Vor elf Jahren wurde die European Outdoor Conservation Association (EOCA) gegründet. Die Initiative, die mittlerweile von 132 Industriepartnern der Outdoorbranche unterstützt wird, hat viel erreicht.
Mit mehr als zwei Millionen Euro an Spendengeldern konnte die Initiative bisher über 80 Umweltprojekteauf der ganzen Welt mitfinanzieren. Eine wahre Erfolgsgeschichte.
Als langjähriger Medienpartner stellt ALPIN wieder vier spannende Berg-Projekte vor, die heuer nominiert worden sind. Welches gewinnt, konnten Sie mitentscheiden! Bis 23. März hattet Ihr die Möglichkeit, ein Projekt auszuwählen, das Eurer Ansicht nach den Zuschuss verdient.
Mit über 3100 Stimmen konnte sich schließlich das Projekt "Otter-Reservoirs in Rumänien" durchsetzten. Die Organisation "Asociatia pentru Conservarea Diversitatii Biologice" darf sich über einen EOCA-Zuschuss in Höhe von 28.000 Euro freuen.
Diese Projekte standen zur Auswahl@(zwischenHeadlineTag)>
1. Kleopatras Nadel auf den Philippinen schützen
Die Kleopatra-Nadel ist der dritthöchste Punkt auf der philippinischen Insel Palawan und ein beliebtes Wander- und Kletterziel. Die Region beherbergt 85 Prozent der dort heimischen Pflanzen und Tiere. Viele davon sind stark gefährdet, denn in dem 42 Hektar großen Gebiet sorgen illegale Abholzung, landwirtschaftliche Nutzung, aber auch der Tourismus für große Probleme. Bisher gab es keineoffiziellen Wanderwege. Das Projekt der Organisation "Centre for Sustainabilitiy" initiiert den Bau eines zehn Kilometerlangen Trails, um so die Wanderer zu leiten und von besonders fragilen Zonen fern zu halten. Zudem gibt es Qualifizierungsmaßnahmen als Guides für die heimische Bevölkerung. Weiter ist angestrebt, 2000 heimische Bäume zu pflanzen und einen Lehrpfad für Besucher einzurichten.
Projektkosten: 23.000 Euro / Anteil EOCA: 23.000 Euro
2. Flughunde auf Mauritius retten
In keinem Land der Erde sind mehr Arten ausgestorben als auf Mauritius. Der kleine Inselstaat mitten im Indischen Ozean besitzt nicht einmal mehr ein Prozent des Urwaldes, der vor 400 Jahren noch fast die ganze Fläche von Mauritius bedeckt hat. Und es scheint keine Ende in Sicht. Selbst dieser klägliche Rest ist in Gefahr und mit ihm die wenigen verbliebenen Tierarten. Die Umweltorganisation "Ecosystem Restoration Alliance“, kurz ERA, versucht, Wälder wieder aufzuforsten, um die verbliebenen Tierarten vor der Ausrottung zu schützen. Eine Schlüsselrolle nehmen hier die Flughunde ein – die letzte Säugetierart, die auf der Insel noch übrig ist. Sie ernähren sich von endemischen, also von nur auf der Insel vorkommenden Pflanzen. Gleichzeitig sorgen sie sozusagen wie Bienen für Bestäubung und Verbreitung der Samen. Weil die Tiere aufgrund Abforstung immer weniger Pflanzen finden, räubern sie vermehrt das Obst der Bauern. Demzufolge werden sie gnadenlos gejagt. Allein 2015 sind 30.000 Tiere getötet worden. ERA willmit seinem Projekt zwei Schutzgebiete schaffen, wo die Flughunde "sich sattessen" können. Darüberhinaus sind Workshops zur Aufklärung der Bauern so wie Schulprojekte und Touristenschulungen geplant.
Projektkosten: 58.500 Euro / Anteil EOCA: 29.000 Euro
3. Hilfe zur Selbsthilfe in Uganda
Die Sipi-Berge, Teil des Mount Elgon National Parks in Uganda, wurden durch die einheimische Bevölkerung Stück für Stück zerstört, um Holzkohle und Feuerholz zu gewinnen. Aus den Bäumen gewinnt man zudem Medizin und der Wald ist ein zentraler Regenwasserspeicher für Flüsse, die das Sumpfgebiet um den Sote Swamp versorgen. Dort ist wiederum ein wichtiger Lebensraum für mehrere weltweit gefährdete Arten. "Women Without Poverty", kurz WOWIPO, eine Frauenselbsthilfegruppe, hat nun ein Aufforstungsprojekt initiiert, bei dem 2500 Obstbäume gepflanzt werden. Zudem werden in Baumschulen einheimische Gehölze gezogen, um die Berghöhen wieder aufzuforsten, aber auch um für zusätzliche Einkommenzu sorgen. 50.000 Haushalte erhalten jeweils fünf Jungbäume: Zwei Mangobäumefür den Eigengebrauch und drei heimische Jungbäume, um den Wald wieder aufzuforsten. Insgesamt also ein großes Vorhaben mit mehr als 250.000 Bäumen! Für Hilfe und Unterstützung bei der Anpflanzung und der Pflege der Setzlinge ist gesorgt. Zudem ist geplant, im Rahmen des Projekts Bike-Trails in den Sipi-Bergen anzulegen und einen Campingplatz zu eröffnen, um der einheimischen Bevölkerung zu zusätzlichem Einkommen zu verhelfen.
Projektkosten: 12.500 Euro / Anteil EOCA: 10.000 Euro
4. Otter-Reservoirs in Rumänien
Das Ziel dieses Projektes ist es, den Lebensraum der Otter in den Vrancea-Bergen in den rumänischen Karpaten zu erhalten und zu schützen. Die Organisation "Asociatia pentru Conservarea Diversitatii Biologice", kurz ACDB, hat konkret einen 30 Kilometer langen Abschnitt des Putna-Flusses ausgewählt, wo Freiwillige aus der Umgebung Otterpopulationen über einen gewissen Zeitraum beobachten und begleiten werden. Dabei sollen sechs Otterbauten angelegt werden, um Jungtiere anzulocken und zu ermutigen, sich dort anzusiedeln. Bereits existierende Populationen werden gezählt, bestehende Bauten geschützt, indem Helfer 1.000 Bäume auf Flussbänken und an Ufern pflanzen. Nicht heimische Pflanzen werden entfernt sowie auch Müll, der gesammelt und entsorgt wird. Das Projekt hat aber noch einweiteres Ziel: Bewusstsein bei den Menschen zu schaffen, dass die Otter eine wichtige Rolle im ökologischen System spielen und deren Schutz von großer Bedeutung ist. Verschiedene Bausteine sollen sensibilisieren und schulen: Kunstprojekte, Workshops,Trainingscamps für Kinder, interaktive Informationstafeln zum dortigen Ökosystem sowie zwei 35 Kilometer lange Biketrails mit Infos zu Schutzgebieten und Ottern sind geplant.
Projektkosten: 34.000 Euro / Anteil EOCA: 28.000 Euro