Für Juliane Wurm ist dieser dritte Platz das erste Podium in dieser Saison - nach zahlreichen vierten und fünften Weltcup-Platzierungen. Dabei wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen: Nach dem Halbfinale führte sie das Feld an und ging somit als letzte Starterin an die Wände. Wurm behielt zunächst mit einem Flash an Boulder eins die Führung, konnte dann aber Boulder zwei nicht klettern und musste Anna Stöhr (AUT), Sasha DiGiulian (USA) und Yana Chereshneva (RUS) vorbei ziehen lassen.
An Problem drei trumpfte sie dann aber mit einem Erfolg im ersten Versuch ("Flash") wieder auf und setzte sich hinter Stöhr und Überraschungsfinalistin Sasha DiGiulian auf den dritten Platz. An Boulder Nummer vier machte Anna Stöhr alles klar und löste als einzige die extrem anspruchsvolle dynamische Bewegungssequenz, nachdem sie zuvor bereits alle Boulder im ersten Versuch geklettert hatte. Mit einem Top hätte Wurm als letzte Starterin noch die Silbermedaille erreichen können, was ihr leider nicht gelang. Aber auch mit Platz drei kann Juliane Wurm nach ihrer Silbermedaille bei der EM im vergangenen Jahr in Österreich mehr als zufrieden sein.
Sehr gute Position in der Overall-WM
Auch bei den deutschen Herren gab es Grund zur Freude. Thomas "Shorty" Tauporn, der im Bouldern angetreten war, um im Overall-Ranking (Lead, Boulder, Speed) mitzumischen, marschierte mühelos zunächst ins Halbfinale der besten Zwanzig und schließlich mit einer sehr starken Vorstellung sogar ins Finale der besten sechs. Dass er dort seinen Konkurrenten den Vortritt geben musste, ist keine Schande. Neben Shorty hatte sich ausschließlich die Creme de la Creme des internationalen Wettkampfboulderns qualifiziert. Knapp, aber mit einer beeindruckenden Leistung setzte sich Dmitry Sharautdinov gegen Rustam Gelmanov und Adam Ondra durch. Zwar waren alle drei in den vier Finalbouldern erfolgreich, aber Sharafutdinov benötigte am wenigsten Versuche. Nach 2007 holte der Russe damit erneut den Weltmeistertitel.
Auch wenn Thomas Tauporn am Ende "nur" den sechsten Platz erreichte: Der Lead-Spezialist gab nicht nur eine hervorragende Figur ab, sondern verschaffte sich im Rennen um den Overall-Weltmeistertitel eine gute Ausgangsposition. Er gilt als Lead-Spezialist und als guter Speedkletterer.
Die Weltmeisterschaft im Klettern in Arco am Gardasee läuft bis zum kommenden Sonntag. Das Programm, die Ergebnisse und viele Infos dazu gibt es unter www.arco2011.it .
Textquelle: Deutscher Alpenverein
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