Free-Solo klettern, um berühmt zu werden?
Nachwuchsbergsteiger kommen fast nicht umhin: Wer schwere Touren solo macht, ist schnell berühmt. So ging es Hansjörg Auer ("Der Weg durch den Fisch") und auch Laura Tiefenthaler weiß das (Eiger-Nordwand). Free-Solo am Fels unterwegs zu sein ist okay. Aber muss man es promoten?
Free-Solo: Ein Pamphlet@(zwischenHeadlineTag)>
Hört man sich bei den Meinungsbildnern und Lautsprechern der Szene um, gehört der Tod zum Bergsport. Reinhold Messner sagt sinngemäß: Ohne die Chance umkommen zu können, ist Bergsport kein Bergsport, sondern Tourismus. Hm, zumindest darf man über so Aussagen ja mal nachdenken.
Bei der Paul-Preuss-Preisverleihung trifft sich der Inner-Circle der Szene. Um was geht es da? In allen Ansprachen und Laudationes wird hervorgehoben, dass Paul Preuss mit seinem konsequenten Ansatz der Urvater des "echten", des ernsthaften und ursprünglichen Alpinismus war. Verzicht auf alles Technische. Solo, wenig Sicherungen. Keine Mauerhaken.
Paul Preuss wurde 27 Jahre, er stürzte am 03.10.1913 im Alter von 27 Jahren am Mandlkogel im Gosaukamm ab. Er hat sein Motto so konsequent gelebt, dass er schon in jungen Jahren dafür mit dem Leben bezahlte.
Die Preisträgerin des Paul Preuss Nachwuchpreises war 2023 Laura Tiefenthaler. Sie wurde vor allem für ihre Solo-Begehung der Eiger Nordwand geehrt (Laura selbst betont immer, dass es ein Rope-Solo war). In der Laudation sagt Gerhard Bendler: "Laura ist heute so alt wie Paul Preuss war, als er ums Leben kam."
Was lernen wir daraus. Kletter solo und du wirst geehrt!
Auch Alex Huber ist einer der Redner. Auch Alex vertritt den Standpunkt: Solo ist nicht gefährlich, wenn du weißt, was du tust und wenn du es drauf hast.
Das hört man im Herbst/Winter 23/24 immer wieder, auf Vorträgen, Veranstaltungen. Von Alex Huber, von Dani Arnold …