Lob & Kritik auf Social Media

Erste Veggie-Hütte in Tirol öffnet am 15. Juni

Die Neue Regensburger Hütte geht ab der neuen Saison einen anderen Weg: Sie wird zur ersten vegetarischen Hütte Tirols. Statt Schnitzel, Schweinebraten und Co. stehen zukünftig vegetarische Speisen wie Kaspressknödel, Linsensuppe, Polentapalatschinken und Gemüsestrudel auf der Speisekarte. Das gefällt jedoch nicht jedem.

Die neue Regensburger Hütte im Stubaital, Tirol, Österreich.
© Walther Schönleber, Wikimedia

Über die Neue Regensburger Hütte

Die Neue Regensburger Hütte ist eine Schutzhütte des Deutschen Alpenvereins in den Stubaier Alpen. Der Zustieg aus dem Tal erfolgt von Neustift im Stubaital. Als Stützpunkt am Stubaier Höhenweg oder als Basis für die Besteigung der Ruderspitze, Seespitze, Kreuzspitze oder Plattenspitze eignet sich die Hütte gleichfalls für Tages- und Mehrtagestouren. 

Die erste vegetarische Hütte Tirols

Nachdem die Hütte in der Saison 2018/29 generalsaniert und mit einem modernen Holzanbau erweitert wurde, steht in dieser Saison die nächste große Änderung an: Mit der Sommersaison 2023 präsentiert sich die Hütte nach eigenen Angaben als erste vegetarische Hütte Tirols.

Dabei stehen zukünftig nur mehr "regionale, nachhaltig produzierte, vegetarische und unverarbeitete Bio-Lebensmittel" auf der Speisekarte: Hochzeits- und Kaspressknödelsuppe, Nepalesische Linsensuppe, Vitamin Allerlei mit Polentapalatsschinken, Feiner Gemüsestrudel mit Kürbiskernkruste, "Almige Hüttennudeln" oder ein "Regensburger" mit Linsen-Quinoa-Laibchen. 

Veggie-Hütten: Lob & Kritik in den Sozialen Medien

Die Ankündigung triftt in den Sozialen Medien jedoch nicht nur auf Begeisterung: Die auf der Webseite prominent beworbene Nachhaltigkeit wird in einige Kommentaren kritisch in Frage gestellt. 

Ein Kommentar stellt die Regionale Ausrichtung in Frage: "Kühe auf der Alm - Tradition und Pflege der Landschaft, aber nicht auf dem Teller? Wie passt das zusammen? Bergkäse und Tirolerschinken, Steckknödel, Spinatknödel, Kaiserschmarrn... gehören für mich zu BIO und regionalen Produkten. Darf freut sich viele Wanderer nach einem anstrengenden Tag." 

"…und wie kommt man denn drauf, das auf der Karte zu findende Kurkuma, Kichererbsen, Quinoa und Linsen als „regional und nachhaltig“ zu bezeichnen? En auf der Nachbar-Alm produzierter Speck aber nicht ?" fragt ein weiterer Kommentar.

Andere Nutzer finden das Konzept gut: "Spitze! Endlich gibt es für Vegetarier auch mal Auswahl und nicht zur Kässpätzle, Salat und Germknödel wie sonst wo. Wir werden gerne kommen!" so ein Leserkommentar.

Alle "Grünen Hütten" der Alpen könnt ihr in unserer Fotogalerie entdecken:

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16 Kommentare

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Erich Kriegler

Mal kurz die Welt retten. Durch Einschränkung des Speisenangebots auf einer Berghütte.

Das lässt die ... Träume mancher von einer ökosozialistischen Plan- und Mangelwirtschaft wahr werden. Aus dem historischem Scheitern dieses Ansatzes zu lernen, entspricht nicht mehr dem Zeitgeist. Und so schwingt sich der Wirt einer Berghütte zum Erzieher und Bevormunder auf. Einige würden für ihre vermeintliche Weltrettungsallüren sogar Freiheit und Demokratie bedenkenlos unterpflügen. Es ist wieder soweit. Freiheit und Demokratie sind eben nur so robust wie die, die sie verteidigen.

Es geht hier in diesem Beispiel konkret darum, dass eine Ernährungsweise zum vermeintlichen Wohle der Allgemeinheit ausgegrenzt wird. Keine Freiheit der Wahl mehr. Statt dessen betreibt man ein stigmatizing und marginalizing der "Sichandersernährenden". Dabei kann man so schön fremdenken lassen und sich zugleich moralisch wertvoller fühlen.

Dabei ist das zugrundeligende Gedankengebäude so schrecklich unterkomplex. Mal unterstellt, man könne tatsächlich durch Dekarbonisierung das Weltklima beherrschen: Deutschland hat gerade mal einen Anteil von 1,8 % des menschengemachten CO2-Ausstoßes, der wiederum 3% des gesamten CO2-Ausstoßes der Erde ausmacht. China (30,6%!), USA, Indien und Rußland haben zusammen einen Anteil von 55,6% am menschengemachten CO2-Ausstoß. Beispiel China: China baut seine Kohlenkapazitäten Jahr für Jahr um ein Vielfaches von dem aus, was Deutschland einsparen kann, 2 neue Kohlekraftwerke pro Woche (und exportiert zudem entsprechende Technologien zum Beispiel nach Afrika). China hat seinen CO2-Ausstoß ggü. 1990 mehr als vervierfacht, Deutschland fast halbiert. China will den Höhepunkt seines CO2-Ausstoßes vor 2030 erreichen, also seinen Ausstoß bis dahin weiter beliebig erhöhen.

Aber Deutschland (und mit ihm Österreich, das sich geistig-moralisch angeschlossen hat) fühlt sich mal wieder in der Vorreiterrolle. Das begründet den Verdacht, dass einfach nur der gute alte deutsche Chauvinismus in neuem Gewande zurückgekehr ist.

Dirk auf unserer Facebook-Seite

Eine gute und richtige Entscheidung. Weniger Fleischproduktion und Konsum ist mehr Nur auf maximal 20% der Ackerflächen in Deutschland werden Lebensmittel angebaut, auf den anderen 80% Futtermittel und Agrokraftstoffe. Eine 50%-ige Reduktion der Tierhaltung sollte das Ziel sein. Und den Rest dann möglichst zertifizierte Bioware. Leider ist der Fleischkonsum und vor allem die Fleischproduktion deutlich zu hoch System Fleisch - Filmtipp Mediathek - Armes Schwein - fettes Geschäft
Der wahre Preis des Billigfleischs - Der Film zeigt, wie unsere Fleischindustrie, mit Unterstützung aus Berlin, weltweit für Fleisch zum Ramschpreis sorgt. Die Folgen: Natur und Mensch leiden, bäuerliche Strukturen werden zerstört, Billiglöhner ausgebeutet.

Claudia auf unserer Facebook-Seite

Wie schnell sich wieder die Fleischessende auf den Fuß getreten fühlt und sich darüber beklagen, dass sie ausgegrenzt werden, weil eine Almhütte es wagt, kein Fleisch anzubieten. Das Argument, dass dann ja diejenigen übergangen werden, die quasi in der Mehrheit sind bzw. die Normalessenden seien. Erstens gehen viele Menschen dazu über, fleischlos zu essen ob nun vegetarisch oder vegan und wer legt eigentlich fest, dass Fleisch essen die Norm ist? All die hier aufschreien sollten sich mal damit beschäftigen, welchen "Müll" sie essen, wenn sie ihr heißgeliebtes Stück Fleisch genüsslich verzehren. Schonmal darüber informiert, wie Tiere in der Massentierhaltung behandelt werden? Wer sich das einmal anschaut, spuckt selbst das Fleisch aus der letzten Woche noch aus. Tiere werden gequält, nur damit "Meyer, Müller und Schulze" auch bloß durchgängig mit Fleisch versorgt werden und wenn es nicht verkauft wird, dann wird es einfach in den Müll geschmissen. Dieses Konsumdenken muss aufhören und wenn eine Almütte kein Fleisch mehr anbietet ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was ist denn so schlimm daran auch mal auf Fleisch zu verzichten? Wachsen dann den Fleischessern Blätter aus der Nase oder was ist das Problem? Und wem das nicht passt, der muss dann halt hungern oder entscheidet sich auch mal etwas ohne Tier zu essen.

Michael auf unserer Facebook-Seite

FInde ich etwas extrem. Mit wenig Fleisch aus Weidetierhaltung kann man für die Umwelt und Artenschutz sicher genau so viel machen wie durch vegetarische Küche. Aber es ist auf alle Fälle gut, dass man sich mit diesem Thema auseinander setzt und gute umweltfreundliche Verpflegung anbietet.

Holger auf unserer Facebook-Seite

Ich amüsiere mich prächtig. Als ob alle nur zum Fleisch essen auf die Hütte gehen…Ein Blick auf die Speisekarte ist verheißungsvoll. Wenn da einer nichts zu essen findet, dann liegt es an der Person und nicht am vegetarischen essen. Hört sich echt lecker an…

Christine auf unserer Facebook-Seite

Eigentlich sollte so was keine Diskussion veranlassen. Auf einer Almhütte soll es ohne großen Aufwand herzustellen sein, die Zutatenliste soll klein gehalten werden und - wenn möglich - regionale Lebensmittel verkocht werden. Und ja, man wird auch von vegetarischen und veganen Speisen satt.

Monika auf unserer Facebook-Seite

Warum kann es nicht beides geben?
Fleisch und Speck von den Bergbauern, mit deren Vieh werden die Bergwiesen gepflegt damit es dann auf den Hütten Grünfutter gibt.

Martin auf unserer Facebook-Seite

a Gulasch, Brotzeitplatten oder Spaghetti Bolognese gehört bei zu einer richtigen Bergtour wie das Amen in der Kirche. Zumindest jemanden die Wahl lassen, was er essen möchte wäre toll. Gott sei Dank habe ich auch die Wahl auf welche ich Hütte ich gehe.....

Jodl auf unserer Facebook-Seite

Gibts im Allgäu au, Hündleskopfhütte. Schmeckt gut, läuft gut, da fehlt hat nix! Find ich gut wenn die manchmal politisch verstaubte Bergwelt auf den neuesten Stand gebracht wird!

Nicolas auf unserer Facebook-Seite

Wenn die Essensauswahl entscheidet ob man eine bestimmte Tour macht und folglich auch eine bestimmte Hütte besucht, weiss ich a nimmer weiter. I geh in die Berg, der Berge wegen und nid wegen der Wampe.

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