Es heißt nicht umsonst "das scharfe Ende des Seils". Kann man im Nachstieg oder Toprope noch "rumspielen", wird es in dem Moment ernst, wo der Vorstieg beginnt. Man sollte sich an den Vorstieg langsam herantasten. Denn auch wenn die Hakenabstände heute oft sehr gering sind und die Sturzhöhen damit nicht allzu groß werden, kann man beim Vorsteigen doch viel falsch machen.
Außerdem sollte die Kletterei ja auch Freude vermitteln und Spaß machen und kein ständiger Kampf oder ein endloses Gewürge sein. Folgende Aspekte helfen euch auf dem Weg zum sicheren Vorsteiger:
Klettern im Vorstieg: Der Sicherungspartner@(zwischenHeadlineTag)>
Sicherer und Kletterer sollten aufeinander eingespielt sein. Beim Vorsteigen ist die Psyche extrem wichtig. Ich muss mich ohne Wenn und Aber darauf verlassen, dass mein Sicherer einen möglichen Sturz hält. Bin ich mir da nicht sicher, werde ich nie "frei" klettern und dementsprechend immer unsicher und verkrampft sein und demzufolge nicht entspannt klettern können. Der Sicherer muss vertrauenswürdig und erfahren sein.
Wie ihr sicher vorsteigt, erfahrt ihr in dieser Bildergalerie:
Klettern im Vorstieg: Vorbereitung ist wichtig@(zwischenHeadlineTag)>
Im Toprope funktioniert ein "Einbinden – Losklettern" vielleicht noch. Beim Vorsteigen ist das etwas anderes. Man sollte gut "eingeklettert2 sein und nicht gleich in eine schwere Route einsteigen. Am Beginn eines Klettertages ein paar Routen deutlich unter dem Leistungslimit bringen Körper und Geist in Fahrt.
Die Koordination ist besser als in kaltem Zustand und man klettert nach der Aufwärmphase einfach sicherer. Vor dem Losklettern hilft ein kurzes Verweilen, auch ein Visualisieren der Grundtechniken sorgt für innere Ruhe.
Acht Regeln für naturverträgliches Klettern haben wir euch hier zusammengefasst:
Klettern im Vorstieg: Richtig Clippen@(zwischenHeadlineTag)>
Es ist besonders in wackligen Positionen beruhigend, wenn man einen Haken erreicht hat und clippen kann. Also ordentlich strecken und die Exe einhängen. Aber genau das ist falsch. Überwindet euch und klettert noch einen oder zwei Züge weiter. Erst clippen, wenn sich der Haken sich etwa auf Höhe des Bauchnabels (also des Anseilpunktes) befindet.
Das hat mehrere Vorteile: Ihr müsst das Seil nicht hochziehen und sparen so Zeit (und Kraft). Das Handling ist einfacher und vor allem verringert sich die potentielle Sturzhöhe. Denn wenn ihr beim überstreckten Clippen in dem Moment stürzt, wo ihr das Seil einhängen wollt, habt ihr etwa zwei Meter mehr Seil hochgezogen, als wenn ihr auf Hüfthöhe clippen würdet. Dadurch verlängert sich die Sturzdistanz deutlich. Vielleicht um den einen Meter zu viel (Band oder Grounder).
Klettern im Vorstieg: Exen richtig einhängen@(zwischenHeadlineTag)>
Bei einer gerade verlaufenden Route könnt ihr die Expressen einhängen, wie ihr möchtet. Schnapper nach rechts oder Schnapper nach links, egal. Hat eine Route aber einen leicht diagonalen Verlauf, gehört der Schnapper des Seilkarabiners (das ist der untere Karabiner einer Exe) auf die Seite, von der man sich wegbewegt. Sonst kann es im ungünstigen Fall zu einem Aushängen des Karabiners kommen, weil sich das Seil über den Schnapper legt.
Klettern im Vorstieg: Auf Seilverlauf achten@(zwischenHeadlineTag)>
Der häufigste Grund für unkontrollierte Stürze ist ein falscher Seilverlauf. Klettert man gerade hinauf und die Hakenreihe ist wie auf eine Perlenschnur gefädelt (nur in der Halle der Fall), ist es egal, wo das Seil verläuft. In dem Moment, wo man sich aber seitlich bewegt, gehört das Seil zwischen Kletterer und Wand.
7 Tipps für das Klettern von Mehrseillängenrouten bekommt ihr hier:
Das klingt logisch, ist in der Praxis aber oft gar nicht so einfach. Durch die Linie zwischen letztem Haken und Anseilpunkt verläuft das Seil oft hinter der Ferse. Man muss dann aktiv das Seil nach vorne holen (drüber steigen). Im Fall eines Sturzes kann es sonst passieren, dass das Seil am Bein hängen bleibt und man umgedreht wird und somit komplett unkontrolliert stürzt.
Klettern im Vorstieg: Sturzübungen@(zwischenHeadlineTag)>
Wir haben fast alle panische Angst vor dem Stürzen. Unser Unterbewusstsein sagt uns: Wenn du jetzt loslässt, fällst du bis auf den Boden. Aber wir haben ja das Seil zur Sicherung. Um sich dessen bewusst zu werden, muss man hin und wieder stürzen.
Jemand, der noch nie gestürzt ist, wird nicht entspannt an seinem Leistungslimit klettern. Sturzübungen sind daher ein gutes Mittel, um Vertrauen aufzubauen. Vertrauen zum Sichernden, zum Material, zur Sicherungsmethode.
Diese Ausrüstung benötigt ihr zum Klettern:
0 Kommentare
Kommentar schreiben