Rekord mit Tenjen (Lama) Sherpa: Alle 14 Achttausender in schnellster Zeit bestiegen

Gipfeljagd beendet: Kristin Harila erreicht Gipfel des K2!

Die umstrittene Rekordjagd der Norwegerin Kristin Harila ist beendet. Um 10:45 Uhr Ortszeit am 27.07.2023 erreichten die 37-Jährige und ihr Team den Gipfel des K2 (8.611 m). Das Ziel, alle 14 Gipfel innerhalb von sechs Monaten über die Normalroute zu besteigen, hat die Norwegerin damit um knapp die Hälfte der Zeit unterboten. In 92 Tagen (!) jagte sie und Tenjen (Lama) Sherpa, mit dem sie sich den Rekord teilt, von Achttausender zu Achttausender. Der ursprünglich angekündigte Verzicht auf Flaschensauerstoff gelang wie von Experten erwartet nicht.

Gipfeljagd beendet: Kristin Harila erreicht Gipfel des K2
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Update vom 27.07.2023: Kristin Harila und Tenjen (Lama) Sherpa erreichen K2 - Rekord gelungen!

Wie Kristin Harila auf ihrer Instagram-Seite vermeldet (siehe unten) erreichte sie am 27. Juli um 10:45 Uhr Ortszeit den Gipfel des zweithöchsten Berges dieser Erde, den 8.611 Meter hohen K2. Begleitet wurde sie ihren Angaben zu Folge von Tenjen (Lama) Sherpa und Nima Rinji Sherpa. Zudem dankt sie einem "Fixing-Team", bestehend aus Pasang Nurbu Sherpa, Mingtemba Sherpa und Mingma Dorchi Sherpa.

Damit hat die Norwegerin in nur drei Monaten und einem Tag (92 Tage) alle 14 Achttausender bestiegen. Sie unterbot den bisherigen (von einigen angezweifelten) Rekord von Nirmal Purja um vier Monate. Bei ihren Besteigungen stand Harila stark in der Kritik, da sie auf alle verfügbaren Hilfsmittel zurückgriff: Flaschensauerstoff, ein professionelles Sherpa-Team, das Camp-Aufstellen, Spurarbeit und Routenfindung übernahm sowie Heli-Flüge von Basecamp zu Basecamp. Den Rekord der schnellsten Besteigung aller 14 8.000er teilt sich Harila mit Tenjen (Lama) Sherpa, der auf jedem Gipfel dabei war. 

2022 hatten der Norwegerin noch zwei Gipfel gefehlt, um Nirmal Purjas ("Nimsdai") Rekord der schnellsten Besteigung aller 14 Achttausender zu toppen. Ihr Ziel war es, alle Gipfel innerhalb eines Jahres zu erreichen. Die chinesischen Behörden verweigerten ihr allerdings die notwendigen Permits für den Cho Oyu (8.188 m) und die Shishapangma (8.027 m).

Während ihres 14 Peaks-Versuchs stellte Kristin mehrere Weltrekorde auf (laut Pressemeldung von Sponsor Osprey):

  • Schnellste Besteigung aller 14 der 8000m hohen Berge der Welt, zusammen mit Tenjin (Lama) Sherpa, 92 Tage

  • Erste Norwegerin, erste Skandinavierin, die alle 14 Gipfel bestiegen hat

  • Schnellste Person insgesamt, um die fünf höchsten Berge der Welt zu besteigen - Everest, K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu (69 Tage), 2022

  • Schnellste Zeit, um die fünf höchsten Berge zweimal zu besteigen, 439 Tage - Everest, K2, Kanchenjunga, Lhotse, Makalu, 2023

  • Schnellste Person insgesamt, um sechs Berge im Frühjahr in Nepal zu besteigen - Annapurna, Dhaulagiri, Kanchenjunga, Everest, Lhotse, Makalu (29 Tage)

  • Schnellste Frau, um den Mount Everest und den Mount Lhotse zu besteigen (weniger als 8,5 Stunden am 22. Mai 2022)

  • Schnellste Frau, um alle 14 8000er zu besteigen (92 Tage), 2023

  • Schnellste Zeit, um die drei höchsten 8000er zweimal zu besteigen, 439 Tage, Top 3 - 8000er (Zweimal), 2023

  • Schnellste Doppelerstbesteigung höherer 8000er, 8 Stunden, Everest - Lhotse, 2023

Update vom 23.07.2023: Kristin Harila am Gipfel des Broad Peak

Am 23. Juli um 4:30 Uhr Ortszeit erreichten Kristin Harila und ihr Team um Tenjen (Lama) Sherpa den Gipfel des 8051 Meter hohen Berges. Damit fehlt der Norwegerin nur noch der K2, um das logistische Mammutprojekt erfolgreich abzuschließen.

Update vom 18.07.2023: Harila gelingt Gasherbrum I

Und schon folgt der nächste Gipfel: Am 18. Juli um 5:10 Uhr Ortszeit standen Kristin Harila und sechs Begleiter am Gipfel des 8.080 Meter hohen Gasherbrum II. Damit fehlen der 36-Jährigen nur noch zwei Gipfel um den umstrittenen Rekordversuch abzuschließen.

Update vom 15.07.2023: Kristin Harila besteigt Gasherbrum II (8.035 m)

Am 15. Juli gab das Team der Norwegerin via Instagram bekannt, dass Harila und ihr Team um 7:45 Uhr Ortszeit den Gipfel des Gasherbrum II erreicht hatten. Mit ihr am Gipfel standen zwei Sherpas ihres Expeditionsanbieters Seven Summit Treks: Tenjen (Lama) Sherpa und Ming Temba Sherpa.

Update vom 14.07.2023: Kristin Harila bittet um Spenden

In ihrem neuesten Post bittet Kristin Harila um Spenden, um ihr Achttausender-Projekt fortzusetzen. Der weltweite Preisanstieg mache sich auch bei den Kosten für Flüge, Genehmigungen und Lebensmitteln stark bemerkbar und führe zu einen Kostenanstieg von bis zu 50 Prozent. Nach eigenen Angaben hatte Harila bereits 2022 für den ersten Rekordversuch ihre Wohnung in Norwegen verkauft. Die Kosten für die 2022-Expeditionen beliefen sich auf mehr als eine halbe Million Euro.

Kristin Harila ist angetreten, um den Rekord von Nirmal (Nims) Purja von 2019 zu brechen. Der hatte in sechs Monaten und sechs Tagen alle 14 8000er bestiegen – mit allem nur erdenklichen Support. Genau wie Kristin Harila, die ebenfalls auf jedwede Unterstützung setzt.

Ein Team von starken Helfern begleitet sie am Berg, trägt das Gepäck, die Sauerstoffflaschen und legt die Spur. Immer mit dabei und bisher mit Kristina auf allen Gipfeln: Tenjen (Lama) Sherpa. Für die ersten zehn Gipfel haben die zwei gerade mal 61 Tage (!) gebraucht. Am alpinistischen Stil scheiden sich allerdings die Geister. Wir haben uns in der Szene umgehört und Stimmen von Billi Bierling, Gerlinde Kaltenbrunner, Lukas Furtenbach, Ralf Dujmovits, Tamara Lunger und Stefan Nestler eingeholt.

Ein respektabler Rekordversuch oder ein alpinistisch und/oder ökologisch fragwürdiges Unterfangen? Wir wollen's von euch wissen: Stimmt hier mit ab und hinterlasst einen Kommentar!

Update vom 26.06.2023: Harila besteigt Nanga Parbat (8.125 m)

Unter dem Motto "Jetzt erst recht" setzt Kristin Harila ihre Rekordjagd unvermittelt fort. Nach den Betrugsvorwürfen am Manaslu vermeldet sie am 26.06. die erfolgreiche Besteigung des nächsten Achtausenders. Nur 14 Tage nach dem Gipfelerfolg am Manaslu erreicht die Norwegerin gegen 7 Uhr morgens zusammen mit ihren drei Begleitern Chhiring Namgel Sherpa, Pasdawa Sherpa und Dawa Ongju Sherpa den Gipfel des neuthöchsten Berges der Erde. 

Mit der Besteigung des Nanga Parbat in Pakistan ist Harila in der letzten Phase ihres Projekts angekommen. Zusammen mit ihrem Team wird Harila nun weiter nach Norden ziehen, um auch die letzten vier verbleibenden Achttausender in Angriff zu nehmen: K2, Broad Peak, Gasherbrum I und II.

Update vom 12.06.2023: Harila besteigt Manaslu (8.163 m)

Wie üblich via Instagram verkündet Kristin Harila die nächste 8.000er-Besteigung. Gemeinsam mit Pasang Nurbu Sherpa, Chhangba Sherpa, Kaji Sherpa, Nima Dorchi Sherpa und SonamTashi Sherpa hat sie ihrem Post nach am 10.06. am höchsten Punkt des Manaslu gestanden. Sie hat damit neun Achttausender in etwa sechseinhalb Wochen bestiegen.

Der Erfolg am achthöchsten Berg der Welt markiert das Ende der "Nepal-Tibet"-Phase ihres Projektes, alle 8.000er der Erde innerhalb einer neuen Rekordzeit zu besteigen. Die verbliebenen fünf 8.000er (K 2, Nanga Parbat, Gasherbrum I und II sowie der Broad Peak) liegen auf pakistanischem Staatsgebiet bzw. sind Grenzberge zu China.

Einen Tag nach der Meldung zur Besteigung ging die Norwegerin mit einem weiteren Post an die Öffentlichkeit. Darin wendet sie sich gegen kursierende Gerüchte und Anschuldigungen, die ihr offenbar Betrug vorwerfen. 

Mingma Gyabu Sherpa, einer der Erstbesteiger des K2 im Winter und der jüngste Besteiger aller 14 8.000er bislang, postete auf seinem Instagram-Account am 10.06. ein Video, das einen Hubschrauber zeigt, der am Manaslu unterwegs sein soll und schreibt dazu:

"Es würde mich nicht wundern, wenn einige Leute morgen oder übermorgen den Manaslu-Gipfel erreichen, da das Klettern einfacher ist, wenn man mit dem Helikopter zu den Lagern 1, 2 und 3 fliegt. Der Abstieg ist einfacher als der Aufstieg. (...) Ich habe dieses Video von Einheimischen in Sama Gaon erhalten, in dem ein Hubschrauber fliegt, um Bergsteiger und Güter zum Lager 2 zu bringen. Es ist von gestern. Ich war auch überrascht zu lesen, dass Bergsteiger an der Annapurna an einem einzigen Tag vom Basislager zum Lager 3 aufstiegen. Ich kann jetzt nachvollziehen, warum die Himalayan Database die Aufzeichnung von 8000-Meter-Besteigungsinformationen eingestellt hat."

Harila schreibt in Reaktion auf den Post von Mingma Gyabu Sherpa unter anderem:

"Ich bin sehr traurig und enttäuscht, dass ich nach Gerüchten und falschen Anschuldigungen über mein Team und mich im Internet erneut einen Kommentar und eine Antwort abgeben muss. Diesmal wegen angeblichen Betrugs, um den Rekord zu bekommen. (...)

@mingma.g hat gestern ein Video von einem Hubschrauber gepostet, der am Manaslu fliegt, was andeutet, dass ich zu den Lagern geflogen und nicht geklettert bin. Ich bin enttäuscht, dass dies von Mingma kam, da ich ihn in der Vergangenheit respektiert habe. Ich habe mein Tracking immer offen geteilt, damit die Leute sehen können, wo ich geklettert bin und wo ich Pausen gemacht habe. Ich habe meinen Tracker bei jedem Anstieg, den ich gemacht habe, gestartet und gestoppt. Abgesehen von meinem Tracker haben wir auch während des Aufstiegs gefilmt, was ein zusätzlicher Beweis ist. Mingma sagte zum Beispiel, dass ich an der Annapurna bis zum C3 geklettert bin, aber mein Tracker zeigt deutlich an, dass ich im C2 10 Stunden mit Ruhe verbracht habe. Ich habe nie behauptet, dass ich das ganz alleine schaffen könnte.

Es ist mir sehr wichtig, diesbezüglich transparent zu sein, da niemand ohne Beweise Anspruch auf einen Rekord erheben kann. Falsche Anschuldigungen stellen nicht nur MEINEN Ruf und meine Erfolge in Frage, sondern beeinträchtigen auch den Ruf von Seven Summits Treks und der Sherpa, mit denen ich klettere. Es ist sowohl unfair als auch unehrlich, falsche Behauptungen über meine Anstiege zu verbreiten, wenn ich Beweise dafür habe, dass sie falsch sind.

Ja, es ist mein Projekt und ich bin es, der mein Haus verkauft hat und Geld sammelt, um das Projekt abzuschließen. Ich bin keine "reiche weiße Dame". Mein gesamtes Geld fließt in das Projekt und um sicherzustellen, dass mein Team das bekommt, was es verdient (...). Ich erlebe, dass die Leute mich stürzen wollen. Aber ich werde es nicht zulassen! Ich werde weiter klettern und freue mich weiterhin über das, was ich erreicht habe. Ich hoffe, dass dies auch andere inspirieren wird.Um es kurz zu machen: Bin ich mit dem Helikopter in höhere Lager geflogen? Nein. Als Beweis kann man sich die Daten meines Kletter-Trackers ansehen. Ich habe natürlich auch andere Beweise wie zeitgestempeltes Filmmaterial und die Sherpa-Zeugen."

Wie in ihrem Reel zum Manslu-Erfolg zu sehen ist, nahm Harila auch bei dieser Besteigung künstlichen Sauerstoff zu Hilfe.

Alles über die 14 Achttausender der Erde erfahrt ihr in unserer Fotogalerie:

Update vom 07.06.2023: Harila erreicht Annapurna I (8.091 m)

Kristin Harila vermeldet auf ihrem Instagram-Account einen weiteren erfolgreichen Gipfeltag von der Annapurna I. Damit hat die Norwegerin acht von 14 Gipfeln in etwas mehr als einem Monat bestiegen. 

Ihrem Instagram-Account nach wurde Harila von sieben Nepalesen begleitet: Tenjen (Lama) Sherpa, Pasang Nurbu Sherpa, Lakpa Temba Sherpa, Mingma Tenjing Sherpa, Pasang Sherpa, Lakpa Gyaljen Sherpa und Tashi Sherpa. Ob die Norwegerin wie bei ihren anderen Besteigungen Flaschensauerstoff zu Hilfe nahm, geht aus den bisherigen Informationen nicht hervor.

Das nächste anvisierte Ziel ist der 8.163 Meter hohe Manaslu. "Wenn wir jetzt noch den Manaslu machen und dann die fünf (Achttausender) in Pakistan, glaube ich, dass wir es in drei Monaten schaffen können", sagte die 37-Jährige nach der Rückkehr von der Annapurna I. Ursprünglich wollte Harila alle 14 Gipfel innerhalb von sechs Monaten besteigen.

Update vom 30.05.2023: Harila erreicht Dhaulagiri (8.167 m)

Am 29.06. erreichte Harila den Gipfel des Dhaulagiri, mit 8167 Metern der siebthöchste Berg der Welt eigenen Angaben nach gemeinsam mit Tenjen (Lama) Sherpa, Pasang Nurbu Sherpa, Lakpa Temba Sherpa, Mingma Tenjing Sherpa, Pasang Sherpa, Lakpa Gyaljen Sherpa und Tashi Sherpa.

Update vom 24.05.2023: In 8 Stunden auf Mount Everest (8.848 m) und Lhotse (8.516 m)

Wie die Norwegerin auf Instagram schreibt, erreichte sie innerhalb von acht Stunden die Gipfel von Mount Everest (8.848 m) und Lhotse (8.516 m). Dabei nahm sie erneut eine Atemmaske zu Hilfe. Begleitet wurde Harila von ihrem Team um den Nepalesen Tenjen Sherpa.

Gemeinsam erreichten sie am 23. Mai Achttausender Nummer fünf und sechs. Damit hat die 37-Jährige sechs Achttausender innerhalb eines Monats bestiegen. Ursprünglich hatte Harila angekündigt, auf Flaschensauerstoff verzichten zu wollen. Dies gelang nicht, bereits bei ihrem ersten Gipfel (Shishapangma) griff sie auf eine Atemmaske zurück.

Harilas Ziel sind die 14 höchsten Berge der Welt innerhalb von sechs Monaten über die jeweiligen Normalrouten.

Update vom 19.05.2023:Harila erreicht höchsten Punkt des Kangchendzönga (8.586 m)

Update vom 17.05.2023: Kristin Harila am Makalu (8.485 m) erfolgreich

Nach einer kurzen Atempause nach ihren Erfolgen an Shishapangma und Cho Oyu Ende April und Anfang Mai (siehe unten) vermeldet die Norwegerin Kristin Harila einen weiteren 8.000er-Erfolg: Am 13. Mai 2023 erreichte Harila ihrem Instagram-Account zu Folge mit anderen Bergsteigern den höchsten Punkt des 8.485 Meter hohen Makalu.

Dabei hatte die Norwegerin mit körperlichen Problemen (Harnwegsinfektion) zu kämpfen, die ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigten. Dies verlangsamte die Aufstiegsgeschwindigkeit und Harila griff ab etwa 7.500 Metern Höhe auf Flaschensauerstoff zurück. Die 37-Jährige, die im 24-stündigen Abstieg zudem unter Augenproblemen litt, betont, dass sie ohne die Hilfe anderer nicht in der Lage gewesen wäre, den Berg zu besteigen und hebt das Teamwork hervor.

Wörtlich schreibt sie am Ende ihres Posts auf Instagram: "Nach einem 24-stündigen Abstieg sind wir endlich zurück im Basecamp und ich fühle mich etwas besser. Ich möchte noch einmal sagen, wie dankbar ich allen bin, die diesen Aufstieg möglich gemacht haben. Ohne Ihre Unterstützung, Teamarbeit und Kraft hätte ich den Makalu nicht besteigen können. Vielen Dank an meinen superstarken Sherpa @tenjin.sherpa.752, an das unglaubliche 'fixing team' @makalulakpa_8485m und @SevenSummitTreks."

Update von 03.05.2023: Kristin Harila an Shishapangma (8027 m) und Cho Oyu (8.188 m) erfolgreich

Innerhalb kürzester Zeit hat Kristin Harila erst den Shishapangma und dann den Cho Oyu bestiegen. Dies meldet die Norwegerin auf ihrem Instagram-Kanal.

Auf dem Gipfel des Shishapangma (8027 m) stand Harila am 26. April 2023, auf dem höchsten Punkt des Cho Oyu (8.188 m) am 03. Mai 2023. Damit hat die Bergsteigerin den 14. von 14 Achttausendern bestiegen. Wäre sie nur wenige Tage früher dran gewesen, hätte sie möglicherweise als erste Frau überhaupt gegolten, der dies gelungen ist. Zumindest, wenn man der Einschätzung von 8.000ers.com folgen mag. Dort wird seit 26. April die Chinesin Dong Hong Juan als Bergsteigerin gelistet, die die "true summits" aller 14 Achttausender erreichen konnte

Das eigentliche Vorhaben von Kristin Harila war es (siehe unten), alle 14 Achttausender innerhalb eines Jahres ohne Flaschensauerstoff zu besteigen. Dies hat nun bereits an Berg Nummer 2 in diesem Jahr nicht geklappt. In dem Beitrag auf Instagram zur Besteigung des Cho Oyu heißt es: "Wir realisierten, dass wir zu viel Zeit brauchten und es war sehr windig, also begann ich, meinen Notsauerstoff aus Lager 3 zu benutzen.“ Ob Flaschensauerstoff auch am Cho Oyu zum Einsatz kam, geht aus dem bisherigen Posting nicht hervor.

Update von 13.04.2023: Harila erhält Permits

Wie der in der Höhenbergsteigerszene gut vernetzte Stefan Nestler auf seinem Blog abenteuer-berg.de schreibt, erteilten die chinesisch-tibetischen Behörden erstmals seit drei Jahren offiziell Permits für ausländische Bergsteiger:innen. Die auf tibetischem Territorium liegenden Achttausender Cho Oyu und Shishapangma können nur von dort aus bestiegen werden.

Den Zuschlag erhielt der nepalesische Expeditionsveranstalter "Climbalaya", zu dessen Kunden auch Kristin Harila zählt. Wie Harila auf Instagram mitteilt, sei sie bereits in Tibet angekommen und auf dem Weg ins Shishapangma-Basecamp.

Kunden von "Climbalaya" sind neben Harila die 54 Jahre alte Sophie Lavaud. Ihr fehlen für die Besteigung der 14 8.000er nur noch Shishapangma (dort erreichte sie laut Nestler 2012 nur den Mittelgipfel und nicht den "True Summit") und Nanga Parbat. Die Schweizerin hat bereits alle Gipfel mit Atemmaske und Flaschensauerstoff bestiegen. Ebenfalls im Team ist die Mexikanerin Alvarez Chavez (Jahrgang 1983), die – ebenfalls mit Flaschensauerstoff – auf den fünf höchsten Achttausendern stand: Mount Everest, K2, Kangchendzönga, Lhotse und Makalu.

Im Zuge der Corona-Pandemie wurden die hohen Gipfel Tibets ab 2020 für ausländische Bergsteiger:innen gesperrt.

Kristin Harila: Gescheiterter Rekordversuch 2022

Cho Oyu (8.188 m) und Shishapangma (8.027 m) fehlten Harila im vergangenen Jahr zum erfolgreichen Abschluss des Projekts. Zuvor hatte die 36-Jährige innerhalb von nur 147 Tagen 12 Achttausender "abgehakt". Bereits nach dem Scheitern 2022 kommunizierte Harila, dass sie einen neuen Versuch wagen werde.

Kritik hatte sie in der Szene allerdings für ihre Besteigungsmethoden geerntet: Flaschensauerstoff, ein extrem großes Sherpa-Team sowie die Flüge von Basecamp zu Basecamp. Das soll sich nun allerdings ändern: Die norwegische Höhenbergsteigerin kündigte den Verzicht von Flaschensauerstoff an.

Kristin Harilas Rekordversuch 2023: Erstes Ziel Manaslu (8.156 m)

Nach Informationen des Expeditionsanbieter "Seven Summit Treks" und Harilas Instagram-Kanal will das Team die nepalesischen 8000er in der Frühjahrsaison angehen. Im Spätsommer sollen die Gipfel in Pakistan folgen. Zurzeit befindet sich Kristin Harila im Manaslu-Basecamp.

Noch unklar ist, ob es heuer Permits für Cho Oyu und Shishapangma geben wird. Voraussichtlich wird die Besteigung in der Herbstsaison möglich sein, wie Stefan Nestler auf abenteuer-berg.de berichtet.

28 Kommentare

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Andreas

Hat sie auch alle O2-Flaschen und Zelte wieder mit runtergebracht?

elchkleiner auf unserer Facebook-Seite

Aber den Rekord teilt sie sich mit Tenjen Sherpa!?! Der Stand doch mit ihr auf allen Gipfeln, oder? Okay vielleicht war er immer einen Meter hinter ihr und somit langsamer... (Achtung, der letzte Satz könnte Sarkasmus sein.)

Anonymer Benutzer

Nims ist kein deut besser ,und der verkauft & spielt sich au auf als wäre er der gott der Berge... körperlich und mental darf man die Leistung nicht unterschätzen , technisch und welchen Mehrwert dies hat ist gleich Null find ich ... wird halt in Zukunft wahrscheinlich mehr influencer und reich bobbys und victorias geben die sich mim heli hin und herumgfliegen lassen.... due 8ter über die normalroute ist eh nix mehr besonders in meinen Augen....

Astrid auf unserer Facebook-Seite

Die sportliche und mentale Leistung ist trotz der Kritikpunkte enorm!

Julian auf der ALPIN acebook-Seite

Nimsdai hat es auch nicht wirklich anders gemacht bezüglich Hilfsmittel...

Anonymer Benutzer

Also, man kann es Heliflüge kritisieren. Aber sie hat sich ja nicht auf die Gipfel fliegen lassen. Und glaube nicht, dass andere auf Sherpas verzichten und ihre zelte selber auf und abbauen. Sie ist, zwar mit Sauerstoff, aber trotzdem alleine auf alle Acht tausender in einer Wahnsinns Zeit. Das ist erstmal eine irre Leistung. Glaube bei einem Typen wäre die Kritik leiser. Also herzlichen Glückwunsch @kristin.harila . Tolle Leistung

Anonymer Benutzer

Kranke Leistung!!! Auch wenn ich es albern finde mit dem ganzen Aufwand und Heli etc. Die Leistung an sich ist brutal.

Anonymer Benutzer

Hat doch echt nichts mehr mit den echten Werten des Bergsteigen zu tun...

Bruno

NEIN! Ich habe das nicht gelesen! Gleich zu den Kommentaren, um hier ohne jeglichen Neid auf diese Person zu schreiben, daß das weder ein Rekord (da kein Vergleich) ist, noch etwas mit Alpinismus zu tun hat, sondern eine vollkommen sinnentleerte Aktion einer geltungssüchtigen Person ist. B

Langerheinz

Wollen Eure Leser*innen so etwas wirklich lesen? Ich nicht - habe es aber offensichtlich

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