Rekordtag: Rund 120 Bergsteiger:innen am K2

Stau am K2: Bergsteiger stecken am Flaschenhals fest

Nachdem am Donnerstag ein fünfköpfiges Sherpa-Team die Fixseile bis zum höchsten Punkt des K2 gelegt haben, ist der Run auf den K2 in dieser Tourensaison eröffnet. Am 22.07.2022 versuchten rund 120 Bergsteiger:innen den Gipfel zu erreichen. Die meisten erfolgreich - trotz eines Staus am Flaschenhals. Im Video festgehalten von Mingma Gyalje Sherpa.

Flaschenhals: Stau am K2
© Instagram

Rekord am K2: 120 Besteigungen an einem Tag

Am Freitag vergangener Woche haben rund 120 Mitglieder kommerzieller Teams (die meisten mit Flaschensauerstoff) den Gipfel des zweithöchsten Bergs der Erde erreicht. Ein neuer Rekord am K2.

Die Erstbesteigung des im Norden Pakistans gelegenen zweithöchsten Bergs der Welt war am 31. Juli 1954 durch die Italiener Achille Compagnoni und Lino Lacedelli erfolgt. Seitdem dauerte es 40 Jahre, bis die Marke von 100 Besteigungen erreicht war.

Der neue Rekord brachte nicht nur erfreuliches mit sich, sondern auch einen gefährlichen Stau am Flaschenhals. 

Rekordtag bringt Probleme: Stau am Flaschenhals

Ein Video, das von Mingma Gyalje Sherpa in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde, zeigt eine lange Schlange von Bergsteiger:innen am so genannten „Flaschenhals“. Über ihnen riesige, einsturzgefährdete Eistürme.

Der Flaschenhals ist ein schmales Couloir, das von Eistrümen ("Seracs") aus dem Eisfeld östlich des Gipfels überragt wird. Das Couloir befindet sich nur 400 Meter unterhalb des Gipfels. Bergsteiger:innnen müssen hier etwa 100 Höhenmeter in ausgesetztem Gelände überwinden, um der Gefahrenzone zu entkommen. Bei einer Höhe von 8.200 m und einer Steilheit von 50 bis 60 Grad ist diese Strecke der gefährlichste Teil der Aufstiegsroute.

Fakten zum K2

  • Höhe: 8611 m

  • Gebirge: Karakorum

  • Land: China, Pakistan

  • Erstbesteigung: am 31. Juli 1954 durch Achille Compagnoni und Lino Lacedelli.

  • Erste Winterbesteigung: am 16. Januar 2021 durch Nirmal Purja, Mingma Gyalje Sherpa, Dawa Tenzing Sherpa, Kilu Pemba Sherpa, Dawa Temba Sherpa, Mingma David Sherpa, Gelje Sherpa, Pemchhiri Sherpa, Mingma Tenzi Sherpa und Sona Sherpa.

Weitere Interessante Zahlen und Fakten rund um die Meilensteine des Alpinkletterns haben wir in unserer Galerie für euch zusammengestellt:

3 Kommentare

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Michaela Weber

...und die Erhabenheit und Schönheit der Berge wird durch diesen Wahnsinn des Kommerzes zerstört. Hunderte von Pseudobergsteigern in einer Schlange auf den Gipfel, geführt von minderausgerüsteten Sherpas, die ihr Leben für Geld riskieren und verlieren, nur um Menschen auf einen Gipfel zu führen. Für was???? Was gibt mir das im Leben fern des Gipfels zu sagen "Ich war auf dem K2"? Ist er deshalb ein besserer Mensch? Darf er deshalb Dinge tun, die "Mann" sonst nicht tun würde? Warum nimmt dieser Gipfelstürmer seinen Abfall nicht wieder mit ins Tal....ist er jetzt ein Priviligierter, erhaben über solche profanen Dinge wie Abfall? Wie wird sich dieser Mensch ggüber anderen Menschen verhalten, die nicht auf einem Gipfel waren? 120 Menschen an einen Tag auf einem Gipfel....was sagt einem das über die heutige Situation der Menschheit. Die einen sterben immer noch vor Hunger und die anderen suchen ihren Kick in der anderen Extremen.

Alex

Sherpa-Teams, die die schwierigsten Berge vom Start bis zum Ende mit Seilen durchsichern und sie somit in riesige Klettersteige verwandeln. Dazu Kunden mit einem Sherpa an ihrer Seite, der ihnen den Jumar von Seil zu Seil wechselt und Sauerstoff hinterherträgt, sowie ein zusätzlicher Träger, der Rucksack und Ausrüstung von Lager zu Lager bringt. So gehts dann zum Gipfel und noch bevor man wieder im Basecamp ist, lässt man sich auf Instagram etc. feiern... Was sich die letzten 2-3 Jahre im Höhenbergsteigen so entwickelt hat ist irgendwie schon krass...

Nose

Bergabenteuer 2022: Wie an der Kasse im Supermarkt, nur steiler, mit geringerem Sauerstoffgehalt und die Rechnung ist schon bezahlt, … verrückte Welt!