Test: Das sind die besten Allround-Klettergurte
Wer seinen Gurt nicht nur zum Klettern, sondern das ganze Jahr für verschiedene Bergsport-Aktivitäten nutzen möchte, muss an viele Aspekte denken und teils Abstriche machen. Hochtour, Kletterhalle, Klettersteig - viele Einsatzbereiche für nur einen Gurt, oder? Wir verraten euch, welcher der beste Allround-Gurt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Der moderne Klettergurt
- Klettergurte im Test: Worin unterscheiden sich die Gurte?
- Klettergurte im Test: So haben wir die Modelle getestet
- Klettergurte im Test: Wie können Fehler beim Einbinden vermieden werden?
- Nicht jeder Gurt passt für jeden
- Klettergurte im Test: Wohin mit dem Restband?
- Klettergurte im Test: Wozu braucht man verstellbare Beinschlaufen?
- Worauf sollte ich beim Kauf von Klettergurten achten?
- Test-Fazit Klettergurte: Welcher Gurt eignet sich für wen?
Der moderne Klettergurt@(zwischenHeadlineTag)>
Gurte sind Ausrüstungsteile, die es gefühlt schon ewig gibt und an denen sich kaum etwas verändert. Die Betonung liegt hier auf "gefühlt". Denn erstens gibt es Gurte noch nicht so lange. War es bis in die 60er-Jahre nicht unüblich, sich mit Seilkonstruktionen einzubinden, kam der moderne Hüft-Sitzgurt, wie wir ihn heute kennen, erst Ende der 70er-Jahre auf den Markt.
Und zweitens tut sich bei den Gurten sehr wohl etwas! Leider sehen die Produkte aber heute auf den ersten Blick noch immer so aus, wie vor vielen Jahren. Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich also.
Klettergurte im Test: Wie können Fehler beim Einbinden vermieden werden?@(zwischenHeadlineTag)>
Ein Punkt, den wir immer wieder bei Tests von Gurten aufgreifen und der sich inzwischen etwas mehr etabliert hat, ist das Thema Einbindeschlaufe: Warum produzieren nicht alle Hersteller ihre Einbindeschlaufen in Kontrastfarbe? Es ist bekannt, dass alle Fehler, die potenziell gemacht werden können, auch vorkommen werden.
Und eine farbig abgesetzte Einbindeschlaufe hilft Gelegenheitsnutzern sicherlich dabei, Fehler zu vermeiden. Leider haben noch immer vier der zehn Hersteller ihre Einbindeschlaufen nicht in einer anderen Farbe als das übrige Bandmaterial des Gurtes.
Dafür geht der Trend bei den Bedienungsanleitungen wieder zu einer Gleichbewertung der beiden Einbinde-Varianten parallel zur oder direkt in die Einbindeschlaufe. Einige Jahre lang wurde in Gebrauchsanleitungen (GAL) nur paralleles Einbinden gezeigt. Dass das nicht immer sinnvoll ist, kann man sehen, wenn man den QR-Code am Ende des Tests scannt. Noch erstaunlicher sind Angaben in der GAL, die vorgeben, den Gurt nicht bei über 30 Grad Celsius aufzubewahren bzw. zu transportieren.
Welche Methoden es gibt, sich einzubinden und welcher Knoten unserer Meinung nach der beste Anseilknoten ist, erläutern wir euch im folgenden Video:
Nicht jeder Gurt passt für jeden@(zwischenHeadlineTag)>
Da jeder Mensch verschieden ist, sollte man einen Gurt vor dem Kauf unbedingt anprobieren und probehängen. Denn nicht jedes Modell passt jedem. Auch in den Größen gibt es massive Unterschiede. Was bei dem einen Hersteller M ist, ist bei dem anderen L. Die meisten Gurte gibt es in vier (S bis XL) oder fünf (XS bis XL) Größen.
Petzl und Camp versuchen mit zwei die komplette Palette abzudecken. Das funktioniert nur, weil beide Hersteller am Hüftgurt mit einer Schnalle rechts und einer links arbeiten. So ist der Verstellbereich größer und die Gurte lassen sich mittig zentrieren. An dieser mittigen Zentrierung kann man auch bei Gurten mit nur einer Schnalle schnell erkennen, ob sie passen:
Sitzt die Anseilschlaufe vorne mittig, muss die Mitte des Hüftgurts hinten an der Wirbelsäule liegen. Sonst ist ein Hängen im Gurt oft unangenehm. Außerdem verzieht er sich ständig. Bei zu kleinen Modellen "wandern" die Materialschlaufen zu weit nach hinten (und sind somit schwer erreichbar), bei zu großen liegen sie zu weit vorne (und hängen ggf. auf der Innenseite des Beins).
Klettergurte im Test: Wohin mit dem Restband?@(zwischenHeadlineTag)>
Ein leidiges Thema ist die Restbandversorgung. Das sollte man beim Anprobieren beachten. Hängen lange Bandreste herum, egal ob am Hüftgurt oder an den Beinschlaufen, nervt das.
Gut sind darum zwei Fixierungen für Restbänder. So ist (bei richtiger Größe) sichergestellt, dass es keinen langen Überstand gibt. Übrigens einer der wenigen Kritikpunkte am Gurt von Blue Ice, an dessen Beinschlaufen es nur ein Fixiergummi gibt.
Klettergurte im Test: Wozu braucht man verstellbare Beinschlaufen?@(zwischenHeadlineTag)>
Ob man überhaupt einen verstellbaren Gurt braucht, ist Geschmacksache. Aber da es sich bei den vorliegenden Modellen um Allround-Gurte handelt, die ihre Nutzer:innen das ganze Jahr begleiten sollen, sind verstellbare Beinschlaufen sicherlich von Vorteil.
Wer weder im Winter noch auf Hochtour unterwegs sein möchte, kann allerdings auch Modelle ohne Beinschlaufenverstellung wählen. Die sind dann natürlich ein paar Gramm leichter und obendrein auch einige Euro günstiger.
Worauf sollte ich beim Kauf von Klettergurten achten?@(zwischenHeadlineTag)>
Der Allround-Klettergurt muss vor allem gut sitzen. Am besten im Geschäft den Gurt im Gehen und Hängen mit mehr und weniger Bekleidung ausprobieren.
Polsterung: Der Hüftgurt sollte gut gepolstert und komfortabel sein, gleichzeitig aber flexibel, bequem und leicht.
Bandreste: Für die Bandreste an Hüfte und Beinen muss es (genug) Halterungen geben, damit sie nicht herumhängen und stören.
Beinschlaufen: Zu breite und eher harte Beinschlaufenpolster stören beim Gehen. Zu weiche und schmale bieten meist weniger Komfort.
Details: Verfügt der Gurt über Eisclipper (Befestigung für einen Eisschrauben-Karabiner), starre oder weiche Materialschlaufen aus hartem Kunststoff oder Gewebematerial?
Hier findet ihr den Produkttest mit den 10 getesteten Kletter-Gurten für den Allroundeinsatz. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:
Test-Fazit Klettergurte: Welcher Gurt eignet sich für wen?@(zwischenHeadlineTag)>
Der ideale Allround-Gurt passt gut, ist nicht zu schwer oder zu voluminös und bietet gleichzeitig guten Komfort. Langes Hängen im Gurt wird für die meisten Allround-Nutzer weniger ein Thema sein als das Gewicht: Immerhin liegen die Gewichtsunterschiede im Testfeld bei 90 Prozent Mehrgewicht vom Beal- zum Salewa-Gurt.
Den besten Mix aus dem Attributen Gewicht, Bedienung, Packmaß und Komfort erreicht der Blue Ice Cuesta ADJ, unser Testsieger.
Wem Komfort wichtiger ist als ein möglichst geringes Gewicht, der ist mit dem Edelrid Helios bestens beraten – unser Komfort-Tipp. Und dabei ist der Edelrid noch kein Schwergewicht. Wer möglichst leicht unterwegs sein möchte und auch auf kleines Packmaß steht, der sollte sich den Beal Ghost anschauen – unser Gewichts-Tipp.
Unseren Produkttest aus dem Jahr 2020 könnt ihr euch hier ansehen:
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