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Update vom 4. August 2023: Aufstieg im Alpinstil ohne externe Hilfe und ohne Flaschensauerstoff@(zwischenHeadlineTag)>
Es ist offiziell: Die Erstbesteigung erfolgte am 15. Juli 2023 im Alpinstil. Simon Messner und Tourenpartner Martin Sieberer verzichteten auf Fixseile, Hochlager, externe Hilfe von Hochträgern sowie auf zusätzlichen Sauerstoff.
Große Mengen Neuschnee prägten die diesjährige Saison im Karakorum. Entsprechend anspruchsvoll waren laut Pressemitteilung die Bedingungen. 3000 Höhenmeter überwanden die beiden Alpinisten vom BC bis zum Gipfel, die sie allesamt selbst spuren mussten. Aufgrund des wechselhaften Wetters konnten sich die beiden vorab nur eingeschränkt akklimatisieren und entschieden sich für einen schnellen Aufstieg.
Um Gewicht zu sparen, verzichteten sie nach offiziellen Angaben sogar auf die Mitnahme eines Seils. Zur Überwindung von Gletscherspalten musste eine 10-Meter lange Reepschnur ausreichen. Meistens waren die beiden seilfrei unterwegs.
Simon Messner: "Alpinistischer Lebenstraum ist in Erfüllung gegangen"@(zwischenHeadlineTag)>
"Am 13. Juli sind wir frühmorgens von unserem Basecamp auf 4.300 m aufgebrochen und bis auf 5.400 m gestiegen. Am Folgetag erreichten wir ein hochgelegenes Gletscherbecken auf 6.250 m, wo wir erneut am Rande einer großen Querspalte biwakiert haben“, erklärt Simon Messner.
Martin Sieberer ergänzt : "Nur durch unsere Schnelligkeit war die Besteigung in diesem Stil möglich und auch, weil wir über die Jahre zu einer sehr eingespielten Seilschaft gewachsen sind. Das kurze Wetterfenster zwang uns direkt am darauffolgenden Tag zum Gipfelvorstoß. Mit sehr leichtem Gepäck sind wir um 4.15 Uhr aufgebrochen und konnten nach etwa 7 Stunden um 11.15 Uhr am 15. Juli den Gipfel des Y. Kangri erstmals erreichen."
Auf den Tag drei Wochen nach ihrem Aufbruch konnten Messner und Sieberer ihre Erstbesteigung feiern. "Für Martin und mich ist ein alpinistischer Lebenstraum in Erfüllung gegangen: einmal auf 7.000 m zu stehen – im reinen Alpinstil auf einem unbestiegenen Berg. Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen!“, so Messner.
Die etwa 600 m hohe Abschlusswand (Westwand) auf 6.500 m ist bis zu 70° steil und teilweise vereist. Dazu kommen objektive Gefahren wie Lawinen, Gletscherspalten und Seracabbrüche. Seit einem gescheiterten Versuch 1981 wagten sich nur selten Expeditionen in diesen Teil des Karakorums.
In den letzten Jahren waren die Alpinisten mehrfach gemeinsam im Karakorum und in den Alpen unterwegs. Dem Alpinstil wollen sie auch in Zukunft treu bleiben.
Erstbesteigung im Karakorum: Messner und Sieberer erfolgreich am Yermanendu Kangri (7.180 m)@(zwischenHeadlineTag)>
Dies teilte der gut informierte Stefan Nestler mit Berufung auf die pakistanische Agentur "Discover Karakoram" auf seinem Blog abenteuer-berg.de mit. Die Agentur hatte die Expedition der beiden Alpinisten organisiert.
Weitere Informationen über den Gipfelerfolg, die Route und Vorbereitungen liegen derzeit noch nicht vor. Bei vorangehenden Expeditionen war der 32 Jahre alte Sohn von Reinhold Messner stets im Alpinstil aufgestiegen: ohne Flaschensauerstoff, im kleinen Team, ohne Unterstützung von Hochträgern. Experten vermuten deshalb, dass auch dieser Coup "sauber" gelang.
Messner und Sieberer sind nicht zum ersten Mal gemeinsam im Karakorum unterwegs. 2019 gelang dem Duo die Erstbesteigung des 6718 Meter hohen Black Tooth im Mustagh-Tower-Massiv. 2021 waren die beiden am 7134 Meter hohen Praqpa Ri in der Nähe des K2 gescheitert.
Über den Yermanendu Kangri (7.163 m)@(zwischenHeadlineTag)>
Laut Chronist Eberhard Jurgalski handelte es sich beim Yermanendu Kangri um den zehnthöchsten noch unbestiegenen Gipfel der Welt. Der höchste ist der Gankhar Puensum (7.570 m) an der bhutanisch-chinesischen Grenze. Seit 2004 gelten in Bhutan die Berge als Wohnsitz der Götter und dürfen deshalb nicht mehr bestiegen werden.
Der Yermanendu Kangri befindet sich in der Nähe des 7821 Meter hohen Masherbrum.
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