Gefährlicher Eisschlag durch Tauwetter

Eiskletterunfälle im Stubach- und Leitertal: Zwei Deutsche schwer verletzt

Am Neujahrstag sowie am Montag, den 2. Januar, kam es zu Unfällen beim Eisklettern: Im Leitertal nahe Obertilliach in Tirol wurde eine Dreierseilschaft aus Deutschland Opfer eines Eisschlags. Dabei wurde ein 36-Jähriger aus Bayern schwer verletzt. Er wurde ins Innsbrucker Krankenhaus geflogen. Einen Tag zuvor war ein 24-Jähriger beim Eisklettern im Stubachtal durch Steinschlag verletzt worden.

Zwei Deutsche wurden beim Eisklettern schwer verletzt.
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Eiskletterunfall im Leitertal: 36-Jähriger aus Bayern schwer verletzt

Teil der Seilschaft waren zwei Männer im Alter von 36 und 34 Jahren aus Bayern sowie eine 31-Jährige aus Baden-Württemberg. Neben der Dreiergruppe befanden sich zwei Kletterer aus Österreich zum Unfallzeitpunk im Eisfall, wie der Einsatzleiter der Bergrettung Obertilliach dem ORF berichtete. Als sich die Gruppe aus Deutschland bereits in der Route befand, löste sich über ihnen eine Eissäule. Diese stürzte etwa 40 Meter in die Tiefe und traf im Fall die Gruppe.

Der 36-jährige Mann wurde schwer verletzt und musste per Tau gerettet werden. Nach der Rettung wurde er umgehend mit einem Polizei-Hubschrauber ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen. Auch der 34-Jährige und die 31 Jahre alte Frau wurden verletzt. Über die Schwere ist derzeit nichts bekannt. Die beiden Österreicher der zweiten Seilschaft blieben unverletzt.

Die Bergwacht teilte mit, dass die Kletterer zum Glück nicht direkt getroffen worden seien und benannte das Tauwetter der letzten Tage und Wochen als Ursache für den Unfall. "Der gesamte Wasserfall war relativ stark unterspült", sagte Einsatzleiter Figl. Dadurch habe das Eis ein enormes Gewicht und es komme zu massiven Abbrüchen.

Eiskletterer aus München im Stubachtal verletzt

Bereits am 1. Januar war ein Eiskletterer aus München im Stubachtal verunglückt, wie die SZ berichtet. Der Unfall ereignete sich im Eisfall "Gläserne Madonna" am Enzingerboden. Dort war der 24-Jährige mit seinem 38 Jahre alten Kletterpartner unterwegs. Die beiden Münchner befanden sich im Eis, als über ihnen Steinschlag abging und den jüngeren der beiden traf.

Der 24-Jährige wurde von vier Felsbrocken mit etwa einem halben Meter Durchmesser an Kopf und Schulter getroffen, teilte die Bezirkspolizei mit. Der junge Mann war laut Polizeibericht aufgrund seiner Kopfverletzung verwirrt und ohne Orientierung. 

Der glücklicherweise unverletzte Seilpartner konnte den Verletzten zum Wandfuß abseilen und ihn zur Station einer Bergbahn bringen. Dort wartete bereits die Bergrettung zur Erstversorgung des Verletzten. Der Kletterer wurde von dort ins Krankenhaus gebracht. Der Steinschlag ereignete sich, als die Seilschfaft versucht hatte, ein eingeklemmtes Seil zu lösen.

2 Kommentare

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bergdoc

... momentan ist auch von den Temperaturen her die absolut perfekte Zeit zum Eisklettern... :(

Bert

Solche Unfälle können vermieden werden. Es war im gesamten Alpenrand viel zu warm, klar dass da die Wasserfälle, welche einst gefroren waren, langsam instabil werden und schmelzen.

Da wird wieder der Verstand zur Seite gelegt weil man unbedingt klettern gehen muss.