Wegen der Corona-Krise

Österreich: Verzicht auf Bergtouren

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Österreich: Verzicht auf Bergtouren
© picture alliance/imageBROKER

Im von der Krise besonders stark betroffenen Italien darf man das Haus wegen der herrschenden Ausgangssperre ohnehin nur noch aus wichtigen Gründen verlassen. 

Da eine Bergtour auch bei der allergrößten Bergleidenschaft ganz sicher nicht dazugehört, stellt sich in Südtirol und anderen Bergregionen des Landes die Frage nach der Zulässigkeit von Bergtouren in rechtlicher Hinsicht nicht mehr. 

Auch in Österreich traten am 16. März landesweit Verkehrsbeschränkungen in Kraft, wonach für die neun Millionen Bewohner*innen der Alpenrepublik neben vielen anderen Bestimmungen Freizeitaktivitäten und sportliche Aktivitäten nur noch stark eingeschränkt zulässig sind. 

Das besonders stark betroffene Bundesland Tiol hat am Montag die Infos zur Ausgangssperre präzisiert. Demnach sehen die Behörden des Landes Spazierengehen alleine oder mit im eigenen Haushalt lebenden Personen als zulässig, Berg- und Skitouren aber ausdrücklich als unzulässig an.

<p>Wie leergefegt: die Innenstadt Wiens in Zeiten der Ausgangssperre.</p>

Wie leergefegt: die Innenstadt Wiens in Zeiten der Ausgangssperre.

Nun ist es das eine, derartige Anordnungen zu erlassen, das andere ist es, diese auch zu kontrollieren und gegebenenfalls zu sanktionieren. Dies dürfte in diesen Tagen vielerorts schwer möglich sein. Die Frage steht daher weiter im Raum, ob und wie sich leidenschaftliche Berggeher*innen angesichts guter Verhältnisse und bester Wetteraussichten von Bergtouren abhalten lassen.

Diesse Frage beschäftigt offensichtlich auch den Österreichischen Alpenverein, der sich klar positioniert hat. ÖAV-Präsident Andreas Ermacora sagte: "Der Alpenverein ruft dazu auf, in den kommenden Wochen auf Skitouren oder Wanderungen gänzlich zu verzichten. Derzeit wird das medizinische Personal anderswo dringend gebraucht – die Situation soll nicht durch von Freizeitsportlern verursachten Unfällen zusätzlich verschärft werden. Die Alpenvereinsfamilie muss hier mit gutem Beispiel voran gehen und das eigene Interesse zurückstellen."

Auch Berg- und Skiführer*innen des Landes und Bergretter*innen rufen in zahlreichen (Social-Media-)Beiträgen auf, die behördlichen Anordnungen zu befolgen:



Auch prominente Influencer*innen haben sich zu Wort gemeldet. Hier Linda Meixner, die knapp 100.000 Follower*innen auf Instagram hat, und auch bei der Bergrettung aktiv ist:

Und in Deutschland? Ab dem 21. März gelten auch in Bayern erhebliche Ausgangsbeschränkungen. Das bedeutet, dass die eigenen vier Wände nur aus "triftigen Gründen" verlassen werden dürfen. Im Freien Sport zu treiben ist aber weiterhin möglich, allerdings nur noch allein oder in Begleitung von Angehörigen, mit denen man unter einem Dach wohnt. Mit dem PKW zum Wanderparkplatz zu fahren, ist allerdings tabu.

16 Kommentare

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Bergfex

Hallo ihr da draußen,

ich verstehe beide Seiten. Man sollte Vernünftig sein in diesen Tagen und auf die Ratschläge und/oder Vorschriften im eigenen Land hören.
Jedoch stellt meines Erachtens, eine leichte Bergtour, kein größeres Risiko als ein Lauf im Park dar.
Natürlich sollte das so gut es geht unterlassen werden, aber was tun, wenn die Familie daheim durchdreht und einfach mal für einen Tag raus muss in die Natur, um danach wieder Gelassenheit zu erfahren?
Ich finde das ist in Notfall okay.... LG an alle Bergfexe :)

Werner

Städter gehen in Städten spazieren! (joggen, Rad fahren, ......)
Stadt-Umländer gehen im Umland spazieren! (joggen, .......)
Trainierte und erfahrene Menschen können doch wandern gehen!? (uam)
Jedem das Seine, aber hoffentlich überschätzen sich nicht wieder welche, die gerne gerade jetzt dann das für sie nicht Geeignete machen möchten!
Also, net Patschert sein, und net überschätzen. Net grod JEZT!
Owa vom Gas!

Bergfreund_Sachsen

Was sind hier nur für Egoisten im Netz, das ist ja erschreckend! Außerdem ist ein Vergleich mit 1933 und irgendwelchen Grundrechten absolut fehl am Platz!! Was spricht dagegen, die Berge mal für ein paar Wochen in Ruhe zu lassen?

grsepp

Servus, Servus!
Der Hinweis auf 1933 hat mich überzeugt! Als überzeugter Demokrat rufe ich hiermit (hoffentlich in Deinem Sinn) ganz offen die Seilbahnbetreiber und Tourismusmanager auf, sich gegen diese Einschränkungen ihrer Grundrechte zu stellen und am Wochenende ihre Einrichtungen wieder zu öffnen. Is doch wurscht! Oh Mann, Leute gibt´s!

Wurzelsepp

Ich glaube die Frage für diejenigen, die erwägen, dennoch in die Berge zu gehen, ist gar nicht die nach dem Maß des persönlichen Egoismus in der jetzigen Zeit. Die Frage scheint mir vielmehr die zu sein, ob man sich dem Diktat der Überzahl selbsternannter Experten, die jetzt den Ton angeben, bedingungslos beugt, oder ob man sich einen Rest eigenen Urteilsvermögens vorbehält, wo doch keiner wirklich weiß, wie die Lage tatsächlich ist. Ich verstehe daher jeden, der sich im Zweifel aus Vorsicht zurücknimmt - habe aber auch für jeden Verständnis, der sich einen Rest Autonomie bis auf weiteres vorbehält. Was mich eigentlich stört ist die Einseitigkeit der öffentlichen Meinung, die mehr und mehr zum Autoritären neigt und keine abweichende Meinung in solchen Fragen akzeptieren möchte, in denen ihre Ansicht bereits gebildet wurde.

Servus

Antwort an grsepp

Es werden hier massiv Grundrechte eingeschränkt.Erinnert sehr an 1933 in Deutschland.
Mal schauen wo das endet.

grsepp

An Reinhold Ruf:
Werner Munter hat in seinem Buch treffend geschrieben:
"Achtung Experte! Die Lawine (alternativ das Virus) weiß nicht, daß Du Experte bist!" Bleib einfach daheim und freu Dich, daß Du bis jetzt anscheinend fehlerfrei in den Bergen überlebt hast. Die Rettungsorganisationen freuen sich mit Dir. Noch mehr freuen sie sich, wenn sie tatsächlich "nur" zuhause rumsitzen müssen und nicht auf einen wie auch immer gearteten Einsatz ausrücken müssen. Bei Lawinenwarnstufe 4 oder 5 (vergleiche ich jetzt mal mit dem Virus) bleibst Du hoffentlich doch auch zuhause, oder ist das auch Massenhysterie?
Schönes Leben noch!

Tina

Hallo Leute ... einfach vernünftig denken und handeln kommt uns doch ganz sicher ALLEN zu gute und unsere schönen Berge laufen uns doch nicht weg.... Bis bald und Bergheil ??

Servus

Ich geh seit 43 Jahren Klettern, Skitouren und Eistouren.
Gott seit Dank ist mir bei über 1000 Klettertouren , ca. 50 Eistouren und über 1000 Skitouren nichts passiert.
Wegen einer völlig undurchsichtigen Massenhysterie lasse ich mir keine Skitour verbieten
Reinhold Ruf

Michael Debertin auf unserer Facebook-Seite

Ist es denn so schwer den eigenen Egoismus mal zu zügeln und zum Wohle aller, insbesondere der Bergretter, des Rettungsdienstes und des Klinikpersonals einfach zu Hause zu bleiben??? Allein das man darüber diskutieren muss zeigt wie unsozial viele bei uns sind!!

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