Eine Kampagne zur Rettung der Alpen

#UnsereAlpen

Mit der Kampagne "Unsere Alpen", wollen die Alpenvereine Deutschland, Österreich und Südtirol das Bewusstsein für den Natur- und Kulturraum Alpen stärken. Teil dieser Kampagne sind Beiträge in den sozialen Medien mit dem #UnsereAlpen, sowie eine Kampagnenzeitung, Postkarten und eine eigene Internetseite.

#UnsereAlpen
© www.unsere-alpen.org

Am 4. Dezember starteten DAV, ÖAV und AVS die gemeinsame Kampagne "Unsere Alpen". Ziel ist es, der breiten Öffentlichkeit zu zeigen, wie einzigartig und vielfältig die Alpen sind und ein Bewusstsein für die Bedrohungen dieses wertvollen Natur- und Kulturraumes zu schaffen. 

Die Alpen beherbergen eine einzigartige Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten. Sie sind die Lebensgrundlage und der Lebensraum vieler Menschen. Sie bieten eine einmalige Landschaft. Aber: Die Alpen sind bedroht. Vom Tourismus. Vom Verkehr. Und von den vielen weiteren Erwartungen und Konsequenzen der globalisierten Welt. Deshalb sind auch alle gefragt, wenn es um die Bewahrung der Alpen geht. 

Die Botschaft der Alpenvereine lautet: ""Die Alpen sind schön. Noch. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen." Die Kampagne beinhaltet eine Kampagnenzeitung, Postkarten, eine zentrale Website und Postings in den sozialen Medien mit dem #UnsereAlpen.

Die Kampagne - warum jetzt?

Unter den großen Skigebieten findet derzeit ein Wettkampf um die "Poleposition" statt. Die Betreiber erweitern ihre Gebiete, solange es noch geht. Denn wenn der Klimawandel weiter voran geht, der Kampf um die Schneesicherheit immer aufwändiger wird und das Skifahren dadurch teuerer, dann überleben nur die großen Skigebiete - so das Kalkül.

ABER: Die gesellschaftliche Akzeptanz naturgefährdender Eingriffe schrumpft. Die Outdoorbranche boomt seit vielen Jahren. Insbesondere der Bergsport ist beliebt wie nie zuvor. Die Folgen sind bekannt, positive wie negative. Eine positive Folge bricht sich langsam, aber gewaltig Bahn: Das Bewusstsein für den Wert der Alpen.

Die Alpen haben einen unschätzbaren ökologischen, ökonomischen und sozialen Wert. Aber sie sind bedroht, nicht nur durch Skigebietserschließungen. Ihre zentrale Lage setzt sie auch darüber hinaus einem massiven Nutzungsdruck aus – siehe zum Beispiel die Themen Verkehr oder Wasserkraft. Verschärft wird die Situation einmal mehr durch den Klimawandel. 

Das Riedberger Horn - DAV

<p>Das Riedberger Horn: eine Zukunftswerkstatt.</p>

Das Riedberger Horn: eine Zukunftswerkstatt.

© DAV/Jörg Bodenbender

Die Pläne um die Skischaukel am Riedberger Horn hat in der letzten Zeit sehr für Aufsehen gesorgt. Letztendlich wurden diese Pläne im April 2018 ad acta gelegt, die damit verbundene Änderung des Alpenplans soll in der laufenden Legislaturperiode rückgängig gemacht werden. In der Bevölkerung gab und gibt es keinen Rückhalt mehr für ein solches Projekt.

Die bayerische Staatsregierung fördert nun massiv die Entwicklung naturnaher Tourismusformen in der Region am Riedberger Horn – im vollen Bewusstsein, dass die Öffentlichkeit dort ganz besonders genau hinschaut. Der DAV ist überzeugt, dass sich am Riedberger Horn entscheidet, ob es eine "andere" touristische Zukunft geben kann.

Skierschließungsprojekte - AVS

<p> Kirchlein im Villnösser Ranui mit den Geislern im Hintergrund.</p>

Kirchlein im Villnösser Ranui mit den Geislern im Hintergrund.

© Picture Alliance

Auch Südtirols Natur und Berge stehen unter Druck. Skierschließungsprojekte wie jenes zwischen Langtaufers und dem Kaunertal oder zwischen Sexten und Sillian beschäftigen das Land ebenso wie touristische Hotspots, wo der Verkehr und der Besucheransturm ausufern.

Exemplarisch dafür stehen etwa der Pragser Wildsee und das Kirchlein im Villnösser Ranui mit den Geislern im Hintergrund. Beide Orte wurden diesen Sommer geradezu überrannt und stehen für die Auswüchse der Entwicklung.

AVS-Vorsitzender Georg Simeoni: „Wir alle sind gefordert – politische und strategische Entscheidungsträger, jeder einzelne und auch die Alpenvereine – nach Möglichkeiten zu suchen, die Alpen in ihrer Schönheit zu bewahren, so wie sie sind.“

Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramm - ÖAV

© Bernd Ritschel

Als Naturschutzorganisation machte der ÖAV früh auf die bedenklichen Konsequenzen eines geplanten Neuentwurfes des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms (TSSP) öffentlich aufmerksam und brachte somit eine aktuell laufende politische Diskussion ins Rollen. 

Der ÖAV forderte neben klaren Endausbaugrenzen eine vorläufige Verlängerung des bestehenden Seilbahnprogramms von der Landesregirung Tirols. Anfang Dezember auf eine Fortführung des Tiroler Seilbahn- und Skigebietsprogramms. Noch immer fehlt in diesem Programm jedoch ein klares Zugeständnis zu Endausbaugrenzen sowie der breite Dialog mit der Bevölkerung 

Zudem setzt sich der ÖAV gemeinsam mit anderen Natur- und Umweltschutzorganisationen für den Schutzt der Wasserressourcen ein.

Unterstützt wird die Kampagne übrigens unter anderem durch Alexander Huber: „Für mich sind die Alpen der Boden, auf dem ich lebe. Mein Lebensraum, und zwar in vollem Umfang. Weil ich hier wohne, arbeite und meine Freizeit verbringe. Die Alpen sind ja weltweit tatsächlich das Beste, um der Leidenschaft des Bergsteigens nachgehen zu können, und auch objektiv betrachtet sind die Alpen wegen der kleinräumigen Vielfalt das schönste Gebirge der Welt. (...) Die Alpen sind ein Rückzugsgebiet der Natur inmitten der zivilisierten Welt Mitteleuropas und verdienen deswegen besonderen Schutz. Deswegen habe ich auch für die Wiederherstellung des Alpenplanes gekämpft. (...) Nach der beschlossenen Änderung des Alpenplanes wurde die Unantastbarkeit dieses Konsenses verletzt. Es ist gut, dass der Koalitionsvertrag der neuen bayerischen Landesregierung vorsieht, diese Unantastbarkeit wiederherzustellen.“

1 Kommentar

Kommentar schreiben
olliS.

Einfach nur gut ! Ich hoffe auf eine gute Entwicklung für die Alpen im Sinne ihrer Bewohner und der Natur. Dies könnte ein guter Impuls dafür sein. olli Schneider