3 Grate, über 70 Seillängen, mehr als 1500 Klettermeter

Salbit-Trilogie: Yannick Glatthard und Simon Wahli gelingt neue Bestzeit

Yannick Glatthard und Simon Wahli klettern West-, Süd- und Ostgrat am Salbitschijen in einer neuen Rekord-Zeit von 5 Stunden und 53 Minuten. Damit unterboten sie sogar die bisherige Solo-Bestzeit von Dani Arnold deutlich.

Salbit-Trilogie: Yannick Glatthard und Simon Wahli gelingt neue Bestzeit
© Diego Schläppi/Black Diamond

Faszination Salbit: Drei Grate, über 70 Seillängen

Der Salbitschijen mit seinen drei Graten fasziniert Kletterer weit über die Schweizer Grenzen hinaus. Für die meisten ist es bereits ein Erfolgserlebnis, einen der drei Grate an einem Tag zu bewältigen, insbesondere den längsten und anspruchsvollsten, den Westgrat.

Zusammen zählen sie rund 70 Seillängen und über 1500 Klettermeter, die sich über Türme und Scharten in verschiedene Himmelsrichtungen ziehen. Es erstaunt nicht, dass sich die besten Kletterer mit Speed-Besteigungen an diesen Touren messen.

<p>Dani Arnold bei seiner Solo-Begehung der drei Salbit-Grate.</p>

Dani Arnold bei seiner Solo-Begehung der drei Salbit-Grate.

© Matthias Lüscher

Erst im Juni 2023 wurde der jüngste Rekord von 9 Stunden und 36 Minuten von Dani Arnold aufgestellt. Die Leistung des Urner Bergführer und Profikletterers hat auch Yannick Glatthard und Simon Wahli inspiriert, ihre Fähigkeiten in diesem Gelände zu testen. Sie wollten es aber als Team probieren. Die Winterbegehung aller drei Grate gelang im Februar 2023 Michi Wohlleben und Lukas Hinterberger in 45 Stunden. 

Simon Wahli: „Wir wussten, dass wir als Team schnell und effizient klettern.“

Simon Wahli war als Kletterer und Bergführer mit dem Gebiet vertraut. Schon einige Male hatte er die Grattouren geklettert oder Gäste über die Türme geführt. Für Yannick waren insbesondere die Grattouren neu. Nach einem Testlauf fühlten sich beide optimistisch.

<p>Die Routen auf einen Blick.</p>

Die Routen auf einen Blick.

© Diego Schläppi/Black Diamond

Auch das Timing passte, denn im Oktober wagen sich weniger Seilschaften an diese langen Touren. Die Wetterprognosen waren stabil und beide fühlten sich nach den vielen Klettertagen im Sommer und Herbst fit und routiniert.

Durch Teamwork und Taktik zum Erfolg

Am 6. Oktober war es dann so weit: Um 7.55 verließ die Seilschaft die Hütte, um den Westgrat in Angriff zu nehmen. Nach 1 Stunde und 52 Minuten waren sie bereits auf der Gipfelnadel und konnten somit als erste den Grat unter zwei Stunden klettern.

<p>Speedbegehung am Salbit: Zwei kleine Punkte auf einem zackigen Grat.</p>

Speedbegehung am Salbit: Zwei kleine Punkte auf einem zackigen Grat.

© Diego Schläppi/Black Diamond

Schnell seilten sie sich über die Südwand ab, um zum Einstieg des zweiten Grates zu gelangen. Auch diesen kletterten sie simultan. Den Ostgrat beging das Duo mit Ausnahme der Schlüsselpassage seilfrei. Um Punkt 13.48 waren Simon und Yannick nach einem Rennen über die Geröllhalden wieder in der Hütte. Sie hatten 5 Stunden und 53 Minuten gebraucht und damit einen neuen Rekord aufgestellt, über die drei Grate zu klettern mit der Salbithütte als Start und Ziellinie.

Über Simon Wahli und Yannick Glatthard

Simon und Yannick verbinden eine langjährige Freundschaft und zahlreiche gemeinsame Touren. Sie kennen sich seit 15 Jahren und waren als Jugendliche im selben Kletterteam. Später kletterten sie ihre ersten gemeinsamen Touren und merkten schnell, dass sie sich in diesen psychisch anspruchsvollen Klettereien gegenseitig ergänzten und moralisch gut unterstützen konnten.

<p>Simon Wahli und Yannick Glatthard <br>auf der Salbithütte, ihrem Start- und Zielpunkt.</p>

Simon Wahli und Yannick Glatthard
auf der Salbithütte, ihrem Start- und Zielpunkt.

© Diego Schläppi/Black Diamond

So nahmen sie weitere große Touren in den Dolomiten in Angriff, wie die Winterbegehung vom "Weg durch den Fisch“ an der Marmolada oder die Überschreitung von Ost nach West der Drei Zinnen, ebenfalls im Winter. Beide betonen, dass sie sich für den anderen verantwortlich fühlen, dass sie sich gegenseitig disziplinieren aber sich nie unter Druck setzen. Das ist wohl ihr Schlüssel zum Erfolg

1 Kommentar

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Bunschi

Das kann mann gar nicht vergleichen solo oder zu zweit , solo ist mann der viel grösseren gefahr ausgesetzt als zu zweit... Und für mich ist das eh blödsinn und hat mit klettern nichts mehr zu tun... Alle sagen ich machs für mich..... Wenn ich es für mich mache dann für mich und nicht für die Medien..,