Blockiert auf 2000 Metern

Alpenüberquerung: 18-köpfige Schülergruppe wird per Helikopter gerettet

Eine Schülergruppe auf Alpenüberquerung mit Fahrrädern war aufgrund der Verhältnisse im Zillertal blockiert. Die 18-köpfige Gruppe musste per Helikopter gerettet werden. Alle blieben unverletzt.

Rettungshelikopter im Einsatz (Symbolbild)
© picture alliance / Roland Mühlanger

Blockiert im Schnee. Schülergruppe muss gerettet werden

Am 02.07.2024 startete nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol eine deutsche Schülergruppe im Rahmen einer Projektarbeit in Furth in Bayern eine Alpenüberquerung mit Fahrrädern. Als Zielort hatte die Schülergruppe Jesolo in Italien gewählt. Die 11 Gymnasiasten wurden von 2 Lehrkräften und 5 weiteren Erwachsenen begleitet, als sie am 04.07.2024 gegen 09:00 Uhr von Zell am Ziller aus über den Zillergrund und das Heiliges Geistjöchl (2662 m) ihr Tagesziel in Prettau in Südtirol erreichen wollten.

Aufgrund der Schneelage mit einem halben Meter gefrorener Schnees ab einer Seehöhe von 2000 Metern mussten sie ihre Räder tragen. Nachdem sich die erschwerten Bedingungen am höchsten Punkt angekommen auch auf der Südseite des Berges nicht besser darstellten, brach der Gruppenleiter die Tour ab. Er setzte einen Notruf ab. Ein selbständiger und sicherer Abstieg war den erschöpften Gruppenmitgliedern nach Polizeiangaben aufgrund der fortgeschrittenen Stunde nicht mehr zuzumuten. 

Die 18 Personen wurden in der Folge von der Besatzung des Polizeihubschraubers unverletzt geborgen und auf Höhe der Sulzenalm abgesetzt. Dort wurden sie von der Bergrettung Mayrhofen übernommen und sicher ins Tal begleitet.

7 Kommentare

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MMountain

Warum gehen so viele Menschen immer so weit, bis es nicht mehr geht? ( Und dann lässt man sich einfach "retten")Anstatt zeitig einen geordneten Rückzug anzutreten? Sind die Menschen nicht mehr in der Lage, die Begebenheiten und Situationen vernünftig zu beurteilen und Gefahren sinnvoll abzuwägen?Es ist nicht nur Unwissenheit, Selbstüberschätzung, Eigensinn und vor allem nicht die Natur, die ihnen ja "all die Schwierigkeiten bringt". Für mich ist es schlicht und ergreifend pure Dummheit und Verantwortungslosigkeit!

Alexander M aus R

Was haben die SchülerInnen jetzt gelernt?
Passt schon? Immer weiter so? Zur Not kommt der Hubschrauber??
Vielleicht sollten die Lehrer erstmal Unterricht in Tourenplanung NEHMEN!!

OhneNamen, aber bekannt ;)

Luxuriöser Alpen-Pisten-Alpinismus ! Will keiner haben.

Klaus Hergesheimer

Die Planung dieser Fahrt war grob fahrlässig, evident inkompetent und komplett verantwortungslos.

Bereits bei optimalen Verhältnissen ist der Hochgebirgsweg übers
Heilig-Geist-Jöchl nach Kasern/Prettau für das Rad nur sehr bedingt geeignet bzw. erfordert ein sehr fortgeschrittenes Können. Es sei denn, man hat das Rad von vornherein nicht als fahrbaren Untersatz, sondern nur als sportives Zusatzgewicht dabei, weil man allein mit dem Gewicht des Rucksacks nicht ausgelastet ist.

Sinnvoller und geeigneter wäre der Weg übers Pfitscher Joch gewesen - aufgrund der Beschaffenheit des Weges und der günstig gelegenen Stützpunkte.

Jedenfalls sollte man sich bei Fahrtantritt zwingend mit den Bedingungen auf der Route befassen, gerade wenn man Verantwortung für andere trägt, die einem anvertraut sind. Die heuer teilweise noch erheblichen Schneemengen im Hochgebirge können doch nun wirklich keinen mehr überraschen! Ein Anruf auf der Alm/Hütte/ bei der Unterkunft, ein Blick ins Bergwetter und den Bergbericht des DAV, ein weiterer Blick in die einschlägigen webcams, spätestens dann weiß man Bescheid. So kann und muss man sich vorbereiten.

Aber nicht so unsere ambitionierten Lehrkräfte.

Laut anderen Quellen wollte man "für einen guten Zweck radeln"...

Überambitioniert loslegen, das Wesentliche aus Augen den verlieren, um dann mangels hinreichender Planungskompetenz kläglich zu scheitern und eine Hubschrauberrettung auf Kosten der Allgemeinheit (?oder gibt es hier doch eine Inanspruchnahme der Verantwortlichen?) zu provozieren. Und die Räder liegen jetzt noch dort oben rum...

Dieses Fiasko schreit geradezu nach einer Anschlussverwendung in der Politik!

Lilly

Das ist bedauerlich! Und am wichtigsten ist, dass alle heil zurück gekommen sind
Ich frage mich nur, ob man die Wetterlage nicht vorher in der Vorbereitung in Erfahrung bringen konnte.

Martin

Wieso erkundigt man sich vor der Tour nicht nach den Verhältnissen??

manu

hauptsache erstmal mit ungenuegender ausruestung wo hoch klettern wo man nicht sein sollte... die rettung ist ja notfalls da