. Der 61-Jährige hängte aufgrund der Angst vor einem Blitzschlag sein Klettersteigset aus dem Stahlseil aus und ging den Quergang unterhalb der bekannten Himmelsleiter ungesichert weiter. Sein Sohn befand sich nur wenige Meter hinter ihm, ging jedoch weiterhin durch sein Klettersteigset gesichert bergwärts. 

Absturz nach Blitzeinschlag

Nachdem gegen 13:45 Uhr oberhalb der zwei Bergsportler ein Blitz in den Klettersteig eingeschlagen hatte, verspürte der 25-Jährige sofort den elektrischen Impuls. Im gleichen Moment beobachtete er, wie sein Vater unmittelbar vor ihm abstürzte. Daraufhin verständigte er die Einsatzkräfte.

Acht Männer der Bergrettung Gosau sowie ein Beamter der Alpinen Einsatzgruppe Gmunden begaben sich daraufhin zur Unfallstelle. Bei einem Suchflug konnten gegen 15:15 Uhr der 25-Jährige und mehrere hundert Meter weiter unterhalb dessen Vater gesichtet werden. Der junge Mann wurde durch die Crew des Notarzthubschraubers gerettet und anschließend in das Krankenhaus zur Abklärung der Blitzschlag-Verletzungen geflogen. 

Über den Donnerkogel-Klettersteig

Der Intersport Klettersteig am Dachstein führt auf den Gipfel des Großen Donnerkogel (2050 m). 470 Klettermeter in der Schwierigkeit C/D müssen oft sehr ausgesetzt überwunden werden. Da der Steig bequem mit der Bahn erreichbar ist, muss gerade an Wochenenden mit teils mehrstündigem Stau an den Schlüsselstellen gerechnet werden.

2017 wurde die spektakuläre 40 m lange Himmelsleiter installiert, die für noch mehr Zustrom sorgte und bei Influencern beliebt ist. Die Ferrata ist nicht nur deshalb umstritten: Sie wurde über einer Kletterroute von Alpinpionier Paul Preuß installiert, was für einige Kritik aus der Kletterszene sorgte.

Mit diesen Tipps bewegt ihr euch sicher im Klettersteig: