Nachteinsatz am Sonntagshorn: Wanderer versteigt sich

Sonntagshorn: Nächtlicher Einsatz wegen verstiegenem Wanderer

Die Bergrettungs-Ortsstelle Unken wurde am Dienstag um 22.49 Uhr alarmiert. Eine Touristin, die sich im Tal befand, hatte im Gipfelbereich des Sonntagshorns Lichtzeichen wahrgenommen. Weil es zunächst nicht klar war, ob tatsächlich eine Person in Bergnot geraten war oder jemand an diesem schönen Sommerabend am Berg übernachten wollte, rückten zunächst nur zwei Bergretter aus. Sie fuhren mit dem Einsatzfahrzeug zur Hochalm und stiegen von dort zum Sonntagshorn auf.

“Nach mehrmaligem Rufen konnte rund 50 Meter unterhalb des Gipfels am Westgrat Kontakt mit dem Mann aus Deutschland aufgenommen werden”, schildert Bergretter Thomas Hauer, Landesleiter-Stellvertreter der Salzburger Bergrettung, den Einsatz. “Der Wind war auf dem ausgesetzten Grat extrem stark, der Mann hat gefroren". Offenkundig hatte der Verstiegene keine Stirnlampe dabei. Das Licht seines Handys war nicht ausreichend, um den markierten Steig im Absturzgelände erkennen zu können.

Von einer Felsnische aus erwiderte der Wanderer mit seinem Handy die Lichtzeichen aus dem Tal, allerdings nicht in Form eines alpinen Notsignals. Jedoch setzte er von der Felsnische aus schließlich einen Notruf ab. Dieser landete zunächst bei der Feuerwehr, die die Landeswarnzentrale in Salzburg informierte. Die gab die Information wiederum via Leitstelle des Roten Kreuzes an die Bergrettung weiter. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Wanderer allerdings bereits vom Grat geborgen. "Wir stiegen mit ihm gemeinsam ins Tal ab. Er war unverletzt”, so Hauer. Einsatzende war um 2.41 Uhr.

Appell der Bergrettung: Tourenplanung und Mindestausstattung auch bei Sommertouren!

Die Salzbuger Bergrettung wies in einer Pressemitteilung darauf hin, wie wichtig eine gute Tourenplanung und eine der Tour entsprechende Ausrüstung sind. Der Wanderer war nur mit einer kurzen Hose bekleidet, was an einem warmen Sommertag ausreichend ist, nicht aber in der Nacht im Gipfelbereich auf rund 1.900 Metern und bei starkem Wind. Der Mann war nicht mit Stirnlampe und Biwaksack ausgerüstet.