Frage von Marlene J. per E-Mail: Ich sehe immer mehr so superleichte Gurte auf Hochtouren.
Sind die nur für Hochtouren oder kann man die auch zum Klettern hernehmen? Halten die einen echten Sturz, zum Beispiel beim Klettern, aus?
Antwort von Olaf: Gurte gehören zu der Gruppe der PSA-Produkte (Persönliche Schutzausrüstung) und müssen daher eine Norm erfüllen, um verkauft werden zu dürfen. Diese Norm ist für alle Bergsportgurte gleich.
Das heißt, ob du dir einen 500 Gramm schweren Gurt für Big Walls oder einen 90 Gramm leichten Gurt für Hochtouren kaufst, die müssen beide dieselben Normanforderungen bestehen. Aber nicht umsonst gibt es solche und solche Gurte.
Der große, eher schwere Gurt mit breiten und gut gepolsterten Hüft- und Beinschlaufen ist dafür gemacht, auch mal länger darin zu hängen/sitzen. Der superleichte Hochtourengurt ist quasi ein "Notfallgurt". Ich möchte in diesen Gurten nicht länger hängen.
Die Bein- und Hüftschlaufen sind viel schmaler und nicht gepolstert. Die Druckspitzen, die auf dich einwirken, sind demnach viel höher. Für Einsatzzwecke, bei denen man davon ausgeht, dass man den Gurt nicht länger belastet, sind diese leichten Gurte aber super.
Das sind aus meiner Sicht Hochtouren, Skitouren oder Freeride- Abfahrten mit kurzen Abseilstellen. Je nach Art und Schwierigkeit auch noch Klettersteige. Um das selbst zu erleben, geh doch mal in einen Bergsportladen, ganz viele haben die Möglichkeit, sich mit einem Gurt irgendwo hinzuhängen. Du wirst die Unterschiede schnell spüren.
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Olaf ist ALPIN-Testredakteur & staatl. gepr. Bergführer. Er versucht, für Euch auch auf die kniffeligsten Fragen die richtige Antwort zu finden.
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