Deutsche Athleten auf den Rückweg von Weltmeisterschaft

DAV: Durchwachsene Bilanz bei Kletter-WM in China

Gute Platzierungen, aber keine Top-Resultate – das ist die Bilanz des deutschen Teams nach der Kletter-Weltmeisterschaft im chinesischen Xining. Die besten Ergebnisse erzielten die beiden Wuppertaler Juliane Wurm (Lead, 11.) und Jonas Baumann (Bouldern, 14.) sowie Thomas Tauporn (Schwäbisch-Gmünd), der im Lead-Wettbewerb ebenfalls 14. wurde. Wie viele anderen Teams haderten die deutschen Kletterer mit den extremen Bedingungen (Hitze, Höhenlage von 2300 Metern) und Magen-Darm-Problemen.

DAV: Durchwachsene Bilanz bei Kletter-WM in China

Bouldern

Erzielte das beste Ergebnis bei den DAV-Männern: Jonas Baumann.
Erzielte das beste Ergebnis bei den DAV-Männern: Jonas Baumann.

In der Boulder-Konkurrenz waren die Deutschen mit einem Starter im Halbfinale der besten 20 vertreten: Jonas Baumann (Wuppertal) konnte allerdings seine Top- Platzierungen aus der vergangenen Weltcup-Saison nicht wiederholen. Er scheiterte im Halbfinale, belegte am Ende aber den doch respektablen 14. Platz.

Den Titel holte überraschend der Russe Alexey Rubtsov vor seinem Landsmann Rustam Gelmanov und dem Briten David Barrans. Bei den Damen landete Juliane Wurm (Wuppertal) abgeschlagen auf dem 32. Platz. Den Titel holte sich die Russin Yulia Abramchuk, die Ukrainerin Olga Shalagina wurde Zweite, die Österreicherin Anna Stöhr Dritte.

Lead

Im Lead-Wettbewerb schafften Thomas „Shorty“ Tauporn (Schwäbisch-Gmünd) und Markus Hoppe den Sprung in die Runde der besten 24. Erst einen einzigen Zug vor dem Einzug ins Finale musste Thomas Tauporn die Segel streichen: Platz 14 für den jungen Schwaben bei seiner ersten Weltmeisterschaft ist jedoch ein achtbares Ergebnis!

Für Markus Hoppe war bereits im unteren Teil der Halbfinalroute Schluss, so dass er auf Platz 23 landete. Weltmeister wurde der Spanier Patxi Usobiaga; der Tscheche Adam Ondra, der nach der Qualifikation noch geführt hatte, gewann die Silbermedaille. David Lama aus Österreich belegte den dritten Platz.

Von Krankheit geschwächt: Juliane Wurm.
Von Krankheit geschwächt: Juliane Wurm.

Wieder fit präsentierte sich Juliane Wurm im Lead-Wettbewerb: In der Qualifikation belegte sie mit acht weiteren Starterinnen den ersten Rang. Im Halbfinale war sie zwar zunächst sehr gut unterwegs, aber ihr fehlten am Ende doch die Kräfte, um ins Finale zu klettern. Am Ende wurde sie Elfte. Weltmeisterin wurde die junge Österreicherin Johanna Ernst. Die Silbermedaille holte sich die Koreanerin Jain Kim, Dritte wurde die Slowenin Maja Vidmar.

Speed

Aufgrund ihrer Erkrankungen verzichteten die deutschen Starter komplett auf die Teilnahme an den Speedwettbewerben. An der Zehn-Meter-Wand holten sich die Chinesen Quixin Zhong Cuilian He jeweils in Weltrekord-Zeit von 4.20 bzw. 5.31 Sekunden die Titel. Auch nach dem Wettbewerb an der 15-Meter Wand standen die beiden Chinesen ganz oben auf dem Siegerpodest. Quixin Zhong stellte hier ebenfalls einen neuen Weltrekord auf.

Dyno

Beim Dyno-Contest (Weitsprung von Griff zu Griff) stand der DAV-Boulderer Peter Würth mit Nicky de Leeuw aus den Niederlanden im Finale, hatte dort allerdings knapp das Nachsehen. De Leeuw stellte mit gesprungenen 2,90 Metern einen neuen Weltrekord auf. Der dritte Platz ging an Jan Hojer.

Dieser Wettbewerb wurde erstmals im Rahmen einer Weltmeisterschaft als Promotion-Event ausgetragen. Der Internationale Sportkletterverband IFSC diskutiert derzeit, diese spektakuläre Disziplin in das feste WM-Programm aufzunehmen.

Die Platzierungen des deutschen Teams:

Bouldern:

Juliane Wurm (Wuppertal) 32.

Jonas Baumann (Wuppertal) 14.

Markus Hoppe (SBB) 21.

Peter Würth (Ludwigshafen) 37.

Jan Hojer (Frankfurt) 39.

Christian Bindhammer (Allgäu-Kempten) 55.

Lead:

Juliane Wurm (Wuppertal) 11.

Thomas Tauporn (Schwäbisch-Gmünd) 14.

Markus Hoppe (SBB) 23.

Jan Hojer (Frankfurt) 30.

Christian Bindhammer (Allgäu-Kempten) 37.

Peter Würth (Ludwigshafen) 51.