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Update vom 10. Mai 2023: "Benjamool" bezieht Stellung zu seiner Aktion@(zwischenHeadlineTag)>
Auch mehrere Tage nach dem Biwak an der Zugspitze kommt die Berichterstattung nicht zur Ruhe. Die Nürnberger Nachrichten machten nun "Benjamool", wie sich der junge Mann sich bei Twitch nennt, ausfindig und sprachen mit ihm über die Aktion. Den Trubel kann der 19-Jährige aus dem Nürnberger Raum nicht verstehen. Ziel sei eine "Grenzerfahrung für sich selbst" gewesen, sagte er gegenüber der NN.
Da er kein Geld für Ausrüstung gehabt hab, habe er sich Turnschuhe seiner Mutter, eine Jacke seines Vaters und einen Sommerschlafsack geliehen. Erklärtes Ziel war es, bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt im Freien zu übernachten. Mit dem Livestream habe er sich "Benjamool" bei der beliebten Survival-Serie "7 vs. Wild" bewerben wollen.
"Es bestand zu keiner Zeit Lebensgefahr und ich war tatsächlich sehr sauer, dass Freunde von mir einen Notruf abgesetzt haben, denn die Einsatzkräfte haben besseres zu tun, als sich ein Video anzusehen", sagte er auf Nachfrage der NN. Der ganze Vorfall tue ihm "extrem leid".
Update vom 09.05.2023: Junger Mann biwakierte im Bereich der Hochalm@(zwischenHeadlineTag)>
Nach dem Biwak eines jungen Mannes im Zugspitzgebiet gab die Polizei weitere Einzelheiten bekannt: Nach Auswertung des Videomaterials wurde bekannt, dass der 19-Jährige nicht wie (auch von uns) ursprünglich gemeldet auf einem Schneefeld an der Zugspitze biwakiert hatte, sondern im Bereich der Hochalm. Diese liegt allerdings in Landschaftsschutzgebiet, weshalb nun eine Ordnungswidrigkeit geprüft wird. Der junge Franke hatte die Übernachtung live übertragen und Polizei sowie Bergrettung die gesamte Nacht auf Trab gehalten.
Ursprüngliche Meldung vom 08.05.2023: Live-Stream von Zugspitz-Biwak: Das ist passiert@(zwischenHeadlineTag)>
Der junge Franke wollte auf einem Schneefeld unterhalb der Zugspitze übernachten. Seine Aktion wäre wohl unbemerkt geblieben, wenn er keine Live-Übertragung via Smartphone gestartet hätte. Dieser blieb nicht lange unbemerkt, so wurde bald die Garmischer Polizei und infolge die Bergwacht alarmiert.
Laut Polizeiangaben war der 19-Jährige völlig unzureichend ausgerüstet: Lediglich einen leichten Sommerschlafsack hatte er im Gepäck. Als die Polizei auf den Stream aufmerksam wurde, zitterte er bereits und schien unterkühlt. Kein Wunder, sinken die Temperaturen in der Höhe nachts noch unter den Gefrierpunkt.
Zugspitz-Biwak: Rettungskräfte verfolgen Stream die ganze Nacht@(zwischenHeadlineTag)>
Die Rettungskräfte verfolgten den Stream die gesamte Nacht. Um etwa 05:30 Uhr wachte der junge Mann schließlich auf und stieg ins Tal ab. Zwar musste die Bergwacht nicht eingreifen, jedoch waren Beamte wie Rettungskräfte stundenlang auf Beobachterposten.
Die Polizei ist laut Pressemitteilung wenig erfreut von der Aktion: "Er hat da übernachtet, um das zu streamen. Das ist natürlich ein Haufen Arbeit für die Hilfskräfte," so ein Sprecher. Deshalb wird geprüft, ob gegen den Mann ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
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10 Kommentare
Kommentar schreibenZwar ist geplantes Biwakieren meist illegal, wird aber (hoffentlich) nicht so sehr verfolgt. Sonst würden viele, auch bekannte, Bergfotografen auf der Suche nach dem besten Licht bei Sonnenaufgang ständig verfolgt werden. Wer den Notruf abgesetzt hat hat überreagiert. Da liegt das Problem.
Zwar nur eine Vermutung, könnte mir aber gut Vorstellen das er das als Bewerbung für die nächste Staffel 7 vs Wild gemacht hat. Dort hieße es man solle sich eine Herausforderung (Mini Abenteuer) machen und dieses dann als Bewerbungsvideo auf youtube hochladen. Einsendeschluss 21.05. Wie gesagt muss nicht sein, aber alter und aktion in diesem Zeitraum passt halt.
Was leute für das bissel fame alles machen...
Lasst ihn doch streamen. Wenn er Hilfe holt, kann man drüber nachdenken zu helfen, vorher nicht. Natürlich ist das Biwakieren dort nur im Notfall erlaubt, aber auf die Straße kleben ebenso. Vetternwirtschaft ebenso. Abzocke der Bevölkerung ebenso.
Mir tun nur die Rettungsleute leid. Die müssen sich um solche Idioten kümmern und eventuell die sterblichen Überreste einsammeln. Hoffentlich hat der Idiot richtig gefroren.
War sicher ein Klimakleber , vom IQ her passt es
Ich halte es für nicht erforderlich, dass die Bergwacht diesen Vorgang verfolgt hat. Sie hat anderweitig doch genug Aufgaben und wird oft genug unnötigerweise in Ansproch genommen. Wenn dem jungen Mann kalt ist, muss er frieren und es wird ihm eine Lehre sein, das nächste Mal einen geeigneteren Schlafsack mitzunehmen. Und wenn es für ihn gefährlich würde, hat er ja das Handy, mit dem er streamt und so könnte er notfalls um Hilfe bitten (was ich an seiner Stelle allerdings möglichst umgehen würde ...). Ein Ermittlungsverfahren ist das m.E. nicht wert, ich sehe da nichts Strafbares.
Bei null Grad wird ein halbwegs normal angezogener Bergsteiger auch mit Sommerschlafsack nicht erfrieren. Anstatt jetzt zu versuchen dem ein Ermittlungsverfahren anzuhängen, sollten die die Kirche im Dorf lassen und ihre eigenen Entscheidungskriterien auch mal hinterfragen. Ich hab's nämlich auch schon erlebt dass die Bergwacht ungefragt zu meiner Rettung aufgebrochen ist. Bin nur heilfroh, dass das kostenfrei blieb ;-)
Ist geplantes biwakieren in Deutschland nicht illegal? :D
Ich habe auch schon gefroren beim Biwakieren. Hat keinen interessiert.
Einfach ignorieren den Typ. Schenkt doch den Leuten nicht mehr Aufmerksamkeit als notwendig. Immer dieses "Was wäre wenn..." ist so typisch für unsere Gesellschaft.
Gefühlt werden die "Aktionen" der Leute am Berg mit jedem Jahr noch dämlicher und unüberlegter...