Der Verband der Österreichischen Berg- und Skiführer konstatiert wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie aktuell und bis in nicht absehbarer Zeit hohe Einnahmeverluste für seine Mitglieder. Daher hat sich Walter Zörer, 1. Vorsitzender des Verbands, in einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gewandt, die Ihr hier im Wortlaut lesen könnt:
"Die aktuellen außergewöhnlichen Umstände treffen auch die Österreichischen Berg – und Skiführer massiv. Das vorzeitige Ende der Wintersaison bringt natürlich starke Umsatzeinbußen für die alpinen Führungskräfte mit sich. Zugleich kann momentan niemand sagen, ob und wann wir uns wieder frei auf den Bergen gemeinsam bewegen können.
Die meisten Berg – und Skiführer sind selbständig und als EPU (Ein-Personen-Unternehmen, d. Red.) tätig, durch von den Landesgesetzen vorgegeben in Körperschaften öffentlichen Rechts strukturiert.
Damit erhalten sie auch keine Unterstützung von der Wirtschaftskammer und können nur auf den Hilfsfonds der Regierung hoffen. Von den Ländern ist bis jetzt noch keine Hilfe angeboten worden.
Rund 1500 österreichische Berg – und Skiführer begleiten jährlich zigtausende Kunden durch die Bergwelt. Dazu kommen Bergwanderführer, Schluchtenführer und Sportkletterlehrer. Insgesamt umfasst die Gruppe der alpinen Führungskräfte etwa 3500 – 4000 Personen in Österreich.
Als wichtiger Teil der österreichischen Tourismuswirtschaft sorgen die alpinen Führungskräfte für ein modernes Risikomanagement am Berg und ermöglichen ihren Gästen unvergessliche Erlebnisse.
Es wird eine Zeit nach Corona geben, und da brauchen wir dringend unsere Bergführer, Bergwanderführer, Schluchtenführer und Sportkletterlehrer um in vielen Regionen Österreichs zusammen mit Beherbergungsbetrieben, Gastronomie und Tourismusverbänden unser schönes Land wieder für unsere Gäste zugänglich und sicher erlebbar zu machen.
Darum ist es unverzichtbar, dass die Regierung ihre Versprechen einhält und auch diese EPUs und KMUs (kleine und mittlere Unternehmen, d. Red.) sofort und nachhaltig unterstützt."
FPÖ befürwortet Hilfe @(zwischenHeadlineTag)>
In einer eigenen Presseaussendung fordert FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl ebenfalls ein Hilfspaket für Berg- und Skiführer.
"Diese Menschen dürfen nicht einfach im Stich gelassen werden“, lässt sich Kickl in der Pressemeldung zitieren. Auch nach der Krise sei ein großzügiges Förderprogramm für Berg- und Skiführer vonnöten.
"Österreichs Selbstbild ist ausgesprochen intensiv von unserer wunderbaren Landschaft geprägt", meint Kickl. "Daher müssen wir jene Menschen, die uns diese Landschaft näherbringen, auch entsprechend unterstützen."
5 Kommentare
Kommentar schreibenEs wird Veränderungen auch in diesen Berufen geben müssen, Bergführer arbeiten auch als Reinigungskräfte für Fassaden, Hangsäuberung u Absicherungen, Beleuchtung aufhängen u abbauen, Dächer bei gr Schneelast befreien usw.
Jetzt werden Erntehelfer gesucht! Wie wärs da mitzuhelfen, besser als abzuwarten....
Dem VDBS wird es nicht anders gehen... ;-(
Ich drücke all den Bergführern und Bergführerinnen die Daumen, dass sich Lösungen finden
Der Umfang dieser Krise lässt sich noch nicht mal im Ansatz erahnen. Da werden noch ganz andere Bevölkerungsteile und Berufsgruppen gewaltig ins Schleudern kommen. Und ob deren Angehörige dann künftig ausgerechnet Bergtouren oder sonstigen "coolen und geilen Outdoorfun" ganz oben auf der Prioritätenliste haben, darf wohl entschieden bezweifelt werden.
Meine Aussage bzgl. Herrn Zörer nehme ich zurück - habe den Absatz zu Kickl versehentlich seiner Pressemitteilung zugeordnet.
Es gilt: Herr Kickl und FPÖ verfolgen die Strategie, Dinge zu fordern, für deren Umsetzung sie nicht sorgen müssen. Und das am liebsten unter Verwendung von Begriffen wie Österreich, Heimat, Landschaft, etc. - Rattenfänger!
Herr Kickl hat es als Nicht-Regierungsverantwortlicher leicht, sich mit - an sich durchaus berechtigten - Forderungen bei bestimmten Bevölkerungsgruppen beliebt zu machen. Ein Vorgehen, das wir von der FPÖ auch in anderen Bereichen kennen. Es ist traurig, dass der Vorsitzende eines Berufsverbands - nur weil gerade seine Partikularinteressen bedient werden - die Unterstützung durch Herrn Kickl und seine Partei herausstellt. Es wäre schön, wenn Herr Zörer bei solchen Äußerungen berücksichtigen würde, welches Gesamtbild FPÖ und speziell Herr Kickl in jüngerer Vergangenheit abgegeben haben...