Weitere Einsätze am Traunstein und bei Gmunden

Tour unterschätzt und dehydriert: Rettung im Mahdlgupf-Klettersteig

Eine 27-Jährige und ihr 32 Jahre alter Begleiter mussten am vergangenen Wochenende (29. Juni 2024) dehydriert und erschöpft aus dem Mahdlgupf-Klettersteig am Attersee gerettet werden. Auch am Traunstein und bei Gmunden gab es Rettungseinsätze.

Tour unterschätzt & dehydriert: Rettung im Mahdlgupf-Klettersteig (Symbolbild)
© IMAGO / Volker Preußer

Rettung im Mahdlgupf-Klettersteig: Das ist passiert

Die beiden Urlauber aus Tschechien waren gegen 12 Uhr mittags in den westseitigen Klettersteig eingestiegen, der in mehr als 900 Höhenmeter auf den Gipfel des Mahdlgupf führt. Beide Personen kamen nur langsam voran, weshalb ihnen bald die Getränke ausgingen. Als sie sich auf etwa 950 Metern befanden, setzten die beiden aufgrund von Erschöpfung und Dehydrierung einen Notruf ab.

Wie der ORF berichtet, war das Duo zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Stunden ohne Wasser in der prallen Sonne unterwegs gewesen. Der Bergrettung Steinbach/Weyregg und der Alpinpolizei Gmunden gelang es gegen 18:15 Uhr beide Personen mittels Tau unverletzt aus der Wand zu retten. Die Geretteten gaben an, die Tour unterschätzt zu haben.

Schwerer, anspruchsvoller Klettersteig: Vom Attersee auf den Mahdlgupf

Der Mahdlgupf-Klettersteig ist mit fast 1200 Klettermetern sehr lang und anspruchsvoll. Die Tour erfordert sehr gute körperliche Fitness und Ausdauer. Im Klettersteig selbst werden in rund 3,5 Stunden 600 Höhenmeter überwunden. Der Zustieg dauert rund 30 Minuten, der Abstieg 90 Minuten.

Die schweren Passagen liegen im Mittelteil: eine Stelle D/E (Einstieg), zwei Stelle D (kleiner Überhang in Wandmitte und die Schlusswand), einige Stellen C/D (Steilpassagen), meist bewegt man sich im Bereich von B/C. Der Klettersteig weist zum Ende kurz vor dem Ausstieg noch einmal eine schwere D-Stelle auf. Konditionsschwache, Unerfahrene und Kinder sollten den Klettersteig wegen der Länge meiden.

Mit diesen Tipps seid ihr am Klettersteig besser auf Notfälle vorbereitet:

Rettungsaktion vom Traunstein

Auch am Traunstein war die Bergrettung am 29. Juni gefordert: Eine 42-Jährige hatte, ebenfalls gegen Mittag, die Tour auf den Traunstein gestartet. Kurz nach 18 Uhr erreichte sie erschöpft und stark dehydriert das Traunsteinhaus (1580 m). An der Hütte angekommen wurde schließlich der Notruf abgesetzt. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde die ansonsten unverletzte Frau von der Bergrettung Gmunden und der Alpinpolizei zur weiteren Versorgung ins Salzkammergut-Klinikum Gmunden geflogen.

Die Wege auf den Traunstein sind trotz der niedrigen Lage des Berges anspruchsvolle Bergtouren. Viele Routen verlaufen stark sonnenexponiert auf der Südseite des Berges. Es empfiehlt sich deshalb unbedingt ein früher Start!

Wanderer kollabiert nahe Hochleckenhütte

Am selben Tag ereignete sich noch ein dritter hitzebedingter Notfall. Ein 56 Jahre alter Mann war gegen Mittag vom Taferlklaussee ausgehend in Richtung Hochleckenhütte aufgebrochen. Um 15 Uhr erreichte der Wanderer dehydriert und erschöpft den "Jausenstein" (1300 m), wo er kollabierte.

Beobachter wählten den Notruf, woraufhin die Bergrettung Traunkirchen, der Notarzthubrauber "Martin 3" und die Alpinpolizei Gmunden verständigt wurden. Da der Einsatzort rasch lokalisiert werden konnte, wurde der Mann zügig mittels Tau gerettet und anschließend ins Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck geflogen.

Bergseen sind das ideale Ziel für heiße Sommertage:

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