10.000 Kubikmeter Kalkstein

Großer Felssturz am Birnhorn: 25.000 Tonnen Gestein

Am Mittwochnachmittag, den 17. Januar 2024, löste sich am Birnhorn in den Leoganger Steinbergen ein riesiger Felsbrocken und donnerte in die Tiefe. Laut offiziellen Informationen gingen auf einer Höhe von 1850 Metern etwa 10.000 Kubikmeter Kalkstein ab.

Großer Felssturz am Birnhorn (Symbolbild).
© IMAGO / Pond5 Images

Großer Felssturz am Birnhorn: Das ist passiert

Laut ORF brach der Brocken ca 700 Höhenmeter unterhalb des Birnhorn (2634 m) von einem südlich vorgelagerten Turm ab, dem Wildzacken (2093 m). Der Geologe und staatlich geprüfte Berg und Skiführer Gerald Valentin ordnete das Geschehene ein: "Das Wetter spielte in diesem Fall keine Rolle. Eine Kluft im kompakten Kalkstein war die Schwachstelle, die dem Gewicht einfach nicht mehr standgehalten hat."

Der Gesteinsbrocken mit einem Gewicht von ca. 25.000 Tonnen stürzte knapp 1,2 Kilometer bis in den sogenannten Örgenkessel. Mitarbeiter des Landesgeologischen Dienst, darunter Valentin, begutachteten am Folgetag per Hubschrauber das Ausmaß des Felssturz und machten Videoaufnahmen.

Folgen des Felststurz am Birnhorn

Welche Folgen der Abgang der Geröllawine hatte, erlauterte Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst in einer Pressemitteilung des Landes Salzburg. Gebäudeschaden habe es keine gegeben und auch Wanderwege seien knapp verschont geblieben. Es seien deshalb zunächst keine weiteren Manahmen erforderlich. Verletzt wurde niemand.

Durch die geschlossene Schneedecke seien die Felsmassen so weit in Richtung Tal transportiert worden. Der Schnee habe wie ein Förderband gewirkt. Ein zeitliche Verbindung mit einem Erdbeben im Mitterpinzgau bei Lofer bestehe nicht, beruhigte der Geologe. Auch gebe es keine Hinweise auf weitere bevorstehende Felsstürze.

Den Fachleuten zufolge handele es nicht um Folgen von Permafrostschmelze oder Klimawandel, sondern sei ein "typisches Festigkeitsproblem im Gebirge".

Über das Birnhorn (2634 m)

Das Birnhorn ist der höchste Berg der Leoganger Steinberge im Salzburger Pinzgau. Die Birnhorn-Südwand ist mit einer Gesamthöhe von ca. 1400 Metern nach der Watzmann-Ostwand die zweithöchste Felswand der Ostalpen.

Bei erfahrenen Bergsteigern beliebt ist die Birnhorn-Überschreitung, die Schwierigkeiten bis zum I. Grad aufweist. Sehr gute Kondition sowie absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind zwingend notwendig. Entschärft wird die Unternehmung durch eine Übernachtung auf der Passauer Hütte.

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