Sturz ins Höllental

Zugspitze: Bergsteiger stürzt mehrere hundert Meter in den Tod

Am Mittwoch, den 19. Juni 2024, verunglückte ein polnischer Bergsteiger im Aufstieg zur Zugspitze tödlich. Er war nicht weit von der Irmerscharte über die Felswand bis auf den unterhalb gelegenen Höllentalferner gestürzt. Staatsanwaltschaft und Bayerische Grenzpolizei ermitteln. Polizei und Bergwacht warnen erneut vor den Risiken im alpinen Gelände.

Zugspitze (Symbolbild, keine aktuellen Verhältnisse)
© IMAGO / imagebroker

Polnischer Bergsteiger stürzt auf Höllentalgletscher

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd vermeldet, befand sich eine dreiköpfige Bergsteigergruppe aus Polen am Mittwoch, den 19 Juni 2024, gegen 14.00 Uhr im Aufstieg zur Zugspitze. Die Drei gingen dabei mit rund 30 Meter Abstand zueinander. 

Nicht weit von der Irmerscharte entfernt, stellten die beiden vorderen Alpinisten fest, dass sich ihr Freund nicht mehr hinter ihnen befand. Bei der Suche entdeckten sie ihn auf dem unterhalb gelegenen Höllentalferner, wo er weiter talwärts rutschte. Dementsprechend musste er mehrere Hundert Meter abgestürzt sein. Der Absturz ereignete sich an einer noch schneebedeckten Stelle.

Umgehend wurde ein Notruf abgesetzt. Der ADAC-Rettungshubschrauber "Christoph Murnau" flog mit einem Bergwachtmann der Grainauer Bereitschaft zum Unglücksort. Leider konnte der Notarzt nur noch den Tod des 40-jährigen Bergsteigers feststellen.

Polizei und Bergwacht warnen vor Aufstieg

Zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Grenzpolizeiinspektion Murnau am Staffelsee wurden vom Polizeihubschrauber am Gletscher abgesetzt. Sie übernahmen die Unfallaufnahme am Unglücksort sowie die Bergung des Leichnams. Der genaue Unfallhergang ist noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Die Alpine Einsatzgruppe der Polizei und die Bergwacht weisen darauf hin, dass in höheren Lagen abschnittsweise immer noch sehr viel Schnee vorzufinden ist. Für Bergtouren bedarf es derzeit eines guten Risikomanagements und der dafür notwendigen Expertise. Äußerst kritisch ist das Begehen von Schneepassagen, welches immer wieder unterschätzt wird! Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein identischer Bergunfall mit ebenfalls tödlichem Ausgang. Dabei war ein 34-Jähriger ums Leben gekommen.

Höllental: Die aktuellen Verhältnisse.

Der beliebte Aufstieg auf die Zugspitze über das Höllental erfordert aktuell besondere Vorsicht: Zwar sind die Klettersteige bis zum "Grünen Buckel" aktuell schneefrei und auch der Höllentalferner ist gut zu begehen, jedoch sind im oberen Klettersteig zum Zugspitzgipfel noch nicht alle Seite vom winterlichen Schnee befreit. Diese liegen teilweise noch unter dem Schnee. Die steilen Altschneefelder müssen somit teilweise ohne Sicherung begangen werden. Dies erfordert alpine Erfahrung und absolute Trittsicherkeit. Informationen zu den aktuellen Verhältnissen findet ihr hier in unserem aktuellen Beitrag.

0 Kommentare

Kommentar schreiben