Neuschnee am Zugspitzplatt

Zugspitze: 29 blockierte Wanderer von Bergwacht gerettet

Am Samstag, den 1. Juni 2024, musste die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen einmal mehr zur Zugspitze ausrücken: 29 (!) Wanderer waren beim Aufstieg von der Knorrhütte zum Zugspitzplatt im Neuschnee blockiert und kamen weder vor noch zurück. An der Zugspitze herrschte starker Schneefall, über das Wochenende gab es rund 60 Zentimeter Neuschnee .

Die Bergwacht begleitet die blockierten Wanderer zur Bergstation der Zugspitzzahnradbahn.
© Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Bergwacht rettet 29 blockierte Wanderer am Zugspitzplatt

Wie die Berwacht Garmisch-Partenkirchen auf Facebook berichtet, wurden am Samstag gegen 13:30 Uhr von mehreren Gruppen Notrufe abgesetzt. Insgesamt saßen 29 Personen auf ca. 2.500 Metern Höhe und ca. 900 Meter von der Zahnradbahnstation "Sonnalpin" fest. 

Für die Rettung der Personen rückten sieben Einsatzkräfte mit Hilfe der Seilbahn zum Einsatzort aus. Nach einer kurzen Abklärung der Situation vor Ort konnten die 29 Wanderinnen und Wanderer unverletzt zur Bergstation begleitet werden. Von dort konnten gegen 16:30 Uhr alle selbstständig die Heimreise antreten.

Aktuelle Verhältnisse an der Zugspitze

Nach den ergiebigen Schneefällen am Wochenende mit rund 60 Zentimetern Neuschnee herrschen an der Zugspitze weiterhin winterliche Verhältnisse vor.

Die Hüttenzustiege zu Höllentalangerhütte und Reintalangerhütte sind aktuell schneefrei zu begehen. Der Aufstieg zur Knorrhütte ist mit alpiner Erfahrung und entsprechender Ausrüstung (festes Schuhwerk, wetterfeste Bekleidung, Gamschen, Grödel) möglich.

Darüber hinaus sind die Anstiege zur Zugsitze und auch die Übergänge zwischen den Hütten noch größtenteils unpassierbar. Auf Grund des vielen Neuschnees rät der Alpenverein München & Oberland derzeit ab, den Weg zwischen Knorrhütte und Sonnalpin zu begehen. Der Aufstieg über das Höllental auf die Zugspitze ist aufgrund des Neuschnees nicht möglich. Auch der Aufstieg über die Wiener-Neustädter-Hütte und den Stopselzieher präsentiert sich noch tief verschneit.

8 Kommentare

Kommentar schreiben
Merlin2004

Ich war in den 80er und 90er Jahren viel im Hochgebirge, da gab es auch solche Leute, die einen auf Reinhold Messner machen wollten, aber wenige.
Heute gehen Leute in die Berge, die nicht nur sich selbst in Gefahr bringen sondern auch die Bergretter.Hoffentlich müssen die richtig in den Geldbeutel greifen.
Klaus Stiegeler

Marina

Was bitte sind blockierte Wanderer??
Im Kopf blockiert..

kierwang

Was ist heutzutage los???? Entweder waren früher ganz überwiegend nur kompetente Leute unterwegs, die bei schlechten Verhältnissen auch mal umgekehrt sind, oder heute gehen viel zu viele Unerfahrene auf Tour. Zumal die Wettervorhersagen inzwischen so gut sind, dass niemand mehr in den Alpen in eine wetterbedingte Notlage kommen sollte. Die fast wöchentlichen Meldungen der letzten Monate sprechen Bände über die Ignoranz vieler Berggänger.

Sille

Also in Frankreich muss man beim Aufstieg auf den Mont Blanc eine Hüttenreservierung vorweisen. Diese wird tatsächlich auf dem Weg nach oben kontrolliert. Für die Hüttenreservierung muss man sich jedoch nicht qualifizieren. Die anderen Bergsteigerrouten sind, denke ich, jedoch auch nicht kontrolliert. Das ist in der Praxis schwer umsetzbar und sicherlich nicht Aufgabe der Bergwacht. Das sind ja keine Tür..., pardon, Bergsteher.

LangerHeinz

Mann kann nur den Kopf schütteln und fragt sich, wie kann dies in Zukunft verhindert werden? Zumindest die Kosten für jeden der blockierten Wanderer sollten öffentlich kommuniziert werden - und die Wandervereine sollten klarstellen, für solch unverantwortliches Handeln gelten unsere Versicherungen nicht. Im Übrigen werden das nicht die letzten Wanderer sein, die nächsten haben schon gebucht. Berg frei!

Gustav

@Ammerguide
13:44

Das dürften alles keine Bergaffinen gewesen sein, tippe auf Reingeschmeckte aus weiter nördlich die ihre "Bergtour" über Instagram "planen". Jemand aus Garmisch wär auch wieder runter gekommen bzw. hätte an dem Tag verzichtet.

Ammerguide

Die haben wohl den Bericht sicheres Absteigen im Gelände nicht gelesen bzw falsch verstanden.Sonst hätten sie den Weg wohl ohne Riskanten Einsatz der Bergwacht gemeistert.

Einfach unverantwortlich bei solch einer Witterung ins Hochgebirge aufzubrechen.Leider gibt es dank vieler Leichtsinniger Beschreibungen mit Videos in einigen Sozialen Medien, immer mehr Menschen die sich Leichtsinnig und oft Unerfahren Gefährlichen Gebirgs Abenteuer Aussetzen.

Andreas

Tagelang wurde auf allen Kanälen vor dem Starkregen gewarnt ... der Leichtsinn dieser Leute müsste sich im Geldbeutel bemerkbar machen.
Oder die Bergwacht müsste, mit Exekutivbefugnissen ausgestattet, die Zustiege Höllental- und Partnachklamm bewachen und leichtsinnige Aspiranten zurückweisen. So wie es in Frankreich geschieht.