Wiederholte Panikattacken

Immer der Wander-App nach? Ehepaar vom Hochlerch gerettet

Zwei Wanderer hatten sich bei ihrer Tour auf den Hochlerch in den Chiemgauer Alpen auf eine Wander-App verlassen. Diese leitete sie allerdings in einen steilen Steig, wo die Urlauber schließlich den Notruf absetzten. Die Bergwacht Marquartstein konnte die Blockierten sicher ins Tal begleiten.

Immer der Wander-App nach? Paar vom Hochlerch gerettet
© Bergwacht Marquartstein/Facebook

Immer der Wander-App nach? Paar vom Hochlerch gerettet

Das Ehepaar aus Sachsen war am Vormittag des 24. Mai 2024 über die Schnappenkirche auf den Hochlerch gewandert. Dafür nutzten sie eine Wander-App. Unweit des Gipfels trauten sich die beiden allerdings nicht mehr vor und zurück. Nach mehreren Panikattacken wählten sie schließlich den Notruf. Ein Team der Bergwacht Marquartstein fuhr umgehend mit dem Quad zum Hochgernhaus.

Von dort stiegen zwei Retter mit Gurten und Seilen ausgerüstet zu den Blockierten auf. Bei dem Ehepaar angekommen sicherten die Einsatzkräfte die beiden und begleiteten sie zum Hochgernhaus. Ab der Hütte konnten die Wanderer den Abstieg eigenständig fortsetzen. Fünf Bergretter waren etwa zweieinhalb Stunden im Einsatz.

Über die Wanderung auf den Hochlerch

Die Tour auf den Hochlerch über die Schnappenkirche ist eine im letzten Drittel durchaus anspruchsvolle Wanderung (T4, I). Gerade um den Gipfel herum sind im teils ausgesetzten Gelände Tritt­sicher­heit, Schwindel­frei­heit und Kletterkönnen nötig. Auch die Wegfindung ist mangels durchgehender Beschilderung für Ungeübte eine Herausforderung.

Tourenplanung mit Wander-Apps

In den vergangenen Wochen wurden mehrere Fälle bekannt, in denen sich unerfahrene Wanderer und Urlauber scheinbar "blind" auf Wander-Apps verlassen hatten. Generell ist digitale Tourenplanung eine sinnvolle Möglichkeit, sich auf einen Bergtag vorzubereiten. Allerdings sollten sich Gelegenheitswanderer und Unerfahrene niemals auf nur eine Quelle und Tourenbeschreibung verlassen. Idealerweise sollten ergänzend zu digitalen Plattformen kuratierte Tourenbeschreibungen und gedruckte Wanderkarten/Wanderführer herangezogen werden.

Diese Beiträge helfen euch bei der digitalen Tourenplanung weiter:

2 Kommentare

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Gast

Ich kenne nicht alle Wander-Apps, aber wenn man vom deutschen Platzhirsch Komoot ausgeht, gibt es entsprechende Warnungen bei solchen Routen. Wenn diese von den Wanderern ignoriert werden, kann die App nichts dafür.

Hanni

Seit diesem Blödsinn mit Handy und Wander App gehen immer mehr unerfahrene in die Berge, man verlässt sich ausschließlich darauf. Ich habe erstmal Kurse belegt,klettern gelernt, und anschließend nur Klettertouren mit Bergführer gemacht. Da kann man schwierige Routen machen, wenn man denn Erfahrung hat und braucht keine Angst zu haben. So macht das klettern Spaß, nicht als Unerfahrene dort rum zu eiern und womöglich noch andere zu behindern.