Video von Felssturz am Normalweg

Serac-Abbruch am Montblanc: Suche nach Vermissten eingestellt

Am Montagvormittag (5. August 2024) ereignete sich ein Gletscherabbruch im Montblanc-Massiv. Eine Person kam ums Leben, vier weitere wurden verletzt. Zwei Bergsteiger aus Deutschland werden vermisst. Die Suche wurde mittlerweile eingestellt.

Gletscherabbruch am Montblanc: Alpinist stirbt (Symbolbild)
© picture alliance/dpa/MAXPPP / Grégory Yetchmeniza

09. August 2024 | Suche nach den Vermissten eingestellt; Video von Felssturz am Normalweg

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft im französischen Département Haute-Savoie mitteilt, wurde die Suche nach den beiden vermissten Deutschen eingestellt. "Leider machte es keinen Sinn mehr", sagte der Mann gegenüber Pressevertretern. Die Retter vermuten, dass die beiden Alpinisten in eine Gletscherspalte gezogen wurden und unter einer 10 Meter dicken, kompakten Schneedecke begraben wurden. 

Dass die Wege im Montblanc-Massiv zunehmend gefährlicher werden, zeigt ein weiterer Felssturz am Grand Couloir unweit der Aiguille du Goûter (3340 m). Um zum Réfuge Tête Rousse (3167 m) und damit zur Normalroute auf den Montblanc zu gelangen, müssen Alpinisten die äußerst gefährliche Rinne queren.

"Jeden Sommer kommt es dort im Schnitt zu 15 schweren Unfällen, wovon vier tödlich ausgehen", warnt unter anderem der Deutsche Alpenverein (DAV) auf seiner Webseite. Etwa 20.000 Menschen passieren die Stelle laut SAC jeden Sommer. Aufgrund der zahlreichen Fels- und Eisstürze wird die Passage auch "Korridor des Todes" (franz. Couloir de la mort) genannt.

Bergsteiger versuchen, die Schlüsselstelle des Aufstiegs deshalb möglichst frühzeitig und zügig zu überwinden. Zahlreiche Videos der vergangenen Jahre verdeutlichen die angespannte Situation: 

08. August 2024 | Weitere Details zum Vermisstenfall bekannt

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, dauert die Suche nach den beiden Alpinisten aus Deutschland weiter an. Die beiden 30 und 39 Jahre alten Männer hatten eine Nacht in einer Hütte unweit des Unfallorts verbracht. Die Alpinpolizei Chamonix sucht auf Hochtouren nach den Vermissten: Im Einsatz stehen Hubschrauber, Hundestaffeln und zahlreiche Bergretter. 

Diese fanden bislang keinen der beiden Bergsteiger, lediglich ein Eispickel wurde aus einer Gletscherspalte geborgen. Dies berichtet das französische Medium "Le Dauphiné Libéré". Für die weitere Suche sei eigens ein Krisenstab eingerichtet worden. 

<p>Der abgebrochene Serac</p>

Der abgebrochene Serac

© picture alliance/dpa/MAXPPP / Grégory Yetchmeniza

06. August 2024 | Zwei Deutsche vermisst

Laut einer Mitteilung der zuständigen Alpinpolizei werden nach dem Abbruch eines Seracs zwei Alpinisten aus Deutschland vermisst. Die beiden 30 und 39 Jahre alten Männer waren mit mehreren anderen Gruppen im Aufstieg, als die Eismassen auf den Weg niedergingen. Insgesamt hatten sich laut Bericht 15 Personen am Unfallort befunden. 

Wie weiter bekanntgegeben wurde, hatte sich der Vorfall in den frühen Morgenstunden gegen 2:30 Uhr ereignet. Dies schreibt ein Sprecher des Departements Haute-Savoie auf X (ehemals Twitter). Beim Todesopfer handelt es sich laut Medienberichte um einen Franzosen, vom Abbruch betroffen waren Bergsteiger aus Frankreich, Spanien, der Schweiz und Deutschland. 

Wie ein zufällig anwesender Bergretter aus dem Aostatal gegenüber "La Republicca" berichtet, habe zum Unfallzeitpunkt ein Schneesturm um den Berg gefegt. Ob dieser den Abbruch des Eisturms begünstigt oder ausgelöst hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigt. 

05. August 2024 | Gletscherabbruch am Montblanc: Alpinist stirbt

Wie mehrere Medien unter Berufung auf die Presseagentur APA berichten, ereignete sich das Unglück unweit des Montblanc du Tacul (4248 m). Mehrere Personen befanden sich gerade im Aufstieg zum Montblanc, als auf etwa 4100 Metern mehrere Seracs über den Bergsteigern abbrachen und in die Tiefe donnerten.

Eine Person wurde von den Eismassen erfasst und erschlagen, vier Menschen wurden verletzt. Sieben weitere Alpinisten konnten sich unverletzt retten und den Notruf absetzen. Über die Herkunft des Todesopfers gibt es noch keine Angaben.

In den vergangenen Jahren kommt es auf den Routen am Montblanc immer wieder zum Abbruch von Gletschertürmen und Felsstürzen. Ursachen sind u. a. das jährliche Verschieben der Nullgradgrenze und das damit einhergehende Abtauen von Permafrost und Eis. Bereits im vergangenen Jahr gaben lokale Bergführerverbände eine Warnung heraus.

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