Schneller als gedacht konnte nun geklärt werden, ob die Bisswunden am Kadaver einer Hirschkuh, die am 22. März im Inntal nähe Rosenheim gefunden worden war, tatsächlich von einem Wolf stammen oder nicht. Eine genetische Analyse des Landesamtes für Umwelt in Augsburg hat am vergangenen Freitag bestätigt, was Tage zuvor von Seiten der Behörde bereits vermutet worden war: Die Rothirschkuh ist tatsächlich von einem freilaufenden Wolf gerissen worden.
LfU-Präsident Claus Kumutat bemüht sich unterdessen, der Bevölkerung Ängste zu nehmen. Eine Gefahr für Menschen würde vom Wolf in der Regel nicht ausgehen, so Kumutat. "Konfliktpotential" sieht der Chef der Umweltbehörde allerdings bei der Nutztierhaltung. Vor allem Ziegen und Schafe seien in Gefahr. Das Landesamt rät deshalb allen Tierhalter, ihre Schutzmaßnahmen zu intensivieren. Dazu gehören das Aufstellen von Elektrozäunen sowie der Einsatz von speziell ausgebildeten Herdenschutzhunden.
Das letzte Mal hatte 2010 ein im Mangfallgebirge streunender Wolf in der Region für Aufregung gesorgt . Auf das Konto des Raubtieres gingen damals nach Erkenntnis des Landesamtes für Umwelt 15 Rothirsche, zwei Rehe sowie 28 Schafe.