Im zurückliegenden Jahr haben insgesamt 283 Menschen im österreichischen Alpenraum ihr Leben verloren. Dies sind 11 Personen mehr als im Vergleichszeitraum 2016, jedoch weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (295 Bergtote). Die neueste Erhebung zeigt auch, dass 2017 überdurchschnittlich viele Männer in den Bergen tödlich verunglückt sind, nämlich 245.
Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2017 ist Wandern (110 Tote), gefolgt von tödlichen Unfällen im gesicherten Skiraum (Piste/Skiroute, 27 Tote). 15 Menschen haben beim Klettern oder auf Klettersteigen ihr Leben verloren, 13 auf Hochtour.
Zu den Bergtoten werden auch Personen gezählt, die bei der Jagd, bei Waldarbeiten oder durch Suizid im Gebirge ums Leben gekommen sind. Rund 20 Prozent der Alpintoten 2017 zählen zu dieser Gruppe.
Hinsichtlich der verzeichneten Bergunfälle kann keine Entwarnung gegeben werden. Hier wurde mit 7.807 Verletzten im vergangenen Jahr der anhaltende Negativ-Trend weiter fortgesetzt; im 10-Jahresmittel liegt die Zahl bei 7.431.
Und noch eine Entwicklung gibt Anlass zur Sorge: Immer häufiger werden Notrufe von unverletzten Personen abgegeben, die mit einer Tour überfordert sind, aus eigener Kraft nicht mehr weiter können oder sich in eine Notlage gebracht haben. Rund ein Drittel aller abgesetzten Notrufe 2017 kann dazu gerechnet werden, Tendenz weiter steigend.
"Eine wirkungsvolle Aufklärungs- und Präventionsarbeit zur Ausübung des Alpinsports beginnt am besten bereits im Kindesalter. Schulsportwochen im Sommer und Winter sowie Trittschulungen und Laufparcours können hier ein Ansatz sein", so das Fazit des österreichischen Innenministers Herbert Kickl zu den jüngsten Zahlen des Kuratoriums für Alpine Sicherheit.
Die Alpinunfallstatistik beruht auf den Erhebungen der Alpinpolizei. Unfälle mit tödlichem Ausgang bzw. mit schweren Verletzungen werden lückenlos erfasst. Von der Alpinpolizei werden sämtliche gemeldete Ereignisse im alpinen Gelände unabhängig vom Verletzungsgrad erhoben.
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