Es ist das traurige Ende eines Lebenstraumes: Nach übereinstimmenden Medienberichten hat Nobukazu Kuriki seinen insgesamt achten Besteigungsversuch am Everest mit dem Leben bezahlt. Wie das nepalesische Tourismusministerium verlauten lies, sei der 36-Jährige am Montag in Lager II von Sherpas leblos in seinem Zelt gefunden wurden.
Kuriki, dem aufgrund von schweren Erfrierungen, die er sich bei einem früheren Versuch am höchsten Berg der Erde im Jahr 2012 zugezogen hatte, neun Finger amputiert werden mussten, wollte - trotz seines Handicaps - das "Dach der Welt" auch diesmal solo und ohne Verwendung von Flaschensauerstoff erreichen.
Zu diesem Zweck hatte sich der Höhenbergsteiger mit Hilfe eines Hypoxietrainings vorakklimatisiert. Nach der Besteigung eines Sechstausenders im Annapurna-Gebiet war der Japaner mehrere Tage lang zum Everest-Basislager gewandert, das er allerdings gesundheitlich angeschlagen erreichte.
Ralf Dujmovits, Deutschlands erfolgreichster Höhenbergsteiger, hat Kuriki 2017 auf der Nordseite des Everest getroffen. "Ich habe ihn nicht als einen Harakiri-Typen erlebt oder als Draufgänger", berichtet der 56-Jährige, der derzeit mit seiner Lebensgefährtin Nancy Hansen an einer wissenschaftlichen Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt teilnimmt, auf Abenteuer Sport.
"Wenn du solche Dinge machst, musst du leicht besessen von einer Idee sein. Dass er immer allein unterwegs sein wollte, sagt auch einiges über ihn aus", so Dujmovits.
Einen Tag vor seinem Tod postete Kuriki noch dieses Video, das er in Camp II auf 7400m aufgenommen hatte, auf seiner Facebook-Seite:
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