Bei den Herren war es Lokalmatador Alexander Megos vom DAV Erlangen, der das knappe Duell verloren geben musste. Dabei sah es zunächst nicht danach aus. Nachdem der 18-Jährige den letzten Boulder im zweiten Versuch schaffte, lag er zwar äußerst knapp, aber uneinholbar an Platz eins.
Thomas Tauporn konnte den Abstand zu seinem Konkurrenten an diesem letzten Boulder nur noch bis auf einen Punkt verkürzen. Eine nachträgliche Auszählung ergab dann allerdings, dass beide im Finale die gleichen Punkte hatten. Wegen seines geringfügig besseren Halbfinalergebnisses zog Tauporn daher doch noch an Megos vorbei und holte den Tagessieg.
Ähnlich knapp ging es bei den Damen zu. Nachdem Isabell Leiner vom DAV Zweibrücken den letzten Boulder auf Anhieb geklettert hatte, durfte Julia Winter dafür zwei Versuche brauchen, um den Sieg davon zu tragen. Tatsächlich zeigte sie Nerven und scheiterte im ersten Versuch, weil sie mit dem Fuß abrutschte. Den zweiten brachte sie dann jedoch souverän nach Hause – eine beeindruckende Punktlandung.
Stadionatmosphäre
Schon beim Halbfinale am Nachmittag war die Helmut-Ott-Halle gut gefüllt. Richtig voll war sie dann am Sonntagabend; über 1300 Zuschauer wollten das Finale des Bouldercups sehen. Entsprechend herrschte eine Atmosphäre wie bei einem großen Fußballspiel, als die sechs besten Damen und Herren die Tagessieger unter sich ausmachten.
Vielleicht war es denn auch diese Stadionatmosphäre, die Ana Tiripa vom DAV Rheinland Köln etwas zusetzte. Die erst 15-jährige Athletin ging als Führende aus dem Halbfinale hervor. Im Finale fiel sie nach einigen kleinen Fehlern auf den sechsten Platz zurück. Auf die künftigen Leistungen des großen Talents darf man gespannt sein.
Deutsche Jugendmeisterschaft
Der zweite große Wettkampf im Rahmen des Kletterfestivals war die Deutsche Jugendmeisterschaft im Bouldern. Sie fand ebenfalls in der Helmut-Ott-Halle in Auerbach statt, allerdings bereits am Samstag, 26. Mai.
Gekämpft wurde nicht nur um die nationalen Titel: Die besten Vier jeder Altersklasse qualifizierten sich für die Jugendeuropameisterschaft im Bouldern. Vielleicht brachte es dieser internationale Anreiz mit sich, dass 150 Jugendliche an den Start gingen – so viele wie noch nie zuvor bei einem nationalen Jugend-Kletterwettkampf in Deutschland.
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30.000 Besucher beim Kletterfestival
Dass die Publikumsresonanz bei den Boulderwettkämpfen in Auerbach so groß war, dürfte mit dem größten Kletter-Event zusammenhängen, das es in Deutschland bislang gegeben hat – dem Frankenjura Kletterfestival . In dessen Rahmen fand der Bouldercup statt. Sven König vom Veranstalter-Team schätzt, dass insgesamt rund 30.000 Menschen das Festival besucht haben:
"Dank der hervorragenden Zusammenarbeit von Gemeinden, Sponsoren und Veranstaltern ist das Event ein voller Erfolg geworden". Über das ganze Pfingstwochenende war an drei Standorten ein üppiges Programm geboten.
Angesichts der Größenordnung betont König: "Wichtig war es uns, dass alles im Einklang mit den Anforderungen des Naturschutzes abgelaufen ist." Die zweite Auflage des Festivals sei bereits in Planung.
Finale des Deutschen Bouldercups im August am Bodensee
Auerbach war der zweite von drei Terminen des Deutschen Bouldercups. Das Finale findet am 4. August in Überlingen am Bodensee statt. Dort entscheidet sich dann nicht nur der Bouldercup. Die Sieger in der Gesamtwertung sind gleichzeitig die Deutschen Meister. Julia Winter und Thomas Tauporn gehen mit deutlicher, aber nicht uneinholbarer Führung in diese letzte Runde.
Text: Pressemitteilung DAV