Glück im Unglück

Lech/Zürs: Pistenskifahrer bei Lawinenabgang im Skigebiet mitgerissen

Nach einem Lawinenabgang am 25. Dezember im österreichischen Skigebiet Lech/Zürs konnten alle Vermissten gerettet werden. Zunächst waren die Rettungskräfte wegen eines Videos von zehn Verschütteten ausgegangen. Mehr als 200 Rettungskräfte waren bei der Such- und Bergungsaktion im Einsatz.

Der Lawinenabgang in Lech/Zürs ist offenbar glimpflicher ausgegangen als zunächst befürchtet.
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Eine Lawine ging am 25. Dezember gegen 15 Uhr oberhalb des gesicherten Pistengeländes im Skigebiet Lech/Zürs ab. Als die Schneemassen das Skigebiet unterhalb des etwa 2700 Meter hohen Trittkopf erreichten, rissen sie mehrere Wintersportler mit.

Zunächst galten aufgrund von Videoaufnahmen etwa 10 Personen als vermisst. Mit starken Scheinwerfern hatten die Rettungskräfte den Lawinenkegel ausgeleuchtet. Zusätzlich suchten die Helfer:innen das Terrain mit Lawinensonden ab. Insgesamt sieben Hubschrauber unterstützten den Einsatz aus der Luft.

Am gestrigen Montag (26.12.2022) folgte eine Sicherheitssuche, die bestätigte, dass niemand von der Lawine begraben wurde. 

Acht Skigäste konnten laut Medienberichten unverletzt gerettet und identifiziert werden. Drei weitere Personen wurden mit leichten Verletzungen gerettet. Ein 46-jähriger Deutscher wurde beim Abgang der Lawine teilverschüttet und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen.

Bis zu 200 Personen verschiedener Rettungsorganisationen nahmen an dem Einsatz teil. Was hätte passieren können, zeigt die Breite des Lawinenkegels auf der Piste: 500 bis 600 Meter lang und teils mehrere Meter hoch bedeckten die Schneemassen eine Fläche in der Größe mehrerer Fußballfelder.

Erhebliche Lawinengefahr am Arlberg

In den vergangenen Tagen hatte es in dem hochalpinen Gebiet viel Neuschnee gegeben. Durch die abrupt ansteigenden Temperaturen war die Lawinengefahr durch Triebschneeansammlungen zum Unfallzeitpunkt erheblich, wie der Lawinenwarndienst Vorarlberg Focus.de im Interview mitteilte.

Im betroffenen Skigebiet Lech/Zürs war der Neuschnee laut Angaben der Betreiber bereits am Sonntag gesprengt worden. Offenbar konnte die Sprengung die Gefahr aber nicht gänzlich beseitigen. Die Behörden ermitteln nun unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Text von Lubika Brechtel

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