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Auf dem Sattel zwischen Wiesberg und Sonneck soll einst der Teufel mit einer riesigen Kraxe voller Schätze eingeschlafen sein, bis ihn der Sonnenaufgang schlagartig ins Tal hinab trieb. Laut Sage ist der zurückgelassene Schatz zur Kopfkraxe versteinert. Davon wollen wir uns auf dem Kraxengrat selbst überzeugen.
Der Kraxengrat wurde vom Bergführer Herbert Haselsberger mit Hans Zott erst 2002 eingerichtet und hat somit einige Jahre an Klettergeschichte aufzuholen. Vielleicht auch, weil die Kopfkraxe im Kaiserpanorama hinter dem berühmten Treffauer in zweiter Reihe steht. Dafür besticht er mit schönem Fels und tollen Kletterpassagen, wie es sich für den "Koasa" eben gehört.
Es ist die pure Freude, am exponierten Grat unterwegs zu sein, mit einmaligen Tiefblicken und traumhafter Aussicht auf den Hintersteiner See. "Ich wollte eine leichte Tour finden, die auch für schwächere Kletterer halbwegs sicher begehbar ist", so Haselsberger. Seitdem hat die Tour viele Kletterer-Augen zum Leuchten gebracht.
Trotz geringer Schwierigkeiten ist der Kraxengrat allerdings nur für alpin erfahrene Kletterer geeignet. Im exponierten Gelände den richtigen Weg zu finden, braucht viel Erfahrung. Für den Teufel wäre diese "kleine Kaiserpartie wohl nur ein Spaziergang gewesen". Dass er hier allerdings so einen schönen und wertvollen Schatz verloren hat, wird ihn sicherlich lange geärgert haben.
Über den Kraxengrat auf die Kopfkraxe (2178 m)@(zwischenHeadlineTag)>
Schwierigkeit: Klettertour, leicht, IV–
Dauer: 8 – 10 Stunden
Höhenmeter: 1320 Hm
Sehr schöner Gratanstieg abseits des üblichen Kaiserrummels mit 650 Klettermetern. Bis auf die letzten vier Seillängen mit Bohrhaken versehen.
Beste Zeit: Juni – Oktober.
Talort: Scheffau am Wilden Kaiser, 745 m.
Ausgangspunkt: Parkplatz unterhalb vom Jägerwirt (860 m), Scheffau.
Route: Vom Parkplatz auf dem Forstweg über die Wegscheid-Niederalm zur Hochalm (Radl-Depot kurz unterhalb), weiter über den Steig 826. Links kurz auf dem Adlerweg, dann gleich wieder rechts in Richtung Treffauer. Am Wasserfall vorbei den steilen Steig ins Schneekar hinauf.
An der Steilstufe zum Treffauer den Hauptweg 826 verlassen und über Schotter und Blockgelände ins Schneekar aufsteigen. Auf Höhe der markanten Rinne zwischen Sonneck und Kopfkraxe zum Einstieg queren. Beginn der Klettertour links des Sonnenpfeilers (gelbe Sonne als Einstiegsmarkierung).
Die gesamte Route verläuft meist im Bereich des markanten Grates. Abstieg über rot markierten Normalweg, im unteren Bereich links haltend in Richtung Wasserfall. Von hier über den Aufstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt.
ALPIN-Info zum Kraxengrat@(zwischenHeadlineTag)>
Einsame "Kletterstündchen" erwarten den alpin erfahrenen Kletterer am modern eingerichteten Kraxengrat an der Kopfkraxe. Im Schatten des Treffauer herrscht die nötige Ruhe, den Blick auch mal in die umliegende Felslandschaft und zu den grünen Almen im Tal schweifen zu lassen.
Anreise: Mit dem Auto über die A 8 Richtung Salzburg, hinter Rosenheim auf die A 93 nach Kufstein. Weiter in Richtung St. Johann und nach Scheffau in Richtung Hintersteiner See abbiegen. Im Ortskern nach dem Gasthof Weberbauer nach rechts zum Jägerwirt abbiegen und weiter bis zum Parkplatz unter dem Jägerwirt. Mit der Bahn nach Kufstein und weiter nach St. Johann, ab hier mit dem Bus nach Scheffau.
Ausgangspunkt: Parkplatz unterhalb vom Jägerwirt (860 m), Wegscheid 8, A-6351 Scheffau.
Info: Tourismusverband Wilder Kaiser, Tel. +43 50509, wilderkaiser.info
Bergführer: Club Vertikal, Tel. +43 676 613 2066, clubvertikal.at
Fahrradverleih: Intersport Winkler, A-6352 Ellmau, Tel. +43 5358 2305, intersport-winkler.at
Karte: AV-Karte, 1: 25 000, Blatt 8, Kaisergebirge.
Literatur: Markus Stadler: Kletterführer Wilder Kaiser, Panico Verlag, 2012; ein übersichtliches Topo zum Download gib es auf bergsteigen.com
Ausrüstung: Kletterausrüstung, Helm, Seil, mobile Sicherungsmittel (Schlingen, Friends, Keile).
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